Читать книгу 13 Extra Urlaubsmorde August 2019 Krimi Sammelband 13002 - Pete Hackett - Страница 24

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Zackory McAllister war zu Hause. Er bewohnte mit seiner Frau und seiner siebzehnjährigen Tochter das Penthouse eines über zwanzig Stockwerke hohen Hochhauses. Es war der Hausherr selbst, der den beiden G-men öffnete. Er sah in der Tat krank aus. Sein Gesicht war eingefallen und von gelblicher Farbe. Die Augen blickten müde. Da sich Owen Burke schon mit Hilfe der Gegensprechanlage vorgestellt hatte, brauchten sich die beiden Agents nur noch auszuweisen, dann bat McAllister sie in die Wohnung und bot ihnen im luxuriös eingerichteten Wohnzimmer Sitzplätze an. »Eine schlimme Sache«, murmelte er. »Wenn ich nur wüsste, wer es auf uns abgesehen hat. Vor allen Dingen kann ich mir keinen Grund vorstellen. Wir haben niemandem etwas getan, das diese niederträchtigen, heimtückischen Morde rechtfertigen könnte. Jetzt bin nur noch ich übrig. Und es ist sicher nur eine Frage der Zeit, bis der Killer zu mir kommt.«

»Nicht vor dem 13. April des nächsten Jahres«, gab Ron Harris zu verstehen.

Fragend und verständnislos zugleich schaute ihn McAllister an.

»Der Mörder geht nach einem bestimmten System vor«, erklärte der Special Agent. »Er mordet nur am Freitag, dem 13.«

McAllister lachte sarkastisch auf. »Dann hat er Pech!«, stieß er hervor. »Denn im April werde ich schon unter der Erde sein. Ich habe Krebs. Die Speiseröhre ... Wenn ich meinem Arzt Glauben schenken darf, dann geht es im kommenden halben Jahr dahin mit mir.«

Eine kurze Pause entstand. Die beiden Agents wirkten etwas betreten. Schließlich ergriff Owen Burke wieder das Wort, indem er sagte: »Nach dem Tod Ihrer Gesellschafterkollegen halten Sie sämtliche Gesellschaftsanteile in Händen. Den Witwen steht lediglich eine Abfindung und eine monatliche Rente zu.«

»Das ist so festgelegt«, murmelte McAllister. »Es wurde im Gesellschaftsvertrag so festgeschrieben.«

»Es ist fast so etwas wie ein Testament, wie?«, ließ sich Ron Harris vernehmen.

»Kann man sagen.«

»Eine derartige Vereinbarung ist nicht typisch«, erklärte Owen Burke.

»Mag sein. Jedenfalls hat sie Bestand. Der Vertrag ist notariell beglaubigt. Derjenige von uns vier, der am längsten lebt, ist zuletzt alleiniger Besitzer des Betriebes.«

»Und des Vermögens.«

»Ja, so ist es.«

»Gab es einen Grund für diese Vertragsklausel?«

»Wir waren Freunde – die besten Freunde, die man sich vorstellen kann. Wie d'Artagnan und die drei Musketiere.«

»Die Geschäftseinlage betrug insgesamt 100.000 Dollar«, sagte Burke. »Das heißt, jeder von Ihnen musste 25.000 Dollar aufbringen. Sie alle standen noch im Studium. Woher hatten Sie soviel Geld?«

McAllisters Brauen schoben sich zusammen. »Zusammengespart, G-man. Wir haben gejobbt und eisern unser Geld zusammengehalten. Wir hatten einen Traum ...«

Er verstummte viel sagend.

»Um sich mit Gelegenheitsjobs 25.000 Dollar zusammenzusparen muss man ganz schön ranklotzen«, bemerkte Ron Harris.

Zackory McAllister ging nicht darauf ein.

