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Stolpersteine auf dem Weg zum Glück

Der Weg zum Glück kann mitunter holprig und steinig sein. Dabei ist es meist so, dass wir uns einige erhebliche Stolpersteine selbst in den Weg legen. 16 Das Schöne daran: Es liegt in unserer Macht, diese Steine auch aus dem Weg zu räumen. Daher sollen an dieser Stelle einige der häufigsten Fallen aufgezeigt werden - und auch die Wege, wie wir diese umgehen. Los geht`s.

Stolperstein Nr. 1: Vergleichen

Einer der größten Stolpersteine auf dem Weg zum Glück ist das Vergleichen. Das unsägliche „Größer, schneller, weiter“ begegnet uns in vielen Bereichen.

Wenn wir nur lange genug suchen, finden wir immer jemanden, der etwas besser kann und / oder der mehr hat, als wir.

Wenn wir 100 m in 8 Sekunden laufen, freuen wir uns so lange darüber, bis jemand für die gleiche Strecke 7,9 Sekunden braucht .

Das neue Auto ist so lange ein Grund zur Freude, bis unser Nachbar ein Schöneres hat .

Eine Lohnerhöhung ist so lange toll, bis wir mitbekommen, dass unser Kollege mehr verdient. Diese Reihe ließe sich unendlich fortsetzen.

Ich bin ich

Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und bedenken Sie, was Sie alles können und an welchen materiellen Gütern Sie sich erfreuen können. Denken Sie nun an jemanden, der nicht solche Fähigkeiten hat, wie Sie. Denken Sie nun an jemanden, der nicht so reich ist, wie Sie. Wenn Ihnen nicht sogleich jemand konkretes einfällt, dann denken Sie an Menschen in anderen Ländern. Freuen Sie sich darüber, wie gut es das Leben mit Ihnen meint.

Was von der Schöpfung als Ansporn zur Weiterentwicklung gedacht war, verkehrt sich in unserer Konsumgesellschaft zum Antreiber im Hamsterrad.

Die Schlüssel zum Glück heißen hier: Zufriedenheit und Freude an dem bisher Erreichten.

Die Glücksforschung hat herausgefunden, dass ein Armer in einem reichen Land, der 500 Euro zu Verfügung hat, unglücklicher ist, als ein Reicher in einem armen Land, der nur 100 Euro zur Verfügung hat.17 Wie kommt es, dass derjenige, der objektiv fünfmal so viel Vermögen hat, nicht glücklicher ist? Weil er sich mit den Menschen seiner unmittelbaren Umgebung vergleicht. Und wenn diese finanziell besser gestellt sind, dann führt das zu diesem Effekt. Der schweizer Forscher Mathias Binswanger fasst das Ganze in eine Metapher indem er sagt: „Lieber ein großer Frosch in einem kleinen Teich, als ein kleiner Frosch in einem großen Teich.“

Man kann diesen Effekt aber auch umdrehen und zum eigenen Nutzen einsetzen:

Glück ist relativ

Sind Sie sehr glücklich? Oder eher unglücklich? Falls letzteres zutrifft, dann denken Sie an jemanden, der noch unglücklicher ist, als Sie selbst. Überlegen Sie, was diesem Menschen alles Schlimmes widerfahren ist und wie es ihm wohl gehen mag. Machen Sie sich bewusst, dass es Ihnen besser geht, als diesem armen Mitmenschen. Freuen Sie sich, dass es Ihnen so gut geht.

Wenn ich unglücklich bin und begegne jemandem, der noch unglücklicher ist, dann geht es mir gleich besser. Das liegt daran, dass wir uns auch auf sozialer Ebene gerne mit anderen vergleichen. Schauen wir auf jemanden, dem es viel besser geht, als uns, so fühlen wir uns schlechter. Umgekehrt führt Leid anderer Menschen zu Mitgefühl und wir empfinden unser eigenes Unglück als nicht mehr ganz so schlimm.

Stolperstein Nr. 2: Gewöhnung

Ein weiteres großes Hindernis auf dem Weg zum Glück ist die Gewöhnung. Das worüber wir uns gestern noch riesig gefreut haben, ist heute schon selbstverständlich geworden.

Wer schon einmal mehr oder weniger ernsthaft erkrankt war, der weiß, wie wenig selbstverständlich unsere körperlichen Fähigkeiten sind.

