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Der sanfte Rebell

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Dem «Tages-Anzeiger» erzählte[21] Paul-Olivier Dehaye einmal, dass er seinen Job als Mathematik­professor in Zürich wegen eines Burn-outs nach dem Zerwürfnis mit der Universität Zürich aufgegeben habe und mit seiner Familie nach Genf gezogen sei.

Doch man hat den Eindruck, dass der 37-Jährige immer noch unter Strom steht. Fragen nach dem Gespräch beantwortet er in Sekunden­schnelle, auch nachts. Geschätzte zehn A4-Seiten E-Mail-Korrespondenz seien produziert worden zwischen ihm, Dublin und dem Silicon Valley.

Wieso tut er sich diese unbezahlte Arbeit an, obwohl ihm keine der zwei Milliarden Facebook-Nutzerinnen je dafür danken wird? «Weil es unser Recht ist, ganz einfach.» Hier spricht der Idealist, der Rebell. «Meine grösste Hoffnung ist, dass die Leute wissen, dass sie digitale Rechte haben, die sie einfordern können. Dass es endlich eine Bewegung geben wird.»

Den Idealismus möchte Dehaye irgendwann überwinden, um dann von seinem Dienst PersonalData.IO leben zu können. Er hofft, dass es einen Markt für datenschutz­konforme Dienst­leistungen geben wird. Dass sich dafür endlich Investoren gewinnen lassen. Sollten Google und Facebook seine Dienste anfordern, würde er nicht Nein sagen.

Das Netz ist politisch – Teil I

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