Читать книгу Gegen die Zeit - Simone Lilly - Страница 11

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 6.

Die Stimme klang dumpf, da sie von der dicken Holztür abgeschwächt wurde. Vor ihr, stand Max.

„Sven?“, wiederholte er und klopfte. „Es ist soweit, du solltest langsam wieder zurückgehen.“

Überraschend aus seinem Schlaf gerissen, richtete er sich auf. Rieb sich kurz die Augen und nahm einen Schluck Wasser zu sich. Merkte sogleich das es übriggebliebener Whisky war und begann, angeekelt zu röcheln. „Ich bin bereit.“

Staksig stand er auf, rief sich noch einmal die neuen Erkenntnisse ins Gedächtnis und gesellte sich zu den anderen, die vor der Tür warteten.

Sofort, noch bevor er etwas sagen konnte, fasste Max seine neue Aufgabe für ihn zusammen.

„Du wirst zum Dinner gefordert. Dort, musst du nach dem Rechten sehen und darauf achten, dass jeder Passagier zufrieden ist. Hier“, er reichte ihm sein Jackett. „Selbstverständlich wirst du dabei Nathan und Jake keinesfalls aus den Augen lassen.“

Verständnisvoll nickte Sven. „Ich verstehe. Das werde ich nicht.“

„Wir treffen uns genau hier um…“, abschätzend sah er auf die Uhr, die, wie schon immer, fünf Minuten vor den anderen lag. „Um halb eins, ein Uhr morgens.“

„Geht in Ordnung.“, er zwinkerte.

Max klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. „Das schaffen wir schon.“

Dankbar senkte er den Kopf, dann, schritt er, wie zuvor, geradeaus durch die Wand hindurch. Wieder dieselben seltsamen Blitze und er fand sich erneut auf der Toilette wieder.

Wie immer, wenn er in vergangene Zeiten zurückkehrte, brauchte Sven einige Augenblicke, um sich zu fassen. Auch, hatte er das Gefühl, für kurze Zeit sein Gedächtnis zu verlieren. Eine unangenehme Nebenwirkung, die sie noch nicht wussten unter Kontrolle zu bringen.

Viele, gut gekleidete Leute waren bereits in der großen Halle eingetroffen. Zu beiden Seiten des Saales führten große Treppen hinab. In deren Mitte, prangte eine edle, vergoldete Uhr, die das Bild zusammen mit einer riesigen Glaskuppel abrundete.

Mit offenen Mündern machten die beiden sich daran, hinunter zu ihrer Mutter an den Tisch zu treten. Ungewohnt, da jeder, der über diese Treppe ging, von jedem beobachtet werden konnte. Derart vorgeführt zu werden, bereitete besonders Nathan Schwierigkeiten.

„Siehst du sie?“, fragte er unwohl.

Jake rückte seine Fliege zurecht und ließ den Blick durch die fein gekleideten Menschen gleiten.

„Ja, dort drüben, hinter der Säule.“

Beschwingt und unendlich froh darüber, den Weg endlich bezwungen zu haben, quetschten sie sich durch all die teuren, aus Seide gefertigten Kleider und Anzüge, ehe sie an dem Tisch ihrer Mutter und Catherine Platz genommen hatten.

Gänzlich unbefangen, rollte er seinen Speisewagen direkt auf die Vier zu. Fragte einen Jeden, was er haben wollte, und überreichte es ihm. Aus den Augenwinkeln, fixierte er die Jungen, wie ihm befohlen.

Das Ereignis in ihrer Kajüte hatte sich anscheinend schon ereignet, denn sie blickten beschämt zu Boden.

Es war voraussehbar, kannte Sven den Verlauf der Geschichte ja in- und auswendig.

„Wenn Sie wollen, bringe ich Ihnen den Nachtisch wenn alle geendet haben.“, verabschiedete er sich und wandte sich zum Gehen.

Kurz vor der Säule, platzierte er sich und seinen Wagen so, dass er sie alle gut im Auge behalten konnte.

Die Musik hatte ihren Höhepunkt erreicht. Die Musikanten spielten fiebrig ihre Lieder.

Nathan lauschte gebannt. Frech überhörte er Catherines Worte, und auch die seiner Mutter, wie sie ihm zu verstehen geben wollte, dass ihr das Essen vorzüglich schmeckte. Benebelt schielte er zu Jake. Auch er war hin und weg. Wollte vielleicht ebenfalls zu ihm sehen. In seinem Magen schien ein Feuerwerk zu explodieren. Es begann tief unten und stieg ihm immer weiter und höher in den Kopf. Seine Ohren färbten sich vermutlich puterrot. Schließlich, oder endlich begegnete ihm Jakes verunsicherter Blick.

Langsam beugte er sich zu ihm hinüber. „Können wir nicht an die frische Luft gehen? Hier ist es zu stickig.“

Gegen die Zeit

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