Читать книгу Der Wohlstand der Nationen - Адам Смит, Adam Smith - Страница 17

Erstes Buch
Von den Ursachen der Zunahme in der Ertragskraft der Arbeit und von den Regeln, nach welchen ihr Ertrag sich naturgemäß unter die verschiedenen Volksklassen verteilt
Elftes Kapitel
Die Grundrente
Zweite Abteilung
Bodenerzeugnisse, die zuweilen Rente geben, zuweilen nicht

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Menschliche Nahrungsmittel scheinen das einzige Bodenerzeugnis zu sein, das stets und notwendig dem Grundeigentümer eine Rente ab wirft. Andere Arten von Produkten geben unter Umständen Rente, unter anderen aber auch keine.

Nächst der Nahrung sind Kleidung und Wohnung die beiden großen Bedürfnisse der Menschen.

Der Boden in seinem natürlichen rohen Zustande kann für viel mehr Menschen Stoffe zu Kleidung und Wohnung als zur Nahrung gewähren; im Kulturzustande dagegen kann er zuweilen weit mehr Menschen mit Nahrung als mit jenen Stoffen versorgen, wenigstens mit solchen, wie sie sie wünschen und zu bezahlen bereit sind. In dem ersteren Zustande ist daher immer ein Überfluss an diesen Stoffen vorhanden, die deswegen oft nur von geringem oder gar keinem Werte sind. Im anderen dagegen tritt oft ein Mangel ein, der ihren Wert notwendig steigert. In dem einen Zustande wird ein großer Teil von ihnen als nutzlos weggeworfen, und der Preis der benutzten Stoffe nicht höher angeschlagen als zum Werte der Arbeit und der Kosten der Nutzbarmachung, so dass also für den Grundeigentümer keine Rente verbleibt; in dem anderen dagegen wird alles gebraucht und oft mehr verlangt als zu haben ist. Irgendjemand ist stets bereit, für einen oder den anderen dieser Stoffe mehr zu geben als zur Deckung der Kosten, welche sie bis zum Verkauf verursachen, nötig ist. Der Preis kann mithin stets eine Rente für den Grundeigentümer abwerfen.

Die ursprünglichen Kleidungsstoffe waren die Häute der größeren Tiere. Unter Jäger- und Hirtenvölkern, deren Nahrung hauptsächlich in dem Fleisch dieser Tiere besteht, versorgt sich mithin jeder zugleich mit Nahrung und den Stoffen zur Kleidung in größerer Menge als er selbst verwenden kann. Gäbe es keinen auswärtigen Handel, so würde das Meiste als wertlos weggeworfen werden. So geschah es wahrscheinlich bei den Hirtenvölkern Nordamerikas zu der Zeit als ihr Land noch nicht von den Europäern entdeckt war, mit denen sie jetzt ihr überflüssiges Pelzwerk gegen wollene Decken, Feuergewehre und Branntwein vertauschen, wodurch das Pelzwerk einen Wert erhält. Unter den gegenwärtigen Handelsverhältnissen der bekannten Welt haben wohl die rohesten Völker, bei denen das Eigentum an Grund und Boden eingeführt ist, einen auswärtigen Handel dieser Art, und finden unter ihren wohlhabenderen Nachbarn eine solche Nachfrage nach allen Stoffen zur Bekleidung, die ihr Land hervorbringt, und die sie weder verarbeiten noch verbrauchen können, dass ihr Preis die Kosten übersteigt, die die Versendung an diese wohlhabenderen Nachbarn verursacht. Mithin werfen sie für den Grundeigentümer eine Rente ab. Als das Vieh der Hochlande noch größtenteils auf den eigenen Bergen verzehrt wurde, machte die Ausfuhr der Häute den bedeutendsten Handelsartikel des Landes aus, und der Preis, den man dafür in Tausch erhielt, gewährte einen Zuschuss zur Rente der Güter in den Hochlanden. Die englische Wolle, die in früheren Zeiten im Lande weder verbraucht noch verarbeitet werden konnte, fand in dem damals reicheren und gewerbfleißigeren Flandern einen Markt, und ihr Preis lieferte zu der Rente des Bodens, auf dem sie hervorgebracht wurde, einen Beitrag. In Ländern, die nicht besser kultiviert sind als England es damals war, oder die schottischen Hochlande jetzt, und die keinen auswärtigen Handel haben, werden die Bekleidungsstoffe offenbar in einem solchen Überfluss vorhanden sein, dass sie großenteils als nutzlos weggeworfen und dem Grundeigentümer keine Rente liefern werden.

