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Sklaven

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Es war einmal ein Land, in dem herrschten große Gegensätze; in einigen Gegenden herrschte Bürgerkrieg, in anderen Hunger. Aber es gab auch reiche Gegenden, doch auch hier waren die Menschen unglücklich, fanden keine rechten Ehepartner, benutzten Drogen, suchten das schnelle Vergnügen und fanden doch nur dumpfe Betäubung ihrer inneren Leere. Die meisten machten alles falsch, heirateten den falschen Lebenspartner, trafen andere fatale Entscheidungen und zerstörten so ihr Glück.

In diesem Land lebte ein wohlhabender Mann, der anders war, weil er in die Herzen und Gedanken der Menschen schauen konnte und darüber hinaus prophetische Gaben besaß. Daher hatte er für sich eine ideale Partnerin gefunden. In seinem Betrieb arbeiteten die ehrlichsten und besten Mitarbeiter und alles gelang ihm zum Besten. Davon profitierten ebenfalls seine Kinder, denen er die besten Ratschläge geben konnte, so dass sie in allem die richtigen Wege fanden. So hatten sie Spaß an ihrem Beruf, fanden gute Ehepartner und treue Freunde ohne jegliche Falschheit.

Der Mann besaß auch einige Sklaven und in seiner Güte behandelte er diese wie seine eigenen Kinder, und diese lebten in großem Glück und Zufriedenheit. Einige andere Menschen, die sich vergeblich abplagten, ohne ihr Glück zu finden, blickten neidisch auf diese, und eines Tages kam ein Mann auf eine spontane und verwegene Idee. Er fragte den reichen Mann, der diese übernatürlichen Gaben hatte: “Würdest du mich genauso bevorzugt behandeln, wenn ich dein Sklave wäre?” Und als die Antwort ja lautete, setzte er hinzu: “Gut, hiermit schenke ich mich dir, somit bin ich dein Sklave.”

Als sie sahen, dass das tatsächlich zum Erfolg führte, weil der Mann den neuen Sklaven tatsächlich wie einen Sohn behandelte und beschenkte und ihm zu Glück und Zufriedenheit verhalf, ahmten auch andere Menschen dieses nach und fanden dadurch ebenfalls Glück, Zufriedenheit und innere Ruhe. Die meisten Menschen allerdings ärgerten sich über diese Sache, weil sie glaubten, ihr Glück alleine finden zu müssen. Sie verspotteten die Sklaven und nannten sie Unfreie und Zwangsarbeiter, aber diese lächelten nur darüber. Weil die anderen Menschen aber im Grunde dennoch irgendwie spürten, dass die freiwilligen Sklaven tatsächlich sehr glücklich waren und letztlich viel freier als sie selbst, begannen viele, sie sogar zu hassen, und sie sprachen untereinander: “Diese Menschen sind gar nicht glücklich, sie heucheln nur.”

(Wer Gottes „Sklave“ und Kind geworden ist, den behütet er wie ein Vater oder eine Mutter, den erzieht er aber auch zum Guten. Und wenn das nicht anders möglich ist, auch mit Gewalt, damit das Kind keinen Schaden erleidet.)


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