»Was ist, wenn Sie sterben?«, ergriff wieder Owen Burke das Wort. »Er erbt dann die Gesellschaft?«

»Meine Frau und meine Tochter.«

Burkes Gesichtsausdruck verriet Überraschung. »Sie erben also mehrere Millionen, während die Familien der anderen Gesellschafter gewissermaßen auf dem Trockenen sitzen.«

»Sie erhalten Abfindungen und monatliche Renten«, murmelte McAllister. »Für diesen Zweck wurde ein Fond eingerichtet. Das Geld gehört nicht zum Betriebskapital, und ist auch im Falle einer Insolvenz unantastbar. Diese Sicherheit hat derjenige, der den Betrieb erbt, nicht.«

»Kennen Sie Kirsten Jenkins?«, wechselte Burke das Thema.

Unter dem linken Auge McAllisters zuckte sekundenlang ein Muskel, dann nickte er und sagte: »Das ist lange – verdammt lange her. Kirsten war mit Rod verlobt. Sie beging Selbstmord.«

»Das wurde niemals eindeutig geklärt.«

»Eine Zwanzigjährige fällt nicht so einfach aus dem Fenster«, wandte McAllister ein. »Und da es keine Hinweise auf eine Gewalttat gab, kommt nur Selbstmord in Frage. Kirsten war depressiv. Man hat Rodney x-mal vernommen. Wahrscheinlich brauchte man ein Opferlamm. Aber zu der Stunde, als Kirsten starb, verfolgten wir auf dem Bildschirm ein Baseballspiel. Murphy, Hastings, Billinger und ich. Das haben wir auch der Polizei gegenüber bestätigt. Also musste sie von Rodney ablassen.«

»Billinger wurde am 13. Juli gegen 20 Uhr in seiner Wohnung erschossen«, sagte Owen Burke. »Wo waren Sie zu diesem Zeitpunkt?«

»Jetzt schlägt es aber dreizehn!«, entrüstete sich McAllister. »Denken Sie etwa, dass ich ihn umgebracht habe?«

»Wir gehen nach dem Ausschlussprinzip vor, Sir«, versetzte Burke. »Wenn Sie uns ein Alibi benennen können, brauchen wir uns im Rahmen unserer weiteren Ermittlungen mit Ihnen schon nicht mehr beschäftigen.«

»Ich war zu Hause. Meine Tochter kann es bezeugen.«

»Was ist mit Ihrer Frau?«

»Sie fährt täglich kurz vor 19.30 Uhr mit dem Hund in den Central Park. Dort führt sie Johnny etwa eine Stunde spazieren, und gegen 21.30 Uhr kehrt sie wieder heim. Fragen Sie meine Tochter. Sie wird Ihnen mein Alibi bestätigen.«

»Sind Sie noch aktiv im Betrieb tätig?«, fragte Ron Harris.

»Hin und wieder sehe ich nach dem Rechten. Im Übrigen ist auf unsere Abteilungsleiter Verlass.«

»Gab es Ihnen und den anderen Gesellschaftern gegenüber Drohungen?«, brachte sich Burke wieder in das Gespräch ein. »Hat Ihr Unternehmen ernstzunehmende Konkurrenz?«

»Nein. Es gab keine Drohungen. Und natürlich gibt es weitere Softwareentwickler. Aber gesunde Konkurrenz kurbelt das Geschäft an. Wir hatten jedenfalls nie Probleme mit irgendwelchen Konkurrenten.«

»Okay, Mr. McAllister. Das war's für's Erste. Sollte uns noch etwas einfallen, melden wir uns wieder bei Ihnen.«

»Ich habe noch eine Frage«, erklärte Ron Harris.

McAllister richtete den Blick auf ihn.

»Wie wurde der Gewinn des Unternehmens aufgeteilt?«

»Was hat dies mit dem Mord zu tun?«, fragte McAllister.

»Beantworten Sie die Frage einfach«, knurrte der Special Agent.

»Jeder Gesellschafter erhielt ein Gehalt von 8.000 Dollar im Monat. Ein ziemlich hoher Betrag wurde dem Fond gutgeschrieben, der den Unterhalt etwaiger Hinterbliebener sichert, und der Rest floss dem Stammkapital zu.«

»Das auch Ihre Frau und Ihre Tochter erben werden«, resümierte Owen Burke.

13 Extra Urlaubsmorde August 2019 Krimi Sammelband 13002

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