Die Baumaterialien können nicht immer so weit verschickt werden, wie die Bekleidungsstoffe, und werden nicht so leicht ein Gegenstand des auswärtigen Handels. Sind sie in dem Erzeugungslande im Überfluss vorhanden, so ist selbst bei dem gegenwärtigen Stande des Welthandels der Fall nicht selten, dass sie für den Grundeigentümer wertlos sind. Ein guter Steinbruch in der Nähe von London würde eine ansehnliche Rente abwerfen; in vielen Gegenden von Schottland und Wales bringt er gar keine. Bauholz hat in einem bevölkerten und wohlbebauten Lande großen Wert, und der Boden, auf dem es wächst, gewährt eine ziemlich hohe Rente. Dagegen würde in vielen Gegenden Nordamerikas der Grundeigentümer jedem zu Dank verpflichtet sein, der ihm seine großen Baumstämme fortfahren wollte. In einigen Teilen der schottischen Hochlande ist wegen mangelnder Land- und Wasserfracht die Rinde der einzige Teil des Holzes, der zu Markte gebracht werden kann; das Bauholz lässt man auf dem Boden verfaulen. Sind Baumaterialien in solchem Überfluss vorhanden, so ist der Teil von ihnen, den man nutzt, nur die Arbeit und die Kosten der Nutzbarmachung wert. Er bringt dem Grundeigentümer, der in der Regel jedem, der um die Erlaubnis nachsucht, die Benutzung gestattet, keine Rente. Doch setzt ihn zuweilen die Nachfrage reicherer Nationen instand, eine Rente daraus zu ziehen. Die Straßenpflasterung in London gewährte den Eigentümern einiger kahler Felsen an der schottischen Küste die Möglichkeit, eine Rente aus einem Gegenstände zu ziehen, der früher niemals eine geliefert hatte. Die Wälder in Norwegen und an den Küsten des Baltischen Meeres finden in vielen Gegenden Großbritanniens einen Markt, den sie zu Hause nicht finden konnten, und verschaffen dadurch ihren Eigentümern eine Rente.

Der Volksreichtum eines Landes hängt nicht von der Zahl von Leuten ab, denen es ihre Kleidung und Wohnung verschaffen kann, sondern davon, wie viele Menschen es zu ernähren vermag. Ist Nahrung vorhanden, so fällt es nicht schwer, die nötige Kleidung und Wohnung zu finden; aber nicht immer, wenn diese vorhanden sind, ist es leicht Nahrung zu finden. Selbst in einigen Gegenden des britischen Reichs gibt es menschliche Wohnungen, die von einem einzigen Manne an einem Tage hergestellt werden können. Etwas, aber nicht viel mehr Arbeit erfordert die Herstellung der einfachsten Art der Bekleidung aus Tierhäuten. Bei wilden und rohen Völkern reicht der hundertste oder etwas mehr als der hundertste Teil der Jahresarbeit hin, das geringe Kleidungs- und Wohnungsbedürfnis zu befriedigen, die übrigen neunundneunzig Teile dagegen aber oft kaum, sich die Nahrungsmittel zu verschaffen.

Aber wenn vermöge der fortschreitenden Kultur des Landes die Arbeit einer Familie für zwei Familien Nahrung hervorbringt, dann bedarf es nur der Arbeit der halben Bevölkerung, um die ganze mit Nahrungsmitteln zu versehen. Die andere Hälfte oder wenigstens ihr größter Teil kann sich nun mit der Herstellung anderer Dinge beschäftigen, oder mit der Befriedigung anderer wirklicher und eingebildeter Bedürfnisse der Menschen. Kleidung und Wohnung, Hausgerät und sonstige Ausstattungen bilden die Hauptgegenstände unter diesen wirklichen und eingebildeten Bedürfnissen. Der Reiche verzehrt nicht mehr Nahrung als sein armer Nächster. An Qualität mag sie eine andere sein, und es mag mehr Arbeit und Kunst erfordern, sie zu bereiten; aber die Quantität bleibt so ziemlich die nämliche. Man vergleiche jedoch den geräumigen Palast und die große Garderobe des einen mit der Hütte und den wenigen Lumpen des Anderen, und man wird merken, dass der Unterschied zwischen ihrer Kleidung, Wohnung und ihrem Hausgerät der Menge nach fast ebenso groß ist, wie der Beschaffenheit nach. Das Verlangen nach Nahrung ist bei jedem Menschen durch die Verdauungsfähigkeit des Magens beschränkt; aber das Verlangen nach Bequemlichkeiten und Schmuck in Gebäuden, im Anzug, in der ganzen Ausstattung scheint ohne Grenzen und bestimmte Schranken zu sein. Darum sind diejenigen, denen mehr Nahrung zu Gebote steht als sie selbst verzehren können, immer gern bereit, ihren Überschuss oder, was auf dasselbe hinauskommt, den Preis dafür gegen Genüsse jener Art zu vertauschen. Was nach Befriedigung des begrenzten Verlangens übrig bleibt, wird zur Erfüllung derjenigen Wünsche verwendet, denen nie genug getan werden kann, sondern die endlos zu sein scheinen. Der Arme müht sich, um Nahrung zu erhalten, ab, die eingebildeten Bedürfnisse des Reichen zu befriedigen, und um jene sicherer zu erhalten, überbieten sie einander in der Wohlfeilheit und Vollendung ihrer Arbeit. Die Zahl der Arbeiter wächst mit der zunehmenden Menge von Nahrungsmitteln oder mit der steigenden Kultur des Bodens; und da die Natur ihres Geschäfts die äußerste Arbeitsteilung zulässt, so nimmt die Menge der Stoffe, die sie verarbeiten können, in einem weit größeren Maßstabe zu als ihre Anzahl. Daraus entspringt eine Nachfrage nach allen Arten von Stoffen, die der erfinderische Geist der Menschen entweder zum Nutzen oder als Zierrat an Gebäuden, an der Kleidung, an Möbeln und anderem Gerät zu verwenden weiß; also eine Nachfrage nach den im Inneren der Erde verborgenen Fossilien und Mineralien, nach edlen Metallen und Edelsteinen.

