Читать книгу Gegen die Zeit - Simone Lilly - Страница 5

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 2.

Nachdem sie sich kurz bekannt gemacht hatten, verschiedene Gäste gekommen waren, laute Musik eingeschaltet worden war und genügend Alkohol geflossen war, kündigte sich auch schon das Ende der Feier an.

Für Sven nicht schnell genug, hatte er doch die ganze Zeit über in seinem Stuhl gesessen, sie beobachtet und sein Vorgehen geplant, verworfen, und von neuem geplant.

Aber nun machten sich endlich die ersten Gäste auf den Nachhauseweg.

Es war eine sternklare Nacht und ein sanfter Wind wehte über das Wasser. In einer Ecke der Terrasse, konnte er einen dunklen Haufen ausmachen, der matt zwischen einem Stuhl und einer kleinen Steinmauer, die zum Nachbarn führte, aufgebaut war. Rätselnd ging Sven zu ihm hinüber. Es war Jake.

„Hey, Jake, alles in Ordnung?“

Auch Nathan kam zu ihm hinüber, eine halb geleerte Flasche umklammernd.

„E…es geht schon…“, lallend lies der Junge seinen Kopf schwer nach hinten fallen.

Fürsorglich fühlte er seinen Puls. „Ja, das sehe ich. Du bist 17, denk daran, du möchtest doch deinen nächsten Geburtstag auch noch erleben.“

Natürlich wusste Sven, dass seine belehrenden Worte-gerade jetzt-total fehl am Platz waren, doch er hielt es für seine Pflicht, ihm ins Gewissen zu reden. Wenigstens bei Nathan schienen sie ihre Wirkung nicht zu verfehlen. Skeptisch stellte er sein Getränk auf dem Tisch ab und ergriff Jakes linken Arm. „Helfen Sie mir, wir müssen ihn hoch in sein Bett bringen.“

Liebend gern half er den beiden. Motiviert legte er sich Jakes anderen Arm um die Schulter und gemeinsam schafften sie es, den taumelnden Jungen in dessen kleines Schlafzimmer zu bringen. Dort, legte er ihn sanft in sein Bett und warf die dünne Decke über ihn. Dann, setzten sie sich daneben und beäugten ihn müde.

Der perfekte Augenblick für ein tiefgründiges Gespräch.

„Sagen Sie…“, begann Nathan. „Haben wir uns schon einmal gesehen? Sie kommen mir bekannt vor.“

„Ja, das kann gut sein. Das wir uns das ein oder andere Mal über den Weg gelaufen sind.“, erklärte Sven.

Der Junge ließ nicht locker. „Ich bin mir sicher. Ich habe Sie schon einmal gesehen. Was machen Sie eigentlich hier? Auf seiner Feier?“

„Ich kam zufällig vorbei und er hielt es für eine gute Idee mich einzuladen.“

„Aha, das sieht ihm gar nicht ähnlich.“

Schweigend schreckten sie auf, als Jake laute Würge Geräusche vernehmen lies. Sie verstummten jedoch rasch.

Sven fasste sich ein Herz. Auf alle Fälle wollte er Punkt Nummer vier vermeiden.

„Nathan, ich will ehrlich sein. Ich weiß, das geht mich nicht das Geringste an. Aber ich finde, ich darf nicht tatenlos zusehen.“

Er wurde ernst. „Was meinen Sie?“

„Das Mädchen, Catherine. Hör zu. Ich weiß, dass du sie magst. Bin mir aber sicher, dass eine Heirat ein großer Fehler ist.“

Von unten aus dem Garten dröhnten laute Rufe. Noch mehr Betrunkene.

„Sie haben recht, das geht Sie nichts an. Außerdem, habe ich keine Wahl. Es ist nicht so, dass meine Eltern mich zwingen. Ich merke aber, dass wenn ich sie nicht heirate, sie nie wieder mit mir sprechen werden. Catherine ist ihre Traumfrau, für mich.“

Eigentlich wollte er sich nicht in diesem Maße einmischen. Es war Nathans Leben. Sein Leben und seine Endscheidung.

„Denk bitte darüber nach. Vergiss nicht, es ist dein Leben. Dieses hängt nur von Endscheidungen ab. Du kannst nicht immer die Richtige treffen. Versuch aber wenigstens vorher genauestens zu überlegen.“

Aufmunternd klopfte er ihm auf die Schultern, ehe er sich erhob. „Am besten du drehst unseren Patienten auf die Seite. Dieses Würgen ist für mich kein gutes Zeichen.“

Mit sich am Ende, jedoch zufrieden verließ er die Zwei und durchquerte den Garten. So spät waren nun auch die letzten Gäste gegangen. Um den letzten Punkt würde er nun nicht mehr herumkommen. Egal was er jetzt noch tun würde, er musste auf die Titanic. Ganz gleich was geschehen würde. Das Leben von Nathan und Jake hatte, nur Vier „Berührungspunkte“, wie er sie nannte. Dies waren jene, die ihm am besten bekannt waren, und für das was zukünftig kommen sollte, am relevantesten waren.

An diesem Tag hatte er jedoch mehr erreicht, als er es erwartet hatte. Wenigstens etwas.

Gegen die Zeit

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