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Die Stellvertreterin

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Eine Frau wurde zu zwanzig Jahren Zuchthaus verurteilt. Sie litt unter vielfältigen Formen von Demütigungen, wurde von anderen Gefangenen geschlagen, gefoltert und vergewaltigt. Nach 18 Jahren kam heraus, dass es sich um einen Justizirrtum handelte und sie wurde freigelassen. Der Richter, der die Freilassung verfügt hatte, war voller Mitgefühl und schämte sich für die Justiz und fragte die Frau, ob es etwas gäbe, mit der man das erlittene Unrecht wiedergutmachen oder zumindest lindern könne. Sie antwortete: „Ich wünsche mir nichts mehr für mich selbst. Mein Leben ist fast vorbei, ich möchte nur nach Hause. Aber falls eines Tages eines meiner Kinder eine Straftat begehen sollte, sollten Sie sich bei der Bemessung des Urteils daran erinnern, was ich erlitten habe, und Milde walten lassen.“

Tatsächlich war ein Sohn durch die lange Abwesenheit der Mutter auf die “schiefe Bahn“ geraten, und er wurde eines Tages bei einem Raubüberfall gefasst. Als er nun vor dem Richter stand, sagte dieser: „Junger Mann, Sie wissen, dass Sie etwas sehr Schlimmes getan haben und eine langjährige Haftstrafe verdient haben. Aber in Anbetracht der Jahre, die Ihre Mutter bereits unschuldig verbüßt hat, erlasse ich Ihnen Ihre Strafe.“

(Viele Menschen, besonders in Deutschland, verstehen nicht, was es bedeutet, dass Jesus für uns am Kreuz gestorben ist und somit an unser Statt die Strafe auf sich genommen hat. Um eine Ahnung davon zu bekommen, hilft diese kleine Parabel vielleicht.)



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