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Trennung muss sein

Die Betrachtung

So wichtig es ist, in den ersten Lebensmonaten eins mit unserer Mutter zu sein, so wichtig ist auch, dass wir uns später von ihr trennen und zu autonomen Individuen werden. Irgendwann zwischen dem dritten und sechsten Lebensmonat beginnen wir zu erkennen, dass die Mutter eine separate Person ist. Wir beginnen zu erkennen, dass wir getrennt sind.

Wenn das Baby die Mutter als separat erkennt, begreift es auch langsam, dass es seine Mutter braucht. Es beginnt außerhalb seiner selbst danach zu suchen, wie es sein sollte. Während der Symbiosephase IST das Kind einfach nur. Es gibt noch kein Tun. Das Neugeborene lebt von innen nach außen. Wenn unangenehme Empfindungen oder Schmerzen auftauchen, drückt es sie aus. Wenn Freude auftaucht, drückt es sie aus. Das Baby braucht noch keinen Grund für die Freude – keinen neuen Lover, kein neues Auto. Freude ist einfach ein Teil seines Wesens. Als wir noch sehr klein waren, lebten wir aus der Tiefe unseres Wesens. Und wir hatten noch keine Vorstellung davon, dass dem so war.

Als Erwachsene haben wir Angst, nicht mehr geliebt zu werden, wenn wir aus der Tiefe unseres Wesens leben, anstatt darauf einzugehen, was „der Andere“ anscheinend von uns erwartet. In der frühen Kindheit hätte der Verlust der mütterlichen Liebe unser Überleben bedrohen können. Die unbewusste Angst, die Liebe der anderen zu verscherzen, weil wir aus unserem Sein handeln, anstatt zu versuchen, es unserem Beziehungspartner recht zu machen, kann sich extrem bedrohlich anfühlen. Für den Verstand kann es schwer sein, das Unbehagen zu verstehen, das wir empfinden, wenn wir uns nach innen wenden. Dieses Unbehagen kann auf der unbewussten Angst fußen, dass unser Überleben bedroht sein könnte, wenn wir es dem anderen – der Mutter – nicht recht machen.

Die Übung

Erstelle eine Liste all der Dinge, vor denen du dich in Beziehungen fürchtest. Denke an deine vergangenen Beziehungen zurück und erinnere dich, was für Ängste du damals verspürt hast. Hast du Angst, den anderen zu verlieren? Hast du Angst, dich in dem anderen zu verlieren? Hast du Angst, verlassen zu werden? Hast du Angst, überwältigt zu werden? Schau, ob du irgendetwas über deine frühe Geschichte weißt, das diese Ängste erklären könnte.

Schreibe deine Beobachtungen in dein Tagebuch.

Von Herz zu Herz

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