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„Wie konntest du ihm so was sagen?“, fragte Larry. „Ich meine, dass für ihn alles wieder gut wird?“

„Weil er ein armes Schwein ist, wie man so sagt. Jetzt werden wir ins Hauptquartier fahren und einen starken Kaffee trinken, dann geht es weiter. Und in zwei Stunden wissen wir mehr.“

So geschah es. Während wir noch unseren Kaffee tranken, trommelte die Polizei alle Zeugen zusammen, die sie von mir auf einer Liste aufgezählt bekommen hatte.

Doch bevor ich damit anfangen konnte, Verhöre anzustellen, erschien der Staatsanwalt. „Ich habe Neuigkeiten für Sie, Inspektor“, erklärte er triumphierend.

Er setzte sich und zog eine Akte aus seiner Tasche. Dass er mir einen überbraten wollte, sah ich ihm an.

Er rückte seine Brille gerade, lächelte kalt und sagte: „Die Gesetze unseres Landes lassen es zu, dass zwei Behörden gleichzeitig an einem Fall arbeiten. Wir sind also nicht untätig gewesen und haben ermittelt. Übrigens erfuhr ich vor ein paar Minuten, dass es diesem Stellcass besser geht.“ Er machte eine Kunstpause, rückte wieder an seiner Brille und fuhr fort: „So wird dieser Bursche wenigstens seiner Strafe nicht entgehen.“

„Strafe? Wofür?“

„Er ist der Brückensprenger.“

Ich beherrschte mich und fragte: „Was Sie nicht sagen, und wieso?“

Er lächelte mokant und plusterte sich stolz auf. „Weil es dafür Zeugen gibt. Hören Sie ... oder lesen Sie am besten selbst, was meine Kriminalpolizei herausgefunden hat!“

„Ermittlungsbericht 89 A 12/PO 63

Kriminalpolizei HoGu Serg. Boils Weisungsgemäß habe ich heute Mrs. Sievers verhört und von ihr bestätigt bekommen, dass sie Kenntnis von einer Abmachung zwischen ihrem Mann, dem verunglückten Bahningenieur Sievers, und einem gewissen Mike Stellcass hat. Für eine Summe von einigen tausend Dollars (eine genaue Summe konnte Mrs. Sievers nicht nennen) sollte Sievers dem Stellcass nach einer Liste technisches Material aus Bahnbeständen besorgen. Darunter befand sich auch Sprengmaterial, wie sich Mrs. Sievers genau erinnert. Diese Abmachung wurde etwa sechs Tage vor der Sprengung getroffen. Mrs. Sievers weiß, dass ihr Mann vier Tage vor dem Unglück seine Schulden bezahlt hatte. Sie erklärt, dass zwei Tage vor dem Unglück ein älterer Mann gegen neunzehn Uhr zu ihr gekommen sei, um die Sachen abzuholen. Mrs. Sievers wusste von ihrem Mann, dass diese Sachen im Schuppen hinter dem Haus bereit lagen. Sie führte den Mann, der sich als Mike Stellcass vorstellte, zum Schuppen. Er fuhr mit einem grauen Lieferwagen (Marke und Kennzeichen unbekannt) in den Hof und lud die Materialien auf.

Ein Verhör beim Hausnachbar Jenkins ergab, dass diese Angaben stimmten, soweit es den Abtransport der Materialien betrifft. Jenkins konnte aber ebenfalls nicht sagen, welche Nummer der Lieferwagen hatte. Nur eine ausgebeulte Stelle am vorderen rechten Kotflügel habe er bemerkt, und dass sie rot angestrichen gewesen sei. Die Personenbeschreibung des Fahrers deckt sich allgemein mit der, die Mrs. Sievers abgab, doch bezeichnet Jenkins den Fahrer als etwa Mitte der Vierzig. Er ist dessen aber nicht mehr sicher.

Der Lokführer Edison, der mit dem Güterzug N 35 der A.P. & N.Y. Railroad am Unglückstage fünfundsechzig Minuten vor dem Express 253 die Brückenstrecke und die Brücke selbst befuhr, hat ausgesagt, dass er einen grauen Lieferwagen neben der Straße unterhalb der Brücke gesehen und einen Mann auf dem Bahnkörper beobachtet habe, der etwa der Beschreibung Stellcass entspricht, einen Schlapphut getragen, und ein Kabel in der Hand gehalten habe. Edison habe diesem Vorfall aber keine Bedeutung beigemessen, da Streckenarbeiter meist keine Uniform trügen.‟

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