So sind also die Nahrungsmittel nicht nur die ursprüngliche Quelle der Rente, sondern auch jedes andere Bodenprodukt, das später Rente abwirft, leitet diesen Teil seines Werts von den durch die steigende Bodenkultur vervollkommneten Kräften der auf Nahrungserzeugung verwendeten Arbeit ab.

Doch werfen jene anderen Bodenprodukte, die später eine Rente liefern, sie nicht immer ab. Selbst in wohlbebauten Ländern ist die Nachfrage nach ihnen nicht immer so groß, dass sie einen Preis zuwege brächten, der mehr als hinreichend wäre, die Arbeit bezahlt zu machen und das Kapital, welches zu ihrer Herstellung gebraucht wurde, samt seinem gewöhnlichen Gewinn wiederzuerstatten. Ob dies geschieht oder nicht, hängt von verschiedenen Umständen ab.

Ob z. B. eine Kohlengrube eine Rente geben kann, hängt zum Teil von ihrer Ergiebigkeit, zum Teil von ihrer Lage ab.

Ein Bergwerk wird als ergiebig oder geringhaltig betrachtet, je nachdem die Menge an Erzen, die sich durch eine bestimmte Menge Arbeit daraus gewinnen lässt, größer oder kleiner ist als die, welche durch eine gleiche Arbeit aus den meisten ähnlichen Bergwerken gezogen werden kann.

Manche vorteilhaft gelegenen Kohlenlager können wegen ihrer Geringhaltigkeit nicht erschlossen werden: ihr Produkt deckt die Kosten nicht, und sie können weder Gewinn noch Rente bringen.

Manche gibt es, deren Ertrag eben hinreicht, die Arbeit bezahlt zu machen und das in ihren Betrieb gesteckte Kapital samt dem gewöhnlichen Gewinn wiederzuerstatten. Dem Unternehmer des Betriebs bringen sie einigen Gewinn, für den Grundeigentümer aber werfen sie keine Rente ab. Sie können daher nur vom Grundeigentümer mit Vorteil abgebaut werden, der, wenn er selbst Unternehmer ist, den gewöhnlichen Gewinn des hineingesteckten Kapitals bezieht. Viele schottische Kohlengruben werden auf diese Weise abgebaut, und könnten sonst nicht benutzt werden. Der Grundeigentümer wird niemandem gestatten, sie ohne Zahlung einer Rente zu bearbeiten, und doch kann niemand eine Rente zahlen.

Andere Kohlengruben desselben Landes, die ergiebig genug sind, können wegen ihrer Lage nicht ausgebeutet werden. Zwar könnten durch die gewöhnliche Arbeitsmenge genug Kohlen gefördert werden, um die Betriebskosten zu decken, aber die geförderte Menge ließe sich in dem spärlich bewohnten und weder mit Land- noch Wasserstraßen versehenen Binnenlande nicht verkaufen.

Kohlen sind ein weniger angenehmes Brennmaterial als Holz und sollen auch weniger zuträglich sein. Darum müssen die Kosten der Kohlen an dem Verbrauchsorte im Allgemeinen etwas geringer sein als die des Holzes.

Der Preis des Holzes seinerseits ändert sich je nach dem Stande der Landwirtschaft, und zwar so ziemlich in derselben Art und genau aus denselben Gründen, wie der des Viehs. In ihren ersten rohen Anfängen ist der größte Teil jedes Landes mit Holz bedeckt, das für den Grundeigentümer eine reine Last ohne allen Wert ist und gern dem ersten Besten gegeben würde, der es schlagen wollte. Bei steigender Kultur werden die Wälder teils durch die Fortschritte des Feldbaus gelichtet, teils durch die wachsende Menge des Viehs verringert. Das Vieh vermehrt sich zwar nicht in demselben Maße, wie das Getreide, das gänzlich eine Frucht des menschlichen Fleißes ist, aber seine Vermehrung wird doch durch die Pflege und den Schutz der Menschen begünstigt, die in der Zeit der Fülle so viel aufspeichern, um in der des Mangels den Unterhalt des Viehs zu bestreiten und ihm das ganze Jahr hindurch mehr Futter zu geben als es in einer Wildnis finden könnte, und die ihm den freien Genuss der Lebensbedürfnisse dadurch sichern, dass sie seine Feinde töten und ausrotten. Zahlreiche Herden, denen man durch die Wälder zu streifen gestattet, vernichten zwar nicht die alten Bäume, lassen aber den jungen Nachwuchs nicht aufkommen, so dass im Laufe von einem oder zwei Jahrhunderten der ganze Forst zugrunde geht.

