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Erster Band
XIII.
Was ich. Dank dem Fernrohre meines Großvaters, des Bootsmannes, durch das Fenster sah

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Es war zuverlässig um Luft zu schöpfen, daß ich mich an das Fenster stellte. Der Himmel war so bedeckt, die Luft so nebelig, daß man kaum auf fünfhundert Schritte weit vor sich sah. Aber, als ob die Atmosphäre nur meine Anwesenheit erwartet hätte, um sich aufzuklären, in dem Augenblicke , wo ich die Augen auf das Feld warf, drang ein schwacher Sonnenstrahl durch zwei Wolken, und indem er sich in den Nebel mischte, anfing ihn mit einem gelblichen Scheine zu färben, welcher bald verschwindend, bald weit feuriger wieder erscheinend am Ende den ganzen Horizont erfüllte, und indem er sich zerriß, ließ der Himmel eine Ecke seines Blaues sehen.

Von nun an war die Aussicht vorhanden, daß der Tag wieder schön würde.

Bei Weitem mehr zur Träumerei als zur Arbeit gestimmt, heftete ich meine Augen auf diese blaue Ecke des Firmaments, indem ich mir mit jenem Aberglauben sagte, der in dem Herzen jedes Menschen liegt und der in diesem wichtigen, fast entscheidenden Augenblicke meines Lebens vielleicht noch mehr in meinem Herzen lag, als in dem der andern:

»Wenn dieses Blau, das die Hoffnung ist, sich über den ganzen Himmel verbreitet; wenn diese Sonne, welche das Glück ist, die Wolken und den Nebel verjagt, so wird es ein Zeichen sein, daß Gott mich beschützt und mir glückliche Tage vorbehält. Wenn es aber im Gegentheile diese Ecke des Firmaments ist, welche verschwindet; wenn die Sonne unter dem feuchten Schleier der irdischen Dünste »erlöscht, so ist das ein Zeichen, daß mein Leben traurig, einsam und unfruchtbar sein wird.«

Sie werden begreifen, mein lieber Petrus, welche Abgeschmacktheit von meiner Seite darin lag, die Bestimmung meines Lebens an die Launen eines gewitterhaften Junitages zu knüpfen; aber habe ich nöthig, Ihnen, dem ausgezeichneten Philosophen, zu sagen, daß der Mensch, ohne die Ursache dieser Erschlaffung seines Mutlos zu wissen, seine Tage der Niedergeschlagenheit hat, während welcher er sich von dem Gipfel seiner Kraft und seines Verstandes bis zu der Leichtgläubigkeit des Kindes oder bis zur Schwäche des Greises herabläßt?

Ich befand mich an einem dieser Tage da; mein Herz hatte viele verschiedene Eindrücke empfunden, meine Seele hatte zu viele außerordentliche Gemüthserschütterungen erlitten, – um sich wieder in ihren natürlichen Zustand zu versetzen, bedurften alle beide jener Schlafsucht, welche für den Geist das ist, was die Dämmerung für den Tag ist, ein Uebergang zwischen der Nacht und dem Lichte, zwischen der Ermüdung und der Ruhe.

Meine Augen hefteten sich daher eben so begierig auf den Himmel, als wenn ich an ihm entweder den Stern des Heils hätte erscheinen sehen sollen, der die auserwählten Hirten nach der Krippe führte, oder jene drei schrecklichen Worte, welche einen Augenblick lang vor den Augen Balthasars den Abgrund erleuchteten, in den er zu fallen im Begriff stand.

