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8. Kapitel

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John Adams schaffte es nicht diese Flaute in seiner Kreativität, man mochte sogar sagen den absoluten Tiefpunkt, zu überwinden. Es war, als ob er mit Constable Crane auch sich selbst ins Grab befördert hatte. Und dabei war Crane, wenn es nach Sir Benedikt ging, ja eigentlich sogar noch am Leben, doch für Adams zählte nur die erste Fassung seines Romans. Die erste Fassung war immer die bessere, dieser Ansicht war Adams und hieran hielt er auch fest.

Ein paar Tage nach seiner in Alkohol ertränkten Verzweiflungstat traf ein Brief ein. Der Umstand allein, dass der Brief ankam, erschien in erster Linie nun nicht besonders eigenartig, aber es war so, dass John Adams äußerst selten Post bekam. Die einzige, die ihm schrieb, war seine Schwester, die ein Modeatelier in London besaß, aber meist schrieb sie nur zu Ostern, zu Weihnachten oder zu seinem Geburtstag. Es war aber jetzt nun weder Weihnachten noch Ostern noch sein Geburtstag und so staunte er nicht schlecht als Mrs Smith ihm den Brief überreichte.

„Sind Sie auch sicher, dass der für mich ist? Ich erwarte keinen Brief.“

„Nun ja auf dem Umschlag steht John A. und die Adresse des Hauses, sogar der Name Black Rose wurde erwähnt und ich kenne kein anderes Anwesen, das so heißt.“

Mit gerunzelter Stirn nahm Adams ihr den Brief ab und schaute ihn sich sehr genau an, so als erwarte er, dass jeden Moment eine Bombe hochgehen würde. Der Absender war aus Frankreich, ein Lucien Depardieu.

„Der Name sagt mir nichts. Ist bestimmt ein Versehen. Bringen Sie ihn am besten wieder zur Post.“

„Ich würde ihn aufmachen, Mr Adams. Wenn er nun doch für Sie ist.“

„Ja vielleicht hat meine Schwester einen Franzosen kennen gelernt“, gluckste Adams. Seiner Schwester würde er die kuriosesten Liebschaften zutrauen. Also öffnete er ihn schließlich doch.

Mein lieber John,

verzeih mir, dass ich dich auf diesem Wege zu erreichen versuche, aber ich sah mir keinen anderen Rat, als es dort zu probieren, wo deine Geschichte begann und vermutlich auch enden wird. Du sollst wissen, dass ich immer hinter dir stehe und deine Taten billige, ja mehr als das, ich halte sie für absolut richtig. Da ich weiß, wie gefährlich es sein kann, auf diesem Wege zu kommunizieren, halte ich es für das Beste, ebenfalls nach England zu reisen, um dich zu unterstützen. Was hältst du von dieser Idee?

Auf bald! Dein Freund Lucien

Juni 1956

Auch beim zweiten Überfliegen wurde er nicht schlauer aus den Worten, bis ihm schleppend das Datum auffiel. Offensichtlich hatte man den Brief über Jahrzehnte vergessen und nicht zugestellt.

Ohne noch einen weiteren Blick drauf zu werfen, verfrachtete er den Brief in den Mülleimer.

„Ist nicht für mich. Sagt mir nichts.“

„Nun wenn Sie meinen Mr Adams, dann wird das wohl so sein. Ich wundere mich nur, wissen Sie. Weil die Adresse doch so genau angegeben wurde.“

„Dann hat sich jemand einen Scherz erlaubt. Sie können wieder an die Arbeit gehen.“

Der Nachmittag brachte keine weiteren Überraschungen mit sich. Der Herbst wütete immer noch im Land und das Blatt Papier vor ihm war immer noch leer, genau wie all die Tage zuvor auch. Doch jetzt war es etwas anderes, das ihn vom Schreiben abhielt. Zusätzlich zu seinem Mangel an Ideen, war es der Brief, der in seinem Kopf spukte. Mal mehr mal weniger.

Es bereitete ihm Unbehagen und lies ihn erneut zum Wein greifen. An diesem Abend leerte Adams eine Flasche und schlief auf der Couch vor dem Kamin ein. Er träumt von einem großen Mann, in lange dunkle Gewänder gehüllt, der mit einem Messer auf ihn zurannte…

Black Rose

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