Читать книгу Gegen die Zeit - Simone Lilly - Страница 4

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 März 1912

„Hey, Nathan! Komm runter und hilf mir mal, mit der Dekoration!“

Der Anblick der sich ihm bot, als er ungestüm die Treppen hinunter in den großen Vorgarten geeilt kam, war zu komisch. Jake, hing mit einem Bein auf einer dicken Sprossenleiter, Arme und das andere Bein wild mit einer Lichterkette verstrickt.

Amüsiert stolperte er in den Garten und half ihm, sich aus ihr zu befreien. Danach, verteilten sie die Schnüre sorgfältig an den umstehenden Bäumen.

Es war spät am Nachmittag. Seit am Morgen die Sonne am Horizont erschienen war, hatten die beiden nichts anderes getan, als das Haus und den Garten zu schmücken. Mit Lichtern, Stühlen, Tischen, einem Buffet, Blumen und etwas zu Trinken.

Jakes Haus gefiel Nathan von allen am besten. Es war nahegelegen dem Meer und man konnte, besonders abends, einen herrlichen Blick auf das goldene Wasser genießen. Die perfekte Kulisse für Jakes 17. Geburtstag.

Etwas müde lehnten sie sich in zwei Gartenstühlen zurück und schenkten sich Gläser mit Limonade ein. In wenigen Stunden erst, würde sie durch Alkohol ersetzt werden. Natürlich nicht übermäßig.

Nathan kannte Jake nun schon seit seinem 4. Lebensjahr. Seither hatten sie all ihre Geburtstage in Jakes Garten gefeiert. Nathan selbst hatte einen Monat zuvor seinen siebzehnten Geburtstag gehabt. Nun war auch sein bester Freund an der Reihe.

„Oh, nein.“, hallte es aus der Küche. Wenig später, betrat Jakes Mutter-Mrs. Luther-den Garten. Aufgewühlt und ziemlich gestresst, scheuchte sie die beiden aus ihren Stühlen.

„Mom, was ist los?“, besorgt war Jake aufgesprungen.

Seine Mutter band sich ihre himmelsblaue Schürze enger um ihre Taille. „Wir haben viel zu wenig zu Trinken. Wenn deine Gäste Durst haben, solltet ihr noch schnell rüber zum Geschäft laufen, und wenigstens Limonade holen.“

„Och Mom!“, müde schlug sein Freund seine Hände vor den Kopf. „Nathan und ich sind heute schon an die hundertmal dahin gelaufen und haben die verschiedensten Sachen gekauft!“

Auch Mrs. Luther war nicht sonderlich angetan. „Na gut. Du musst ja nicht feiern.“

Jetzt mischte sich auch Nathan in die Unterhaltung ein. „Ist schon gut. Ich geh schnell alleine rüber. Währenddessen kannst du die restliche Dekoration aufhängen und in einer halben Stunde ist alles erledigt.“

Beide nickten einverstanden.

„Fehlt denn sonst noch etwas?“, wandte er sich an Jakes Mutter.

Sie überlegte kurz, schüttelte dann aber den Kopf. „Nein, nur das. Vielen Dank.“

Sofort nachdem Nathan den Garten verlassen hatte, machte Jake sich an die Arbeit. Diese Feier würde bestimmt die beste seines Lebens werden, davon war er überzeugt.

Ein langer Schatten fiel von hinten auf ihn und kam immer näher auf ihn zu. Erschrocken drehte er sich um. Es war ein Mann, nicht älter als 30. Er hatte dunkelblondes Haar, das ihm eng an den Kopf gestrichen war, und trug ein luftiges Hemd.

„Sie wünschen?“

„Hier findet heute eine Feier statt?“, fragte der Mann und deutete auf die Lichterketten.

Freudig lächelte Jake. „Ja, mein 17. Geburtstag.“

„Du feierst spät, wenn du jetzt erst beginnst, und es schon fast Nacht ist.“

„Ich weiß…“, in der Tat wusste Jake nicht, warum er es sagte, doch er tat es. „Wollen Sie vielleicht mitfeiern?“

Etwas überrascht blickte er auf. „Ja gerne. Wenn ich darf.“

„Natürlich.“

Erleichtert setzte er seine Sonnenbrille ab und machte es sich in einem Gartenstuhl bequem. Tatsächlich war es viel leichter an Jake heran zu kommen als an Nathan. Das hatte er erwartet. Einige Zeit lang beobachtete er das Treiben des Jungen. Bis er schließlich alles verteilt hatte, und sich zu ihm setzte.

Der Himmel war violett gefärbt und einzelne Sterne strahlten in der Ferne.

„Du, sag mal. Seid du und Nathan gute Freunde?“, Sven wusste nicht, wie er hätte sonst die Unterhaltung beginnen sollen.

„Woher kennen sie ihn?“, neugierig bot Jake ihm ein Glas an.

Er winkte dankend ab.

„Ja, sind wir. Die besten, die es gibt, würde ich sagen.“

Da, wurde er ernst.

Das Zeichen für Sven, weiterbohren zu können. „Und, dass er Catherine vermutlich heiraten wird, stört dich nicht?“

„Nun ja. Ich gönne es ihm natürlich.“, versuchte Jake sich zu rechtfertigen. „Aber mir ist schon klar, dass nichts mehr so sein wird wie zuvor. Er wird weniger Zeit für mich haben. Und… wird eine Familie gründen.“

Betretenes Schweigen stahl sich zwischen die Männer. Das war er, der dritte Punkt. Und, was Sven so nicht erwartet hatte. Es zeigte sich jetzt schon. Das was Jake gesagt hatte, war Aussage genug gewesen. Es brauchte nur noch den richtigen Zeitpunkt. Was, wenn er früher entstand? Vielleicht auch heute?

„Da kommt er ja!“

Eifrig stand Jake auf und eilte Nathan entgegen, um ihm beim Tragen der Getränke zu helfen.

Gegen die Zeit

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