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Rollstuhl und Kreuz

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Es war einmal ein Missionar, der viel in Pfingstkirchen predigte, der Folgendes verkündete: “Einige Kirchen halten das Kreuz bis heute für das wichtigste Symbol. Aber das Kreuz war ein Hinrichtungssymbol, es ist doch sehr makaber, ein solches Instrument als Erkennungszeichen unter Christen zu benutzen! Man sollte den Fisch oder ein anderes Zeichen favorisieren, das positiv belegt ist. Damit ihr versteht, was ich meine, will ich euch eine Geschichte erzählen:

Es war einmal ein Mann in den USA, der hatte einen sehr guten Freund. Dieser wurde des Mordes angeklagt und starb auf dem elektrischen Stuhl. Fändet ihr es normal, wenn der Freund sich darauf einen kleinen elektrischen Stuhl zur Erinnerung an seinen Freund ins Regal stellen oder Fotos von elektrischen Stühlen an die Wand hängen würde? Sicherlich nicht. Und daher sollten wir uns auch nicht an das Kreuz erinnern, sondern lieber Bilder vom auferstandenen Jesus haben.“

Die Leute klatschten begeistert Beifall. Nur ein alter Mann erbat das Wort und sagte, der Missionar habe die Geschichte nur zur Hälfte erzählt, er werde sie daher vervollständigen:

„Es war einmal ein Mann, der hörte, dass sein bester Freund des Mordes angeklagt wurde. Er wusste allerdings, dass die Anschuldigung nicht richtig war, denn zum angeblichen Tatzeitpunkt war er mit seinem Freund unterwegs gewesen. Aber der Richter hatte seine Zeugenaussage verworfen und glaubte stattdessen böswilligen falschen Zeugen. So wurde der Freund zum Tod auf dem elektrischen Stuhl verurteilt. Am Tag der Hinrichtung war der Mann todtraurig, aber er war anwesend, um seinem Freund in der letzten Stunde nahe zu sein.

Nachdem alles vorbereitet war, kam der Moment, in dem der Strom angeschaltet werden sollte. Der Mann schloss die Augen und betete. Man legte den Schalter um, aber es passierte nichts.

„Was ist los? “, fragte der Richter.

„Das weiß ich auch nicht, wohl ein Wackelkontakt.“

„Habt ihr das denn nicht vorher getestet?“

„Wir haben alles zweimal getestet, so wie vorgeschrieben."

“Dann testet jetzt alles noch einmal. So ein Irrtum darf nicht vorkommen.“

Die Polizisten testeten alles erneut mit größter Sorgfalt. Schließlich war erneut alles bereit, aber als der Schalter umgelegt wurde, passierte wieder nichts.

Der Richter wurde sehr wütend. Alles wurde untersucht, und als man meinte, den Fahler gefunden zu haben, wurden sicherheitshalber alle Kabel erneuert und dann wurde vor den Augen des Richters getestet, und dieser war zufrieden. Man schnallte den Verurteilten erneut fest, legte den tödlichen Schalter um und es gab einen lauten Knall. Alle blieben im Dunkeln, denn ein furchtbarer Kurzschluss hatte das elektrische System des ganzen Gebäudes lahmgelegt.

Der Richter war ganz bleich geworden und befahl, den Mann frei zu lassen. Er erklärte: “Es gibt ein altes Gesetz, wonach ein Mensch, der drei Versuche überlebt, freigelassen werden muss. Der Mann ist frei und darf nicht mehr dieses Vergehens angeklagt werden.“

Da fielen sich die beiden Freunde überglücklich in die Arme, und der Mann, der Zeuge dieses Wunders geworden war, dankte Gott, machte ein Foto vom elektrischen Stuhl und hängte es in sein Haus, damit es ihn immer, wenn er geistlich schwach werden sollte, daran erinnere, wie mächtig Gott ist und dass er in unseren Leben handelt."

Der Missionar schwieg beschämt und hat niemals mehr gegen das Kreuz gepredigt.


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