Während länger als einer halben Stunde war es mir unmöglich zu errathen, wem, dem guten oder dem bösen Genius, die mit einander kämpften, der Sieg bleiben würde, aber endlich trug ihn Oromaze davon. Ein leichter Wind, der ihm zu Hilfe kam, fing an, die Wolken durch den Raum wallen zu lassen, indem er sie in flockige Wogen theilte, dann zerriß sich der Mantel des Himmels Stück für Stück; die Strahlen, welche sich in dem Maße erweiterten als sie auf die Erde herabfielen, spalteten die Reste des Nebels mit ihren goldenen Klingen; ganze Theile des Himmels entblößten sich lachelnd durch den Azur; breite Spalten erlaubten dem Gesichte, sich über gewisse Theile der Ebene zu erstrecken; die Teiche funkelten; die am Horizonte sich schlängelnde Hügelkette zeigte den Schattenriß ihres Gipfels über breiten Streifen von Dünsten, welche sie von ihrem Fuße zu trennen schienen; ein Strom von Licht überschwemmte gleich einem Wasserfalle ein kleines, an dem Fuße des entferntesten dieser Hügel gelegenes Dorf in dem Grade, daß, obgleich eine Meile weit entfernt, man geglaubt hätte, es berühren zu können, wenn man die Hand ausstreckte. Endlich verschwanden allmälig alle diese Spiele der Sonne, alle diese Launen der Atmosphäre. Die Erde nahm ihr wahres Ansehen wieder an, der Himmel verjagte in die Tiefen des Westens Alles bis auf seine letzte Wolke, und triumphirend und strahlend blieb die Sonne allein Herrin des Raumes, alleinige Herrscherin des klaren und unendlichen Reiches.

Indem ich immerhin den Triumph des königlichen Gestirns theilte, ein Triumph, dem ich einen so glücklichen Einfluß auf meine Bestimmung bewilligte, suchte ich mit den Augen dieses kleine, so eben durch den Strahl der Sonne, der es erleuchtet hatte, so glänzende und so nahe Dorf das sich jetzt, in die gewöhnlichen Verhältnisse zurückgekehrt, an dem Horizonte verlor. Ich hatte einige Mühe, es wiederzufinden; aber am Ende erblickte ich in der bläulichen Ferne Etwas wie ein Rest von Häusern, daß eine in seinen einzelnen Umständen durchaus nicht zu bestimmende und in seinem Ganzen beinahe unsichtbare Masse bildete.

Nun befiel mich die Lust, noch einmal dieses aus der Nacht hervorgegangene, um sogleich wieder in sie zurückzukehren, kleine Dorf wiederzusehen.

Ich ergriff das Fernrohr meines Großvaters, des Bootsmannes, und stellte es nach meinem Auge. Ich lehnte es an die Ecke des Fensters. Ich suchte die Richtung des Dorfes, und ich betrachtete.

Anfangs sah ich, wie es sich immer ereignet, wenn man mit einem Fernrohr nicht vertraut ist, so gut es auch sein möge, etwas weniger gut als mit meinen Augen. Allmälig schienen sich indessen die Gläser aufzuklären, die Entfernung näherte sich, und ich unterschied vollkommen den Punkt, auf welchen der Zufall das Fernrohr gerichtet hatte.

Es war ein einsam liegendes kleines Haus, von Backsteinen erbaut, ehedem mit einem weißen Anstriche bedeckt, der, da er an verschiedenen Stellen abgesprungen war, durch diese Sprünge sein ursprüngliches Gerippe sehen ließ; diese durch die Zweige eines riesenhaften Epheus, der dieses Haus fast gänzlich überzog, unter sich verbundenen Farbentöne bildeten daraus für das Auge des Dichters oder den Pinsel des Malers ein reizendes und pittoreskes Gebäude, welches die Landschaft schmückte, während diese es gleichfalls hervorhob. An der einen seiner Ecken erhoben sich gleich einem dicken Glockenthurme drei so genau unter sich verbundene Pappeln, daß ihre Stämme allein die Trilogie andeuteten, während die vereinigten und dichten Zweige von derselben Farbe nur eine einzige Laubpyramide bildeten; an der anderen Ecke gruppirte sich ein dichtes Hollundergebüsch, das der Mai hatte blühen sehen und das sich an eine Gruppe rosiger und weißer Acacien anschloß, deren wohlriechende Blüthen man herabhängen und im Winde schaukeln sah.