Dann steigert der Mangel an Holz seinen Preis; es liefert eine gute Rente und der Grundeigentümer kann zuweilen seine besten Ländereien nicht vorteilhafter benutzen als wenn er Zimmerholz darauf zieht, bei dem die Größe des Gewinns oft die Verspätung der Erträge aufwiegt. Dies scheint ungefähr der jetzige Stand der Dinge in einigen Teilen Großbritanniens zu sein, wo man bei der Holzzucht einen ebenso großen Gewinn findet als beim Getreide- oder Futterbau. Der Vorteil, den der Grundeigentümer von der Holzzucht hat, kann nirgends, wenigstens nicht auf lange Zeit, die Rente übersteigen, welche ihm der Getreide- und Futterbau gewähren würde, und wird in einem hochkultivierten Binnenland auch nicht weit hinter dieser Rente zurückbleiben. An der Meeresküste eines gutbebauten Landes, mag es freilich, wenn man Kohlen zur Feuerung leicht haben kann, zuweilen billiger sein, Zimmerholz aus weniger kultivierten fremden Ländern kommen zu lassen, als es im Lande zu ziehen. In der jetzt innerhalb weniger Jahre erbauten Neustadt von Edinburgh ist vielleicht nicht ein einziges Stück schottischen Bauholzes zu finden.

Welches auch der Preis des Holzes sein mag: wenn der der Kohlen so hoch ist, dass die Kosten der Kohlenfeuerung denen der Holzfeuerung ziemlich gleichkommen, kann man sich versichert halten, dass der Kohlenpreis an diesem Orte und unter diesen Umständen der höchstmögliche ist. Dies scheint in einigen Gegenden im Innern Englands, besonders in Oxfordshire, der Fall zu sein, wo es selbst bei den unteren Klassen üblich ist, zur Feuerung Kohlen und Holz zu mischen, und wo also der Unterschied in den Kosten dieser beiden Brennstoffe nicht sehr groß sein kann.

In den Kohlengegenden stehen die Kohlen überall weit unter diesem höchsten Preise. Wäre das nicht so, so könnten sie die Kosten einer weiten Land- oder Wasserfracht nicht tragen. Es könnte nur eine geringe Menge verkauft werden; die Unternehmer und Besitzer von Kohlenbergwerken finden es aber mehr in ihrem Interesse, eine große Menge etwas über dem niedrigsten Preise als eine kleine zum höchsten Preise zu verkaufen. Überdies bestimmt die ergiebigste Kohlengrube den Preis der Kohlen für alle anderen benachbarten Gruben. Der Eigentümer sowohl als der Unternehmer des Werkes finden, dass, wenn sie etwas wohlfeiler verkaufen als ihre Nachbarn, jener eine größere Rente, und dieser einen größeren Gewinn ziehen kann. Bald sehen sich ihre Nachbarn gezwungen, zu demselben Preise zu verkaufen, obgleich sie es nicht so gut ertragen können und stets ihre Rente und ihren Gewinn dadurch verringern, ja oft verlieren. Manche Gruben werden dann gänzlich verlassen; andere können keine Rente mehr liefern, und nur noch vom Eigentümer ausgebeutet werden.

Der niedrigste Preis, zu welchem für längere Zeit Kohlen verkauft werden können, ist, wie bei allen anderen Waren, der Preis, der gerade hinreicht, das bis zum Markttransport verwendete Kapital samt seinem gewöhnlichen Gewinn wiedereinzubringen. Bei einer Kohlengrube, von der der Eigentümer keine Rente ziehen kann, und die er entweder selbst in Gang erhalten oder ganz aufgeben muss, wird der Kohlenpreis im Allgemeinen etwa diese Höhe haben.

Werfen aber auch Kohlen wirklich eine Rente ab, so bildet diese doch gewöhnlich in ihrem Preise einen kleineren Teil als in dem der meisten anderen Rohprodukte des Bodens. Die Rente eines Grundstücks über der Erde beläuft sich gewöhnlich auf etwa den dritten Teil des Rohertrags, und ist im Ganzen sicher und von den zufälligen Schwankungen der Ernte unabhängig.

Bei Kohlengruben ist ein Fünftel des Rohertrags eine sehr große Rente, und ein Zehntel die gewöhnliche; überdies aber ist diese Rente selten sicher, sondern hängt von den zufälligen Schwankungen des Ertrags ab. Diese Schwankungen sind so groß, dass in einem Lande, wo der Ertrag dreißigfach kapitalisiert als ein mäßiger Preis für ländliche Grundstücke betrachtet wird, ein zehnfach kapitalisierter Ertrag als ein guter Preis für Kohlengruben gilt.