Wann haben Sie das letzte Mal vor Freude einen Tanz aufgeführt, weil aus dem Wasserkran sauberes Trinkwasser – sogar wahlweise warmes oder kaltes – fließt? Für unsere Großeltern war das noch eine Sensation und in anderen Ländern arbeiten Menschen hart und ausdauernd für ein solches Vorrecht.

Die Forschung hat ermittelt, dass der Glückszuwachs, der sich durch eine saftige Gehaltserhöhung ergibt, bereits nach etwa drei Monaten der Gewöhnung zum Opfer gefallen ist.

Wenn es uns gelingt, all die tausend Selbstverständlichkeiten, die uns täglich begegnen, als Geschenke des Lebens an uns wahr-zu-nehmen, liegt darin eine unerschöpfliche Quelle des Glücks.

Nichts ist selbstverständlich

Suchen Sie sich eine Fähigkeit, die Sie wie selbstverständlich ausüben. Denken Sie dann an etwas, das Sie täglich ganz selbstverständlich nutzen. Nun überlegen Sie, ob es wirklich selbstverständlich ist, dass Sie diese Fähigkeit haben und diesen Gegenstand benutzen können. Freuen Sie sich über das Vorrecht, dies zu können.

Stolperstein Nr. 3: Erwartung

Ein weiterer Stolperstein auf dem Glückspfad sind zu hohe Erwartungen.

Dadurch erschaffen wir Anforderungen an uns, an unsere Partner oder an andere Menschen, die sehr schnell zu Überforderungen und somit zu Quellen der Enttäuschung werden.

Schrauben wir unsere Erwartungen zurück, öffnen wir damit eine weitere Quelle zu großem Glück. Denn besonders glücklich macht alles das, was unerwartet besser wird, als gedacht.

Wir werden immer dann ent-täuscht, wenn wir uns vorher ge-täuscht haben. Wir täuschen uns durch zu hohe Erwartungen, Ansprüche oder scheinbare Besitzstände. Je größer die Täuschung, desto wahrscheinlicher wird die Ent-täuschung.

Besser als gedacht

Überlegen Sie kurz, was heute noch auf Sie zukommen wird. Welche Menschen werden Sie voraussichtlich treffen? Welche Tätigkeiten planen Sie auszuführen? Denken Sie einmal darüber nach, was Sie von diesen Ereignissen erwarten. Schrauben Sie nun Ihre Erwartungen um die Hälfte zurück und freuen Sie sich besonders über all das, was Ihre Erwartungen nun übertrifft.

Glückliche Menschen schätzen ihre Erwartungen realistisch ein. Wenn wir von vornherein wenig erwarten, können wir uns umso mehr freuen.

Gehen Sie einmal ohne Erwartungen in den Tag, in eine Besprechung, in eine Veranstaltung.

Lassen Sie sich von den positiven Erfahrungen überraschen.

Senken wir unsere Erwartungen, mindern wir gleichzeitig die Gefahr der Enttäuschung. Zudem bereitet uns, wie gesagt, all das besonders hohe Glücksgefühle, was unerwartet besser wird als gedacht.

Aber Vorsicht! Diese Haltung ist nur dann hilfreich, wenn sie gelegentlich und vor allem bewusst eingesetzt wird. Als Dauerhaltung führt sie zu Pessimismus. Und dieser ist ein wahrer Glückskiller.

Eng verwandt mit zu hohen Erwartungen ist das Leben in Erwartungen auf Zukünftiges.

Im Hier und Jetzt

Suchen Sie sich etwas, das Sie hier und jetzt glücklich machen würde. Suchen Sie nun auch etwas, das jemand anderen glücklich machen würde. Setzen Sie es um.

Viele Menschen warten auf „das große Glück“ und versäumen dadurch die vielen kleinen Glücksmomente des Lebens zu genießen, die schon jetzt da sind.

Hinzu kommt, dass das „große Glück“ viel wahrscheinlicher kein einzelnes Ereignis, sondern die Wahrnehmung, Sammlung und Erinnerung vieler kleiner Glückserlebnisse ist.

Wer anderen Menschen hilft, glücklich zu sein, tut außerdem ganz automatisch auch etwas für das eigene Glückserleben.

Stolperstein Nr. 4: Sorgen

In eine ähnliche Richtung wie Erwartungen weist der nächste Stolperstein: das „Sich-Sorgen-machen“. Sorgen sind wie Erwartungen zukunftsgerichtet. Während man jedoch bei Erwartungen dazu neigt, die Messlatte zu hoch anzusetzen, geht man bei Sorgen davon aus, dass etwas einen negativen Verlauf nimmt.