Endlich öffnete sich über diesen Acacien in einem grünen Rahmen von Laub das Fenster eines kleinen Zimmers, in welches das Auge drang, aber ohne anfangs etwas Anderes in seinem Halbschatten unterscheiden zu können, als Vorhänge von weißem Mousselin, die ein Bett einhüllten.

Ich weiß nicht, warum das auf dieses Fenster gerichtete Fernrohr meines Großvaters, des Bootsmannes, sich nicht abwandte, um auf einem anderen Theile der Landschaft zu verweilen, und sich im Gegentheil mit jener sonderbaren Beharrlichkeit lebloser Dinge, die zuweilen glauben lassen könnte, daß sie eine Absicht und einen Willen haben, sich damit belustigte, mir dieses kleine Zimmer in allen seinen Umständen zeigen zu wollen. Es ging daraus hervor, daß mein Blick sich durch diesen Eigensinn meines Fernrohrs, statt ein anderes Haus oder sogar einen anderen Punkt des Hauses zu suchen, auf diese Oeffnung fesselte, durch dessen Rahmen es mir gelang, nicht allein die zuerst erblickten Gegenstände zu unterscheiden, sondern auch noch den übrigen Theil des Amöblements, der sich in dem Kreise meines Gesichtsstrahles befand.

Der übrige Theil dieses Amöblements, das heißt alles das, was ich davon sehen konnte, bestand aus einer mit Mousselin gleich den Vorhängen überzogenen Toilette, zwei Sesseln von weißem Stoff mit Rosen und einem Tische, der einen Topf von blauer Fayence voller Feldblumen trug.

Ich war ganz mit dieser Musterung beschäftigt, der ich eine Aufmerksamkeit schenkte, von der ich mir selbst keine Rechenschaft ablegte, als ich in dem Hintergrunde des Zimmers sich Etwas wie einen Schatten bewegen sah. Dieser Schatten nahm, indem er sich langsam dem Fenster näherte, einen Körper an, und dieser Körper schien mir in dem Maße, als er deutlicher wurde, der eines jungen Mädchens von achtzehn bis neunzehn Jahren.

Nun entstand in meinem Innern eine sonderbare Wirkung; es schien mir, als ob zu gleicher Zeit, als dieses junge Mädchen in meinen Horizont eintrat, es auch in mein Leben einträte.

Sie lehnte sich auf das Fenster, und der bis dahin leere Rahmen hatte sein Bild.

Und welches Bild! mein lieber Petrus, ein Bild, das sogar einen Professor der Philosophie an der Universität Cambridge hätte träumen lassen.

Stellen Sie sich ein junges Mädchen von achtzehn bis neunzehn Jahren vor, in einem weißen Kleide, das um die Taille, die man mit zwei Händen hätte umspannen können, mit einem blauen Gürtel zusammengezogen war, dessen beide Enden wallend herabfielen; mit einem Strohhute mit breiten Rändern bedeckt, welcher Schatten auf reizende Züge warf. Stellen Sie unter diesen Hut ein rundes, weißes, rosiges Gesicht, das von zwei reichen Büscheln blonder, feiner, seidiger Haare umgeben war, die sich bei der geringsten Bewegung der Luft erhoben, und Sie werden einen Begriff von der anmuthigen Bewohnerin des kleinen Winkels haben, auf den, wie ich gesagt, der Zufall das Fernrohr meines Großvaters gerichtet hatte.

Das junge Mädchen hielt einen Strauß von Kornblumen und gelb werdenden Aehren in der Hand, woraus sie einen Kranz flocht.

Dieser Kranz war für diesen Strohhut bestimmt. Sobald der Kranz beendigt war, zog daher auch das blonde Kind die Schleife ihres Hutes auf und nahm ihn von ihrem Kopfe.

Ein Zufall, der der feinsten Koketterie angemessen gewesen wäre, machte, daß bei dem Abnehmen desselben ihr Zopf sich auflöste und ihre Haare herabfielen.

