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Sergeant Roger Castle steuerte seinen Streifenwagen die Lexington Avenue hinunter. Beleuchtete Häuserfassaden flogen vorbei, an den Kreuzungen die Kühlerhauben der Fahrzeuge aus den Seitenstraßen. Bremsen quietschten, Castle fuhr Slalom zwischen Gegenverkehr und Autos, die nicht ausweichen wollten.

Castles Partner, Officer Kenneth Miler, bekreuzigte sich. „Himmel, Roger!‟, schrie er. „Geh vom Gas! Du musst kein Extremrennen fahren, es geht nur um einen beschissenen Einsatz, kapiert?!‟

„Ein Terrorist mit ′‚ner Granate im Theater‟, knurrte Castle. „Darum geht’s, und nicht um irgendeinen Einsatz ...‟

„Wer, zum Teufel, hat gesagt, dass wir als erste am Einsatzort sein müssen?!‟ Mit beiden Händen hielt Miler sich am Griff über dem Beifahrerfenster fest. „Du liest doch Zeitung, Sarge! Die Typen schrecken vor nichts zurück! Ich will nicht befördert werden!‟

„Du bist und bleibst ein Loser, Ken ...‟ Eine Ampel tauchte auf. Die Kreuzung zur 92. Straße. Das Theater. Castle stieg in die Bremsen.

„Das Trassierband!‟, brüllte er seinen Partner an. Bevor der sein Gurtschloss fand, war Castle schon aus dem Wagen gesprungen.

Er rannte auf die Menge zu, die sich vor dem Theatereingang aufhielt. Die Leute skandierten irgendwelche Sprüche, die Castle nicht verstand, und die ihn auch nicht interessierten. „Weg hier!‟ Er zog seine Dienstwaffe. „Verschwinden Sie!‟ Die Menge wich zurück. „Los, los! Oder wollen Sie sich eine Anzeige wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt einhandeln!‟

Polizeisirenen näherten sich. Zwei aus der anderen Richtung der Lexington Avenue, eine aus der 92. Castle sah seinen Partner mit einer Rolle Trassierband heran schaukeln. Die drei Streifenwagen stoppten, Wagentüren wurden aufgestoßen, Cops stülpten sich ihre Mützen auf die Köpfe und liefen mit großen Schritten herbei.

„Sperrt den ganzen Block ab!‟, rief Castle. „Wir brauchen Platz für die Ambulanzen und die Feuerwehr!‟

„FBI schon hier?!‟, schrie einer der Cops. Castle hörte es nicht. Er hetzte die Treppe hoch und stieß die Tür zum 92nd Street Y auf. Kein Mensch im Foyer. Die beiden Frauen hinter dem Garderobentresen beäugten ihn verblüfft.

„Bombendrohung‟, zischte der Sergeant. „Raus hier.‟ Er sah sich um. Die vielen Türen irritierten ihn. „Durch welche der Scheißtüren komme ich so in den Saal rein, dass mich nicht gleich jeder sieht?!‟

Die Frau hatten schon die Klinken der Ausgangstüren in der Hand. Eine drehte sich um und zeigte auf die letzte der Saaltüren. „Durch die kommen Sie auf der Höhe der letzten Reihen in den Saal‟, sagte sie mit dünner Stimme.

Castle stürmte zu der Tür. Er lauschte. Musik und laute Stimmen drangen aus dem Saal nach draußen. Das Stück war in vollem Gang. Was sollte er machen? Er wusste, dass die Federal Plaza sich mit dem Theater in Verbindung gesetzt hatte. Aber das Stück lief noch. „Verdammt – was soll ich machen ...?‟

Behutsam drückte er die Klinke hinunter und öffnete die Tür einen Spalt. Die Musik wurde lauter. Er blinzelte in das Halbdunkel des Saales. Zahllose Köpfe und vorn auf der hellen Bühne ein Riesenspektakel.

Wie sollte er in dieser Menschenmenge einen einzelnen Mann finden? Einen Mann, von dem er nur wusste, dass er arabisch aussah – was immer das heißen mochte – und einen Trenchcoat trug. Und nicht zu vergessen die Hornbrille. Vermutlich gab es in diesem dunklen Saal zwanzig oder dreißig Männern mit Hornbrillen ...

Castle stutzte. In einer der vorderen Reihen sah er die Umrisse eines Mannes. Der arbeitete sich an den sitzenden Zuschauern vorbei zum Mittelgang. Als er den erreichte, richtete er sich auf. Castles Hand fuhr zum Kolben seiner Dienstwaffe. Der Mann trug einen Trenchcoat. Und tatsächlich – die Brille in seinem Gesicht schien eine Hornbrille zu sein ...

Mörder-Paket Juli 2020: 10 Krimis für den Strand: Sammelband 9015

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