Der Wert, den eine Kohlengrube für ihren Eigentümer hat, hängt oft ebenso sehr von ihrer Lage als von ihrer Ergiebigkeit ab. Der Wert eines Metallbergwerks hängt mehr von seiner Ergiebigkeit und weniger von seiner Lage ab. Die Metalle, besonders die edlen, sind, nachdem sie aus den Erzen geschieden worden, so wertvoll, dass sie gewöhnlich die Kosten einer sehr langen Land- und der entferntesten Seereise tragen können. Ihr Markt ist nicht auf die umliegenden Gegenden beschränkt, sondern erstreckt sich über die ganze Welt. Das japanische Kupfer macht in Europa, das spanische Eisen in Chili und Peru einen Handelsartikel aus, und das peruanische Silber findet nicht nur nach Europa, sondern von Europa wieder nach China seinen Weg.

Die Kohlenpreise in Westmoreland oder Shropshire können nur wenig, und der Preis im Lyonnais kann gar keinen Einfluss auf den Preis zu Newcastle haben. Die Erzeugnisse so weit entfernter Kohlengruben können niemals mit einander in Wettbewerb geraten, dagegen können es die Erzeugnisse der entferntesten Metallbergwerke oft, und tun es tatsächlich fast immer. Daher muss notwendig der Preis, den Metalle, und besonders die edlen, an den ergiebigsten Minen der Welt haben, mehr oder weniger auf den Preis an allen anderen Minen wirken. Der Preis des Kupfers in Japan muss auf den Preis bei den europäischen Kupferminen Einfluss haben. Der Preis des Silbers in Peru, oder die Menge von Arbeit oder Waren, welche dort dafür zu kaufen ist, muss auf den Silberpreis nicht nur bei den europäischen, sondern auch bei den chinesischen Bergwerken Einfluss haben. Nach der Entdeckung der peruanischen Minen wurden die europäischen Silberbergwerke größtenteils aufgegeben. Der Wert des Silbers sank so sehr, dass ihr Ertrag nicht mehr die Kosten der Ausbeutung decken, oder die bei ihr verbrauchte Nahrung, Kleidung, Wohnung und sonstigen Bedürfnisse mit Gewinn wiedererstatten konnte. Der gleiche Fall trat auch bei den Bergwerken von Kuba und St. Domingo, und selbst bei den alten Minen Perus nach Entdeckung der Minen von Potosi ein.

Da mithin der Preis jedes Metalls bei jedem Bergwerk in gewissem Maße durch seinen Preis bei der ergiebigsten Mine der Welt bestimmt wird, so kann er bei den meisten Minen wenig mehr als die Kosten des Betriebs decken, und für den Eigentümer nur selten eine hohe Rente ab werfen. Die Rente scheint demgemäß bei den meisten Minen nur einen geringen Teil vom Preise der unedlen, und einen noch geringeren von dem der edlen Metalle auszumachen. Arbeit und Gewinn bilden den größeren Teil bei beiden.

Bei den Zinnbergwerken von Cornwall, den ergiebigsten, die man kennt, rechnet man nach der Angabe ihres Vizedirektors Borlace, ein Sechstel des Rohertrags als durchschnittliche Rente. Einige, sagt er, werfen mehr, andere nicht so viel ab. Den sechsten Teil des Bruttoertrages beträgt die Rente auch bei einigen sehr ergiebigen Bleiminen in Schottland.

In den Silberminen Perus verlangt der Eigentümer, wie Frezier und Ulloa berichten, von dem Unternehmer des Baues oft weiter nichts als dass er das Erz auf seiner Mühle mahlt, und ihm dafür das gewöhnliche Mahl- oder Pochgeld zahlt. Bis 1736 belief sich freilich die Abgabe an den König von Spanien auf ein Fünftel des feinen Silbers, und dies konnte bis dahin als die wahre Rente der meisten peruanischen Silberminen, der reichsten, die man kennt, angesehen werden. Ohne diese Abgabe würde jenes Fünftel natürlich dem Grundeigentümer gehört haben, und viele Minen konnten in Angriff genommen werden, die man, so lange die Abgabe bestand, unbenutzt lassen musste. Die Steuer des Herzogs von Cornwall auf Zinn soll sich auf mehr als fünf Prozent oder den zwanzigsten Teil vom Wert belaufen; wie dem aber auch sei, sie würde natürlich dem Eigentümer des Bergwerks zufallen, wenn das Zinn steuerfrei wäre. Fügt man ein Zwanzigstel zu einem Sechstel, so findet man, dass die ganze bezahlte Durchschnittsrente der Cornwaller Zinngruben sich zu der der peruanischen Silberminen wie dreizehn zu zwölf verhält. Doch sind jetzt die peruanischen Silberbergwerke nicht imstande, auch nur diese niedrige Rente zu zahlen, und die Abgabe auf Silber wurde 1736 von einem Fünftel auf ein Zehntel herabgesetzt. Aber auch diese Abgabe auf Silber verführt immer weit mehr zum Schmuggel als die Abgabe von einem Zwanzigstel auf Zinn, denn der Schmuggel ist bei einer kostbaren Ware viel leichter als bei einer massigen. Daher soll auch die Taxe des Königs von Spanien sehr schlecht, die des Herzogs von Cornwall sehr gut eingehen. Sonach macht wahrscheinlich die Rente einen größeren Teil des Zinnpreises an den ergiebigsten Zinnminen als des Silberpreises an den ergiebigsten Silberminen der Welt aus. Nach Wiedererstattung des im Betriebe dieser verschiedenen Minen angelegten Kapitals samt üblichem Gewinn scheint der für den Eigentümer übrig bleibende Rest bei dem unedlen Metall größer zu sein als bei dem edlen.