So tun als ob

Läuft in Ihrem Leben alles glatt? Wenn es anders ist, dann tun Sie heute einmal so, als ob dem so wäre. Lassen Sie Ihre Sorgen Sorgen sein und leben sie heute einmal unbelastet in den Tag. Sie werden sich wundern, wie anders sich dieser Tag anfühlt.

Das heißt jetzt natürlich keineswegs, dass wir uns keinerlei Gedanken um unsere Zukunft machen sollen. Es ist wichtig, die Zukunft zu planen, wenn man ein bestimmtes Ziel erreichen möchte. Aber es besteht eben ein grundsätzlicher Unterschied zwischen „planen“ und „sich sorgen“. Sorgen sind von Angst motiviert.

Viele Menschen gehen in ihren Sorgen unter. Sie sind das so sehr gewohnt, dass sie es schon fast nicht mehr wahrnehmen. Gelingt es uns, trotz aller Schwierigkeiten auch die Dinge wahrzunehmen, die dennoch gut laufen, kann dies für uns zu einer Quelle der Freude werden.

Das bekannte, vermutlich von dem US-amerikanischen Theologen Reinhold Niebuhr verfasste Gebet lautet:

Gott, gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Wenn wir unsere Kräfte auf die Dinge konzentrieren, auf die wir tatsächlich Einfluss haben, können wir deutlich effektiver handeln. Zudem ersparen wir uns Misserfolge in den anderen Bereichen.

Stolperstein Nr. 5: Ansprüche

Auch dieser Stolperstein ist eng verwandt mit den Erwartungen. Ansprüche sind Erwartungen darauf, dass einem etwas zusteht, dass man ein selbstverständliches Recht auf etwas hat. Werden diese Ansprüche nicht erfüllt, führt diese Erfahrung meist zu massiven Frustrationen und damit zu schwindendem Wohlbefinden. Ein wirksames Mittel gegen Anspruchsdenken ist die Zufriedenheit. Zufriedenheit ist eine große Quelle des Glücks. Zufriedenheit ist mit keinem Geld der Welt zu kaufen. Sie ist umso größer, je bewusster wir uns dessen sind, dass es alles andere als selbstverständlich ist, dass es uns so gut geht.

Zufriedenheit schützt uns auch vor einem weiteren, großen Feind – der Gier. Wer aus Zufriedenheit heraus neue Ziele anstrebt, der weiß, was er hat und wird diese Gaben weiterhin zu schätzen wissen und sich daran erfreuen.

Sei zufrieden – und strebe nach mehr

Schauen Sie einmal auf das, was Sie bisher in Ihrem Leben an Positivem erreicht haben. Was hat Ihnen „das Leben“ alles geschenkt? Genießen Sie für einen Augenblick diese Segnungen. Schauen Sie nun, an welchen Punkten Sie sich weiterentwickeln möchten. Freuen Sie sich auf Ihre neuen Ziele.

Stolperstein Nr. 6: Entscheidungen

Der nächste Stolperstein auf dem Weg zum Glück ist die Last des Überangebotes. Wir neigen dazu, aus der Fülle der angebotenen Möglichkeiten etwas auszuwählen - und dann unsere Wahl wieder in Frage zu stellen.

Jede Entscheidung für eine Möglichkeit, beinhaltet gleichzeitig eine Entscheidung gegen unzählige andere Möglichkeiten.

Wer zu seinen Entscheidungen stehen kann, der ist in Frieden mit sich und öffnet dem Glück weit die Tür.

Aus der Fülle schöpfen

Wenn Sie das nächste Mal in den Supermarkt einkaufen gehen, dann nehmen Sie einmal bewusst die Fülle des Angebots wahr.

Freuen Sie sich, dass Sie so viel Auswahl haben.

Genießen Sie all die Möglichkeiten, die sich Ihnen dadurch bieten.

Wählen Sie nun bewusst ein Produkt aus und freuen Sie sich darüber, dass Sie diese Wahl getroffen haben.

Machen Sie so den alltäglichen Einkauf zum Genuss.

Übertragen Sie diese Erfahrung schrittweise auf andere Entscheidungen.

Damit kommen wir so langsam zum Ende des theoretischen Teils über Ihren Weg zum Glück. Der nächste Schritt ist nun der, dass Sie für sich ermitteln, wie es mit Ihrem Lebensglück derzeit bestellt ist.

Ab heute ist mein Glückstag

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