O! mein lieber Petrus, welche prachtvolle Haare, und wie das junge Mädchen, die sich allein und unsichtbar glaubte, mir Zeit ließ, sie zu bewundern! Sie fing damit an, sie zwischen ihre beiden Hände zu nehmen; dann zog sie sie über ihre Schultern vor sich; sie fielen weit tiefer als die Lehne des Fensters, und man errieth, daß sie bis auf ihre Füße herab reichen müßten. Die Sonne, welche sie wiederspiegelten, machte aus ihnen Etwas wie einen goldenen Strahl eines Heiligenscheines, der in Cascaden auf dieses weiße Kleid herabfiel, das ihren Glanz und ihre seidige Natur hervorhob. Sie vereinigte sie, drehte sie und knüpfte sie wieder fest, ohne sich nur im Spiegel zu betrachten. Man fühlte, daß sie jene vollkommene Sicherheit hatte, welche die Jugend und die Schönheit verleihen.

Nun, statt den Kornblumenkranz auf ihrem Hute zu befestigen, setzte sie ihn auf ihren Kopf, indem sie sich nur der Fensterscheibe als Spiegel bediente.

Ich vermöchte, ich wagte Ihnen, dem ernsten Manne, fast nicht zu sagen, mit welcher Anmuth der Stellung, mit welcher Einfachheit der Geberde alle diese Bewegungen ausgeführt wurden. Man fühlte, daß in diesen wiederverknüpften Haaren, in diesem aufgesetzten Kranze in der Wirklichkeit nur die ungekünstelte Koketterie eines jungen Mädchens lag, die, vollkommen unwissend in der Kunst, sich mit der Natur hilft, um sich noch schöner zu machen, – nicht in den Augen Anderer, sondern nur in ihren eigenen Augen, und ich bin fest überzeugt, daß, wenn ich mich in dem Bereiche der Stimme befunden und sie gefragt hätte: Sie finden sich schön? – sie mir geantwortet hätte: Ja, – wie mir eine Rose,antworten würde, wenn ich sie fragte: Sind Sie wohlriechend? – wie mir eine Nachtigall antworten würde, wenn ich sie fragte: Haben Sie einen lieblichen Gesang?

In diesem Augenblicke trat die Sonne aus ihrer letzten Wolke hervor und erschien so glühend , daß das junge Mädchen die Schnur einer grünen Persienne aufknüpfte, die zwischen sie und mich herabfiel, sie meinem Blicke entzog und mir den Zugang zu diesem kleinen Zimmer verschloß, wohin meine Einbildungskraft allein fortfahren konnte, ihr zu folgen.

Ja, gewiß, sie fand sich schön; aber dennoch beschäftigte sie sich nur eine Secunde lang mit ihrer Schönheit, die Zeit sich zu betrachten und sich zuzulächeln. Hieran kehrte sie in das Zimmer zurück und nahm einen leeren Käfig, den sie vor das Fenster hing; dann stützte sie sich auf den Rand desselben, neigte sich hinaus, indem sie um sich blickte und irgend Etwas zu suchen schien. Fast sogleich flog ein kleiner Vogel auf ihre Schulter, pickte zwei oder drei Mal ihre Lippen, wie es jener von Catullus unsterblich gemachte Sperling mit denen Lespia’s machte, worauf er von selbst in seinen Käfig zurückkehrte, dessen Thür offen blieb, ohne daß er daran dachte, aus dieser Zufluchtsstätte zu entfliehen, die er augenscheinlich als einen Schutzort, und nicht als ein Gefängniß betrachtete.

Ich blieb noch länger als eine halbe Stunde, das Fernrohr auf das Fenster, das Auge auf das Fernrohr geheftet, in der Hoffnung, daß die Persienne sich wieder öffnen würde; aber sei es nun, daß meine unbekannte Schöne das Zimmer verlassen hatte, oder daß sie in der Frische und der Dunkelheit bleiben wollte, die sie sich geschaffen, die Persienne blieb hartnäckig verschlossen.

Ich mußte wohl, wenigstens für den Augenblick, darauf verzichten, sie zu sehen. Ich schob die Röhren von dem Fernrohre meines Großvaters , dessen wahren Werth ich zum ersten Male schätzte, wieder in einander.

