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Nutzung der technischen Infrastruktur für E-Learning im Studentischen Lebenskreis

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In den letzten Jahren zeichnete sich darüber hinaus ein Trend vor allem an Universitäten ab, der unter dem Stichwort Studentischer Lebenskreis (Student Lifecycle) auch den verstärkten Einsatz von Informationstechnik für die Einwerbung und Verwaltung der Studierenden, die Verbesserung des Studiums und der Studierbarkeit bis hin zur Betreuung von Alumni gefasst werden kann. Hierbei werden unter Einsatz einer technischen Infrastruktur Vorinformationen über die Studiermöglich­keiten bspw. in Form von Online-Studienwahl-Assistenten an einer Universität gegeben, über die sich potenzielle Studienbewerber informieren können. Vor- und Brückenkurse können einen Einstieg in das Studium erleichtern und die Wahl des geeigneten Studiengangs unterstützen. Bewerbungen und Einschreibungen für Studienplätze erfolgen online, die bedarfsgerechte Auswahl von Lernangeboten, die Protokollierung von Prüfungsleistungen oder das Herstellen von Lerngruppen sowie der Kontakt zu Dozenten und/oder Tutoren werden mittels der technischen Infrastruktur unterstützt. Dies kann gerade für die ersten Semester hilfreich sein, um sich im Studienalltag zurechtzufinden, sofern den Einsteigern auch entsprechende Unterstützungen zur Nutzung der Lernplattform angeboten werden. Entsprechende Apps der Hochschulen für mobile Endgeräte, die Auskunft über Dienstleistungen, Veranstaltungsübersichten, Sprechzeiten, wichtige Medien usw. geben, wirken unterstützend. Darüber hinaus können mittels geeigneter Informationstechnik und unter Einsatz von E-Learning die Qualität von (Massen-)Lehrveranstaltungen, die Zufriedenheit der Studierenden erhöht und ggf. Kosten für den Bildungsträger gesenkt werden. Im Laufe des Studiums kann die Selbstorganisation der Studierenden ge­stärkt und die Studienzeit sowie die Lehrorganisation dem Lernen angepasst werden. Die Mobilität der Lerner wird unterstützt, neue Lernendengruppen (z. B. berufsbegleitend Studierende) können angesprochen oder die Abbrecherquoten verringert werden. Nach Abschluss des Studiums hält das System über die technische Infrastruktur Weiterbildungsangebote oder Instrumente zur Unterstützung der Netzwerkarbeit für die Alumni bereit. Auch die hochschulübergreifende Nutzung von Studienmaterialien ist insbesondere für Studiengänge mit geringeren Studierendenzahlen ein Grund, ein solches System aufzubauen (Schulmeister 2007).

Es wird deutlich, welche Vorteile die technische Infrastruktur des E-Learning für die Gestaltung des Studentischen Lebenskreises bieten kann. Jedoch ist hierfür ein homogenes Angebot hilfreich, in das der virtuelle Bildungsraum eingebettet ist. Einzellösungen bergen u. a. die Gefahr, dass Lernende desorientiert zwischen verschiedenen virtuellen Bildungsräumen pendeln oder Fehler aufgrund nicht funktionierender Schnittstellen zwischen Bildungsraum und weiteren technischen Systemen entstehen, die nicht nur aufseiten der Lernenden für Missmut und Demotivation sorgen dürften. Daher empfiehlt es sich gerade in größeren E-Learning-Projekten, die Einzellösungen in ein Komplettsystem zu integrieren oder im Umkehrschluss ein System bereitzustellen, das individuell konfigurierbar ist und den jeweiligen Bedürfnissen gerecht wird.

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