Auch die Gewinne der Unternehmer des Bergbaus auf Silber sind in Peru gewöhnlich nicht sehr groß. Dieselben achtungswerten und wohlunterrichteten Schriftsteller berichten uns, dass, wer in Peru eine neue Mine in Betrieb setzte, allgemein als ein Mann, dem ein sicherer Bankrott und Untergang bevorstehe, angesehen und deshalb von jedermann gemieden wurde. Der Bergbau wird dort ebenso, wie bei uns als eine Lotterie betrachtet, in welcher die Gewinne den Nieten nicht gleichkommen, obgleich die Größe einiger Gewinne manchen Glücksritter reizt, in so ungedeihlichen Projekten sein Vermögen fortzuwerfen.

Da der Souverän jedoch einen großen Teil seines Einkommens aus dem Ertrag der Silberminen bezieht, so gibt in Peru das Gesetz alle mögliche Aufmunterung zur Entdeckung und zum Bau neuer Minen. Wer eine neue Mine entdeckt, ist berechtigt, in der Richtung, in welcher er die Ader vermutet, zweihundert und sechsundvierzig Fuß in der Länge und halb so viel in der Breite abzumessen. Dieser Teil der Mine wird sein Eigentum und er darf ihn bearbeiten, ohne dem Grundherrn eine Abgabe dafür zu entrichten. Den Herzog von Cornwall veranlasste sein Interesse zu einer ganz ähnlichen Verordnung in diesem früheren Herzogtum. Auf wüstem und uneingezäuntem Boden darf jeder, der eine Zinnmine entdeckt, ihre Grenzen in einem gewissen Umfang abstecken, was man eine Mine umgrenzen nennt. Der Abgrenzende wird der wirkliche Eigentümer der Grube, und kann ihren Betrieb entweder selbst übernehmen, oder sie einem anderen in Pacht geben, ohne dass er dazu die Zustimmung des Grundeigentümers braucht, dem jedoch für die Arbeiten auf der Oberfläche eine kleine Abgabe zu entrichten ist. In beiden Verordnungen werden die heiligsten Rechte des Privateigentums dem vorausgesetzten Interesse der Staatseinnahmen geopfert.

Die nämliche Aufmunterung lässt man in Peru der Entdeckung und Bearbeitung neuer Goldminen zuteilwerden. Beim Golde beläuft sich die königliche Taxe nur auf den zwanzigsten Teil des reinen Metalls. Früher war es ein Fünftel und dann ein Zehntel, wie beim Silber; aber man fand, dass der Bau auch nicht die kleinere dieser beiden Abgaben tragen konnte. Wenn es aber, sagen dieselben Schriftsteller, Frezier und Ulloa, etwas seltenes ist, jemand zu finden, der durch eine Silbermine reich geworden wäre, so ist es noch weit seltener, jemand zu finden, der durch eine Goldmine großes Vermögen erworben hätte. Jener zwanzigste Teil scheint die ganze Rente zu sein, die von den meisten Goldminen in Chili und Peru aufgebracht wird. Auch ist das Gold dem Schmuggel viel leichter ausgesetzt als selbst das Silber, nicht bloß wegen seines höheren Wertes im Verhältnis zu seiner Masse, sondern auch wegen der besonderen Art, wie es in der Natur vorkommt. Das Silber wird sehr selten in gediegenem Zustande gefunden, sondern kommt, wie die meisten übrigen Metalle gewöhnlich in Verbindung mit anderen Metallen vor, aus denen es in solchen Mengen, dass die Kosten gedeckt werden, nur durch ein sehr mühsames und langwieriges Verfahren geschieden werden kann, ein Verfahren, das nur in besonderen zu diesem Zwecke eingerichteten Hüttenwerken ausgeführt, und aus diesem Grunde der Aufsicht der königlichen Beamten nicht entzogen werden kann. Dagegen findet sich das Gold fast überall gediegen vor. Manchmal findet es sich in Stücken von ziemlicher Größe; wenn es aber auch in kleinen, kaum bemerkbaren Teilchen mit Sand, Erde oder anderen fremden Körpern vermischt ist, lässt es sich doch durch ein wenig zeitraubendes und einfaches Vorfahren, das in jedem Privathause von jedem, der etwas Quecksilber besitzt, vorgenommen werden kann, von ihnen scheiden. Geht also schon die königliche Taxe auf Silber schlecht ein, so wird dies bei Gold wahrscheinlich noch mehr der Fall sein, und die Rente muss in dem Preise des Goldes einen weit geringeren Teil ausmachen als in dem des Silbers.