In der That, ein Instrument, mit welchem man auf drei Viertelstunden weit erkennen konnte, zu welcher Familie eine Blume gehörte, von welcher Farbe Augen waren, von welcher Gattung ein Vogel war, war ein Schatz.

Ich wünschte mir daher auch sehr aufrichtig Glück, den Rath meiner Mutter befolgt zu haben, die mir so sehr anempfohlen hatte, mich unter keinem Vorwande dieses kostbaren Fernrohrs zu entäußern.

O! mein lieber Petrus, ich habe nicht allein bei dieser Veranlassung zu bemerken geglaubt, daß die Mütter die Gabe des doppelten Gesichts hätten.

Sie haben bemerkt, mein lieber Petrus, daß ich die Röhren meines Fernrohres wieder in einander geschoben hatte, wie als ob, wo diese Persienne geschlossen, nichts mehr in der Schöpfung würdig wäre, gesehen zu sein.

Und dennoch, würde ich, ich weiß nicht wie lange, noch an meinem Fenster geblieben sein, wenn ich nicht sich etwas in dem anstoßenden Zimmer hätte bewegen hören.

Ich wandte mich um, und sah die Tochter des Magisters. Ihr Vater sandte sie mir, damit sie meine Aufträge für das Mittagessen einholte. Ich hatte weder eine Magd, noch einen Bedienten, und der Magister, in der Meinung, daß ich ziemlich in Verlegenheit sein würde, mir mein Mittagessen selbst zuzubereiten, hatte ihr gesagt, sich zu meiner Verfügung zu stellen.

Ich nahm es für dieses Mal an, indem ich dabei erkannte, daß ich in dieser Beziehung einen Entschluß fassen müßte. Ich konnte nicht so allein mit einem jungen Mädchen bleiben und ihr die Besorgung meiner Haushaltung überlassen. Ich sah ein, daß ihr Ruf und der meinige bald darunter gelitten haben würden.

Ach! wie meine gute Mutter mir gesagt, war es eine Gefährtin, die ich nöthig hatte.

Ich stieß einen schweren Seufzer aus und ging mit dem jungen Mädchen hinab. Indem sie das Haus möblirten, hatten meine Pfarrkinder die Speisekammer und den Keller möblirt, so daß ich für einige Tage durchaus nichts zu kaufen hatte. Ich machte die Tochter des Magisters mit Allem bekannt, und ging in den Garten, um spazieren zu gehen.

Warum war ich denn so vergnügt und zugleich so traurig? Warum hatte denn die Stimme, welche in meinem Herzen sang, zugleich einen so lieblichen und so schwermüthigen Ausdruck? Waren nicht alle meine Wünsche erfüllt? Hatte ich nicht diese so sehr begehrte Pfarre? Waren die Schränke nicht mit Wäsche, die Truhe mit Geschirr, der Keller mit Bier, die Speisekammer mit Brod, der Garten mit Früchten versehen? Gewährten mir diese vier Linden, unter denen man meinen Tisch deckte, nicht selbst am vollen Mittage Schatten und Frische? Was fehlte mir noch und was hatte ich denn weiter nöthig?

Ach! mein lieber Petrus, ich hatte das nöthig, woran ich am Tage vorher nicht gedacht hatte, und das, wovon ich fühlte, daß ich von nun an beständig träumen würde, ich hatte ein Wesen nöthig, um mit ihm alle diese Güter zu theilen, die mir der Herr sandte, ich hatte Jemand nöthig, der sich neben mich an diesen Tisch setzte, an den ich mich allein setzen würde.

Es schien mir unerläßlich, damit mein Glück für den Fall, wo der Herr mir diesen Schutzengel meines Lebens bewilligen würde, vollständig wäre, daß dieser Engel lange blonde Haare, blaue Augen, ein rosiges Gesicht und ein weißes, mit einem Bande von der Farbe des Himmels zusammengehaltenes Kleid hätte.

Der Pastor von Ashbourn

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