Читать книгу Deutschlank - Das Kochbuch - Achim Sam - Страница 5
ОглавлениеDER STOFFWECHSEL IST WICHTIGER ALS KALORIENZÄHLEN
ERNÄHRUNGSFORSCHER KOMMEN ZUNEHMEND ZU DER ERKENNTNIS, DASS DIE IDEE VOM KALORIENZÄHLEN ALLEIN ÜBER BORD GEWORFEN WERDEN MUSS. STATTDESSEN GEHT ES DARUM, DIE NAHRUNG INDIVI- DUELL UND TYPGERECHT KLUG ZUSAMMENZUSTELLEN.
„Ich schaffe das nicht. Ich halte keine Diät durch. Ich versage immer wieder.” Das sagen viele Menschen, die schon zahlreiche Diäten hinter sich haben, aber damit ihre Gewichtsprobleme nicht langfristig lösen konnten. Dass das Abnehmen für einen Großteil der Bevölkerung so schwierig ist, liegt nicht an mangelnder Disziplin oder fehlender Motivation, sondern an ganz anderen Faktoren, die kaum bekannt sind. Im Rahmen von Forschungsarbeiten konnten Wissenschaftler zum Beispiel empirisch belegen, dass sich einzelne Menschen sehr darin unterscheiden, mit welchen Nahrungsmitteln sie am effektivsten abnehmen. Das führt dazu, dass der Ruf nach individuell zugeschnittenen Plänen immer lauter wird. „Denn sie funktionieren besser als Universalkonzepte für alle“, lautet das Fazit.
HEISSHUNGER ADE! DU BIST AUF DEM BESTEN WEG
Heißhunger verhindern – das funktioniert am besten mit protein- und ballaststoffreichen Lebensmitteln, die in der Regel gut sättigen. Das kennst du wahrscheinlich. Isst du zum Frühstück gezuckerte Cornflakes, meldet sich der Hunger in den Stunden danach schnell zurück. Isst du hingegen ein Rührei oder Haferbrei, hältst du länger durch. Das liegt daran, dass Lebensmittel mit niedrigem glykämischem Index den Blutzuckerspiegel nur wenig ansteigen lassen. Also besser viel Protein, ballaststoffreich und kohlenhydrat- arm essen? Das gilt für Übergewichtige, die zu viel Insulin ausschütten, aber deshalb noch nicht für jeden. Wer nämlich ohnehin nicht viel Insulin ausschüttet, muss den Kohlenhydratanteil nicht reduzieren, um abzunehmen. In solchen Fällen hilft Kalorienreduktion besser. Du gelangst von allein auf den Weg, der am besten zu dir passt, wenn du deinen Ernährungstyp herausgefunden hast.
Wie effektiv der Körper Nahrungsmittel verdauen und verwerten kann, hängt unter anderem von deren Beschaffenheit und der Zusammensetzung ab. Hier lautet der Grundsatz: Du sollst deinen Hunger nicht verdrängen oder ignorieren, sondern ihn gar nicht erst entstehen lassen. Mit dem Deutschlank-Programm und den auf deine Bedürfnisse angepassten Rezepten bist du schon auf dem besten Weg. Denn die sind so aufgebaut, dass du dich vor dir selbst schützt. Heißhunger entsteht nämlich physiologisch gesehen nicht nur durch Hungern, wie der Begriff es nahelegt, sondern auch dadurch, was man isst und wann man es tut!
VIELE VERSCHIEDENE FAKTOREN SPIELEN EINE ROLLE
Ebenfalls eine wichtige Rolle spielt der individuelle Stoffwechsel und das sogenannte Mikrobiom, also die Bakterienbesiedlung des Darms (siehe auch Hier). Nicht zu vergessen: die Gene, der Körpertyp und – natürlich – der individuelle Lebensstil. Forscher und Lebensmittelhersteller setzen zunehmend darauf, dass jeder Mensch individuelle Ernährungsempfehlungen braucht. Der Zusammenhang zwischen Ernährung und Erbgut wird ebenfalls immer wichtiger, denn digi- tale Techniken ermöglichen Datenerhebungen in bisher unbekanntem Ausmaß. Das kann bei der Behandlung von Krankheiten ebenso eine Rolle spielen wie beim Kampf gegen Übergewicht – oder bei dem Wunsch, einfach ein paar Kilo weni- ger auf die Waage zu bringen. Denn: Je mehr man über sich selbst erfährt, desto genauer lassen sich daraus Folgerungen fürs eigene Verhalten schließen.
WIR KENNEN KAUM NOCH NATÜRLICHE ESSGRENZEN
Je besser dein Essplan zu dir passt, desto leichter wird es dir fallen, dich danach zu ernähren und dich im Dschungel der unzähligen Verführungen zurechtzufinden. Unser Körper weiß instinktiv, wie viel ihm guttut und wann er satt ist. Wären wir keinen Einflüssen von außen ausgesetzt, würden wir uns automatisch ausgewogen und gesund ernähren. Wir würden unsere natürliche Sättigungsgrenze nicht überschreiten und selbst bei Süßigkeiten Schluss machen, wenn es uns reicht. Das beste Beispiel dafür ist das Essverhalten von Babys. Haben sie Hunger, melden sie sich unmissverständlich. Sind sie satt, wird der Mund geschlossen, der Kopf abgewendet. Die Fähigkeit, sich angemessen zu ernähren, ist den Menschen mit zunehmendem Wohlstand mehr und mehr abhandengekommen.
LASS RUHIG MAL EIN BISSCHEN MAGENKNURREN ZU
Die großen Mengen, die uns heute rund um die Uhr zur Verfügung stehen, niedrige Preise, unrealistische Werbeversprechen, Überfluss zu Hause und im Supermarkt, Zeitmangel und Hektik im Alltag, fehlende Bewegung – all das führt dazu, dass wir die natürlichen Grenzen nicht mehr kennen und ständig überschreiten, ohne es bewusst wahrzunehmen. Kannst du dich noch erinnern, wann du das letzte Mal so richtig Hunger hattest? Lass ruhig mal zu, dass dein Magen knurrt. Der Mensch kann von Natur aus gut viele Stunden ohne Nahrung durchhalten. Es muss dann nicht sofort etwas Essbares her. Es geht vielmehr darum, wieder ein Gefühl für echten Hunger zu entwickeln und Esspausen durchzuhalten.