Der niedrigste Preis, zu dem die edlen Metalle verkauft werden können, oder die kleinste Menge anderer Waren, gegen die man sie für längere Zeit vertauschen kann, wird durch dieselben Grundsätze bestimmt, die den niedrigsten gewöhnlichen Preis aller anderen Waren regeln. Er wird bestimmt durch das Kapital, das zu diesem Behuf gewöhnlich angelegt werden muss, sowie die Nahrung, Kleidung und Wohnung, die verbraucht werden, bis die Metalle aus dem Bergwerk auf den Markt kommen. Er muss wenigstens hinreichend sein, um jenes Kapital samt den gewöhnlichen Gewinnen wieder einzubringen.

Ihr höchster Preis hingegen scheint nicht notwendig durch etwas anderes als durch die jeweilige Seltenheit oder Häufigkeit dieser Metalle selbst bestimmt zu werden. Er wird nicht durch den Preis einer anderen Ware bestimmt, wie der Preis der Kohlen durch den des Holzes, über den hinaus kein Mangel ihn steigern kann. Steigt der Mangel an Gold bis auf einen gewissen Grad, so kann sein kleinstes Stückchen kostbarer werden und im Tausch eine größere Menge anderer Waren gelten als ein Diamant.

Die Nachfrage nach diesen edlen Metallen entspringt teils aus ihrer Nützlichkeit, teils aus ihrer Schönheit. Mit Ausnahme des Eisens sind sie nutzbarer als vielleicht jedes andere Metall. Da sie dem Rosten und der Verunzierung weniger ausgesetzt sind, können sie leichter rein gehalten werden, und das aus diesen Metallen verfertigte Tafel- und Küchengerät ist darum angenehmer. Ein silberner Kessel ist reinlicher als ein bleierner, kupferner oder zinnerner, und ein goldener würde noch besser sein. Ihr Hauptvorzug jedoch ist ihre Schönheit, die sie besonders zu Zierraten der Kleidung und Gerätschaften geeignet macht. Keine Farbe gibt einen solchen Glanz, wie die Vergoldung. Der Vorzug ihrer Schönheit wird durch ihre Seltenheit noch bedeutend gehoben. Bei den meisten reichen Leuten besteht der Hauptgenuss, den sie von ihrem Reichtum haben, in seiner Schaustellung, die in ihren Augen nie so vollständig ist als wenn sie jene entscheidenden Zeichen des Überflusses besitzen, die außer ihnen niemand besitzen kann. In ihren Augen wird der Vorzug eines Gegenstandes, der in irgendeinem Grade nützlich oder schön ist, bedeutend erhöht durch seine Seltenheit, d. h. durch die große Arbeit, die es erfordert, eine beträchtliche Menge davon zu sammeln, eine Arbeit, welche außer ihnen niemand bezahlen kann. Solche Gegenstände kaufen sie gern zu einem höheren Preise als viel schönere und nützlichere, aber gewöhnlichere Dinge. Diese Eigenschaften der Nützlichkeit, Schönheit und Seltenheit sind der ursprüngliche Grund des hohen Preises dieser Metalle, oder der großen Menge anderer Waren, gegen die sie überall ausgetauscht werden können. Dieser Wert ging ihrer Verwendung zu Münzen voran, und war unabhängig davon; er war vielmehr die Eigenschaft, die sie zu seiner Verwendung geeignet machte. Doch mag diese Verwendung dadurch, dass sie eine neue Nachfrage verursachte, und die zu anderen Zwecken verwendbare Menge beschränkte, später dazu beigetragen haben, ihren Wert aufrecht zu erhalten oder zu erhöhen.

Die Nachfrage nach Edelsteinen beruht allein auf ihrer Schönheit. Sie werden zu nichts anderem gebraucht als zum Schmuck und der Vorzug ihrer Schönheit wird noch durch ihre Seltenheit, d. h. durch die Schwierigkeit und die Kosten ihrer Gewinnung bedeutend vermehrt. Arbeitslohn und Gewinn machen demgemäß in den meisten Fällen fast die Gesamtheit ihres hohen Preises aus. Die Rente hat nur einen sehr kleinen, oft gar keinen Anteil daran, und nur die ergiebigsten Minen liefern eine bedeutendere Rente. Als der Juwelier Tavernier die Diamantengruben von Golkonda und Visapur besuchte, sagte man ihm, dass der Herrscher des Landes, für dessen Rechnung sie ausgebeutet wurden, alle Gruben, bis auf die, welche die größten und schönsten Steine lieferten, hatte schließen lassen. Es scheint also, dass die übrigen für den Eigentümer den Betrieb nicht lohnten.

