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VON AYR BIS DUMFRIES

DIE HIGHLANDS DER LOWLANDS

Zwischen Ayr und Dumfries erstreckt sich im Hinterland der Küste die Region des Galloway Forest Parks. Er besteht aus kleinen Stauseen, großflächigen Nadelwaldgebieten, verträumten Tälern und Wellen von Wiesen und Weiden. Darin sind winzige Dörfer ebenso zu finden wie trutzige Burgruinen und märchenhafte Schlösser.


Die Gemütlichkeit einer Bahnreise wird auf der historischen Schmalspurstrecke zwischen Wanlockhead und Leadhills noch gediegen zelebriert.

Die einzige Dampfeisenbahn im schottischen Südwesten dreht schnaufend zwischen Patna und Dalmellington ihre Runden durch das Tal des River Doon. So bewahrt die »Doon Valley Railway« mit ihrem historischen Fahrzeugbestand das industrielle Erbe der Region, das eng mit Kohlebergbau und der Verarbeitung von Eisen verbunden ist. Nördlich von Loch Doon, der gespeist von vielen Bächen den kleinen Fluss zuverlässig mit Wasser versorgt, befindet sich das Observatorium eines Dark Sky Park. Die nachts nur wenig durch künstliche Lichtquellen gestörte Umgebung bietet perfekte Möglichkeiten zur Beobachtung des Firmaments.

Neben der Schwerindustrie besitzt auch das handwerkliche Stricken, insbesondere von Handschuhen in typischen schwarz-weißen Mustern, Tradition. Im Tolbooth Museum von Sanquhar, dem Ort mit der ältesten Poststation der Welt von 1712, kann man sich auf die Spuren beider so unterschiedlicher, aber einst überaus wichtiger Wirtschaftszweige begeben. Die geologische Vielfalt der Lowther Hills bringt letztlich jedoch erst das Museum of Lead Mining im ehemaligen Bleibergwerk von Wanlockhead zum Ausdruck.

Das auf 467 Metern Höhe und damit höchst gelegene Dorf Schottlands wirkt nur wenig homogen. Wie zufällig verteilen sich die Häuser der Siedlung über Anhöhen und Talsenken, doch unter der grünen Krume verbergen sich wahre Schätze, die Wanlockhead den Ruf als »Gottes schottischer Schatzkammer« einbrachten. Neben Blei wurde hier auch Zink, Kupfer und Silber zu Tage gefördert. Selbst Gold von höchster Qualität fand man, es wurde sogar für die Gestaltung der schottischen Krone verwendet: Man sucht sogar noch heute danach in dem klaren Wasser der zahlreichen Bäche. Dieses Wasser treibt zu Demonstrationszwecken auch die einzigartige Balancierdampfmaschine des Museums an, die von 1870 an für 40 Jahre in Betrieb war. Der Bleibergbau selbst hatte seine aktive Zeit von 1680 bis in die 1950er-Jahre.

Künstlerisch, kulturell, kreativ

Bereits rein äußerlich ist Drumlanrig Castle eine majestätische Erscheinung. Fertiggestellt 1689 im Renaissancestil für den Duke of Queensberry, Oberhaupt der Douglas-Familie, der lediglich eine einzige Nacht in seinem neuen Domizil verbrachte und nie wieder zurückkehrte, ist das Anwesen nun im Besitz des Herzogs und der Herzogin von Buccleuch und Queensberry. Hinter der geschwungenen Treppe, den vier mächtigen Ecktürmen und den 17 neckischen Türmchen verbirgt sich eine Kunstsammlung von Weltrang mit Bildern und Gemälden alter Meister. Den Landschaftsgarten, unterteilt in sorgsam gestaltete und gepflegte, aber auch naturbelassene Bereiche, durchfließt der Marr Burn, in dem ein bogenförmiges Kunstwerk von Andy Goldsworthy aus rotem Sandstein einen springenden Lachs symbolisiert.

Dumfriesshire war schon von alters her ein Schmelztiegel für Kreativität und Erfindungsreichtum. Der geniale Baumeister Thomas Telford wurde 1757 in einem Dörfchen bei Moffat als Sohn eines Schäfers geboren, Kirkpatrick Macmillan, der Erfinder des Fahrrads, 1813 als Sohn eines Schmieds im Weiler Keir. William Symington, Ingenieur aus Wanlockhead, baute das weltweit erste Dampfschiff, das im Oktober 1788 zur Jungfernfahrt im Dalswinton Loch erstmals in See stach, und die erste Fabrik für Stahlbeton entstand 1912 in Heathall auf dem Gelände der Automobil-Firma Arrol-Johnston.


Gepflegte Topiarien zieren den Landschaftspark um das Renaissanceschloss Drumlanrig Castle.


TOP ERLEBNISSE

FREIBAD NEW CUMNOCK

Baden im Freien bleibt in Schottland meist nur den hartgesottenen Gemütern vorbehalten, denn die Temperaturen schrecken eher ab. In New Cumnock feierte das Freibad Tamar Manoukian 2017 seine Wiedereröffnung. Das einzige Frischwasser-Freiluftschwimmbad Schottlands ist beheizt und eine treffliche Alternative zum Bad im Meer.

www.facebook.com/NCSPool

LEADHILLS AND WANLOCKHEAD RAILWAY

Gezogen von kleinen Dampf- oder Dieselloks verkehrt die Eisenbahn auf der Trasse der ehemaligen Bergbauverbindung zwischen den hochgelegenen Orten Leadhills und Glengonnar/Wanlockhead. Eröffnet 1902 wurde die Strecke 1938 stillgelegt, 1986 für den touristischen Passagierbetrieb wieder reaktiviert und seither liebevoll im historischen Bahnambiente gepflegt. Die Fahrt verspricht tolle Panoramablicke aus den großen Fenstern über die gefällige Berglandschaft.

www.leadhillsrailway.co.uk

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