Читать книгу Parabeln - Alex Bergstedt - Страница 11

Eines Tages sahen zwei Jungs in Brasilien eine alte Frau, die sich mit zwei schweren Einkaufstaschen abmühte. Die beiden Freunde gingen zu der Frau und boten ihre Hilfe an. Die Alte freute sich und nahm dankend an, die Jungen ergriffen jeder eine Tasche und gingen fröhlich voraus. Einer der beiden Jungen war evangelisch und sah, dass sein katholischer Freund lächelte, und fragte: „Du lächelst so? An was denkst du gerade?”

Der Freund antwortete: “Ich helfe gerne, weil oftmals bekommt man was dafür, eine Süßigkeit, ein Geldstück oder etwas anderes. Aber du schaust auch recht glücklich aus, da denkst du bestimmt an das Gleiche.“

„Ach“, zögerte der evangelische Junge. „Bei mir ist das etwas anderes. Als ich klein war, brauchte ich einmal ein sehr teures Medikament, sonst hätte ich sogar sterben können. Meine Eltern waren viel zu arm, aber diese Alte hörte davon, kam zu uns und hat uns das Geld gegeben. Daher bin ich ihr für immer dankbar und freue mich jedes Mal, wenn ich ihr ein klein wenig helfen kann.“

(Diese Geschichte erklärt vereinfacht den Unterschied zwischen dem katholischen und evangelischen Ansatz. Der Katholik tut Gutes, um in Gottes Gnade und das ewige Leben zu kommen, der Evangelische glaubt, Jesus habe ihn bereits durch seinen Stellvertretertod gerettet und tut daher aus Dankbarkeit Gutes.)