Da der Preis sowohl der edlen Metalle wie der Edelsteine überall in der Welt durch ihren Preis an den ergiebigsten Minen bestimmt wird, so richtet sich die Rente, die eine derartige Mine für ihren Eigentümer abwerfen kann, nicht nach ihrer absoluten, sondern nach ihrer relativen Ergiebigkeit, d. h. nach ihrer Überlegenheit über andere Minen derselben Art. Würden neue Minen entdeckt, die die potosischen um ebenso viel überträfen als diese die europäischen übertroffen haben, so würde der Wert des Silbers so sehr sinken, dass selbst die Minen von Potosi den Betrieb nicht mehr verlohnten. Vor der Entdeckung des spanischen Westindiens mögen die gehaltreichsten Minen in Europa ihren Eigentümern eine ebenso große Rente geliefert haben als die reichsten Minen von Peru gegenwärtig den ihrigen gewähren. War auch die Menge des gewonnenen Silbers weit geringer, so konnte man doch ebenso viele andere Waren damit eintauschen und der Eigentümer konnte für seinen Anteil eine gleiche Menge Arbeit oder Waren damit kaufen. Der Wert sowohl der Ausbeute wie der Rente, das wirkliche Einkommen, das sie sowohl dem Staate wie dem Eigentümer brachten, mag ähnlich gewesen sein.

Aber die reichsten Minen sowohl der Metalle wie der Edelsteine können dem Reichtum der Welt nur wenig hinzufügen. Ein Erzeugnis, dessen Wert hauptsächlich seiner Seltenheit zuzuschreiben ist, wird notwendig durch seinen Überfluss entwertet. Ein Tafelgeschirr und der übrige eitle Tand in Kleidung und Gerätschaften würde im letzteren Falle für eine geringere Menge Arbeit oder für eine geringere Menge Waren gekauft werden, und hierin würde der ganze Vorteil bestehen, den die Welt aus jenem Überfluss zöge.

Anders ist es mit Grundstücken über der Erde. Der Wert sowohl ihrer Produkte wie ihrer Rente richtet sich nach ihrer absoluten und nicht nach ihrer relativen Fruchtbarkeit. Das Land, das eine gewisse Quantität Nahrung, Kleidung und Wohnungsbedürfnisse hervorbringt, kann stets eine gewisse Zahl Menschen nähren, kleiden und mit Wohnung versorgen: und welchen Anteil davon auch der Grundherr bezieht, stets wird er ihm eine verhältnismäßige Verfügung über die Arbeit dieser Leute und über die Waren geben, mit welchen diese Arbeit ihn versehen kann. Der Wert der unfruchtbarsten Ländereien wird durch die Nachbarschaft der fruchtbarsten nicht verringert; er wird im Gegenteil gewöhnlich dadurch erhöht. Die große Menge Menschen, die auf dem fruchtbaren Lande ihre Nahrung findet, bietet für viele Produkte des unfruchtbaren einen Markt, den sie unter den Leuten, die seine eigene Produktion zu erhalten vermochte, niemals hätte finden können.

Alles, was die Fruchtbarkeit des Bodens derart vermehrt, dass er mehr Nahrungsmittel hervorbringt, erhöht nicht nur den Wert der Ländereien, denen die Verbesserung zu Teil wird, sondern trägt auch dazu bei, den Wert vieler anderer Ländereien dadurch zu steigern, dass es für ihre Produkte eine neue Nachfrage schafft. Der Überschuss an Nahrungsmitteln, der infolge der Bodenverbesserung vielen Leuten über ihren eigenen Bedarf noch etwas abwirft, ist die wirkliche Ursache der Nachfrage nach edlen Metallen und Edelsteinen, sowie nach allen anderen Gegenständen der Bequemlichkeit und des Zierrats an Kleidung, ‘Wohnung, Haushalt usw. Die Nahrungsmittel bilden nicht nur den Hauptteil alles Reichtums in der Welt, sondern ihr Überfluss gibt auch vielen anderen Gütern erst ihren hauptsächlichen Wert. Bei der Entdeckung von Cuba und St. Domingo durch die Spanier hatten die armen Eingebornen die Gewohnheit, kleine Stückchen Gold als Zierrat im Haar und an manchen Stellen ihres Anzugs zu tragen. Sie schienen sie ebenso zu schätzen, wie wir etwa kleine Kieselsteine von etwas mehr als gewöhnlicher Schönheit schätzen, und hielten sie allenfalls des Aufhebens wert, aber nicht für kostbar genug, um sie dem, der sie darum bat, zu verweigern. Sie gaben sie ihren neuen Gästen auf ihren ersten Wunsch und schienen nicht zu glauben, dass sie ihnen ein besonders wertvolles Geschenk gemacht hätten. Mit Erstaunen bemerkten sie die Gier der Spanier nach ihrem Besitze und begriffen nicht, wie es ein Land geben konnte, wo viele Leute über einen solchen Überfluss an Nahrungsmitteln, die bei ihnen so unzureichend waren, verfügen konnten, dass sie für eine geringe Menge jenes glitzernden Flitters gern so viel Nahrungsmittel, wie eine ganze Familie auf mehrere Jahre braucht, hergaben. Hätte ihnen dies begreiflich gemacht werden können, so würde sie die Leidenschaft der Spanier nicht mehr befremdet haben.


Der Wohlstand der Nationen

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