Читать книгу Gegen die Zeit - Simone Lilly - Страница 6

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 3.

Mutlos und antriebslos öffnete er mit seiner linken Hand die Tür zu seiner Wohnung. Sie war nicht sonderlich groß. Lediglich ein Bad, eine kleine Küche und ein Schlafzimmer. Aber, was wollte er mehr? In der Ferne war das Geschrei der Eulen zu hören. Lustlos schnappte er sich eine Limonade aus dem Kühlschrank und warf sich aufs Bett. In seiner Bewegung, streifte er noch rasch seine Schuhe von seinen Füßen.

„Du hast es also wirklich getan?“

Die vertraute Stimme ließ Sven kerzengerade in die Höhe schrecken. Es war Max.

„Du bist wieder hier“, fragte er ungläubig.

„Ja, etwas anderes blieb mir ja nicht übrig.“

Freundlich setzte er sich auf sein Bett.

„Hör zu, Max. Ich muss das tun. Verstehst du das nicht?“

Betreten schüttelte dieser seinen Kopf. „Nein, nein nicht wirklich.“

„Ich habe alles verloren. Von meinem Vater habe ich nur einen Berg Schulden geerbt. Wegen dem er sich letzten Endes das Leben genommen hat. Meine Mutter-du kanntest sie-hat jahrelang unter ihm gelitten. Das Leben meines Vaters war auch alles andere als perfekt.“

Max griff nach seiner Flasche, nahm sie ihm aus der Hand und leerte sie in einem Zug. „Ja, schon. Dennoch. Das rechtfertigt es längst nicht. Ich meine-was willst du tun? Zwar hast du dich auf dem größten Schiff auf Erden als Offizier beworben, weißt aber weder was dieser zu tun hat, noch was du dabei riskierst!“

Sich seiner sicher stand Sven auf und fuhr sich mit dem Zeigefinger über die Unterlippe.

„Max, ich habe keine Wahl. Ich weiß, dass ich es nicht riskieren darf. Das werde ich auch nicht. Denkst du, ich renne auf dem Schiff auf und ab und prophezeie ihnen, dass die Titanic sinken wird? Denkst du, sie werden mir glauben?“, wild mit den Armen wedelnd, versuchte er es ihm klarzumachen. „Sie werden mich von Bord jagen, noch ehe ich Eisberg sagen kann.“

„Na, schön.“, Max‘ Stimme zitterte. „Zeit für mich, endgültig zu gehen.“, seine kleinen Augen füllten sich mit Tränen. „Wir sehen uns wieder, wenn du wieder zurück bist.“

Aufmunternd klopfte er Max auf dessen Schulter. Dann, wurde er allein gelassen.

Nachdenklich nahm er sich diesmal eine Flasche Wein aus dem Schrank und ging auf den kleinen Balkon. Von dort hatte er einen spärlichen Blick auf die schäbigen Vordächer der Stadt. Genüsslich nippte er am Glas, das zittrig in seinen Händen lag. Ich werde aber nicht zurückkommen. Niemand wird das.

Finster gestimmt, ließ er seine Finger entspannen, sodass das Glas klirrend auf dem Betonboden zerbrach. Wein besprenkelte das Geländer. Alles, alles hatte er unternommen. Er hatte versucht, Nathan von Catherine zu entfernen. Nichts hatte funktioniert. Nichts.

Gegen die Zeit

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