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Bad Hofgastein In einer Klasse mit Anna

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Marcel Hirscher als Schüler? Maria Wiesinger, die Direktorin der Tourismusschule Bad Hofgastein, weiß da einiges zu berichten. „Marcel war als Schüler genauso wie später als Skistar: bodenständig und gewissenhaft. Teilweise ist er sogar am Wochenende oder anderen freien Tagen gekommen, um versäumten Lernstoff nachzuholen, weil er so viel auf Trainings und Rennen war.“

Vier Jahre lang, von 2003 bis 2007, durchläuft Marcel in Bad Hofgastein die Ausbildung zum Hotelkaufmann. Das Skitraining kommt dabei nicht zu kurz. Oft monatelang hat das Skifahren den Vorzug gegenüber Mathematik & Co.. Erst ab März, wenn der Schnee schwindet und die Rennen vorbei sind, ist der Alltag dann mit jenem in einer „normalen“ Schule zu vergleichen. Zwei Jahre sitzt Marcel mit einer gewissen Anna Fenninger in derselben Klasse. Anna ist damals skifahrerisch schon so weit, dass sie eine Klasse überspringt, um schneller Richtung Weltcup-Einsätze zu kommen. Marcel bleibt hingegen noch im Salzburger Landeskader und schließt in Bad Hofgastein in voller Länge und mit gutem Erfolg als Hotelkaufmann ab.

Direktorin Wiesinger, die Marcel in Englisch unterrichtete, ist vor allem die Galanacht des Sports 2006 in Erinnerung. Die Schüler absolvieren dort einen Praxistest. Marcel hat die Ehre, sich um das leibliche Wohl von Benjamin Raich zu kümmern, der an diesem Abend als Österreichs Sportler des Jahres ausgezeichnet wird – nach Doppel-Gold bei Olympia in Turin fast logisch. „Eines Tages möchte ich genauso erfolgreich sein wie Benni Raich“, verrät Marcel seiner Direktorin. Marcels Kochkünste sind übrigens auch heute keinesfalls verstaubt, sein Lieblingsmenü für Herzblatt Laura? „Kürbiscremesuppe und Brokkoli à la Chef“.

Bilder von Marcel zieren noch heute die „Hall of Fame“, die die Schule in Bad Hofgastein eingerichtet hat. Dort sind auch Namen wie Max Franz, Philipp Schörghofer oder Hans Grugger zu finden. Wer so viele erfolgreiche Athleten hervorbringt, weckt natürlich das Interesse vieler, vieler Kinder und Eltern. Wiesinger weiß: „Durch den Erfolg unserer Absolventen sind wir als Anlaufstelle noch beliebter geworden. Wir haben leider nicht so viele Plätze wie Interessenten.“ Klar, welches skiverrückte Kind möchte nicht den Erfolgsweg eines Marcel Hirscher einschlagen?

Martina Stattmann ist vier Jahre lang Marcels Klassenvorstand in Bad Hofgastein: „Ich kann wirklich nur das Beste über Marcel sagen: menschlich geschätzt von allen in der Klasse und im Internat, immer höflich. Als Schüler ein Musterbild an Verlässlichkeit und immer vorbereitet.“ Beim Abschlussball sagt Stattmann zu einer Freundin: „Schau, da drüben der Marcel, der wird einmal ein richtig guter Skifahrer.“ Stattmann behält recht. Jahre später trifft sie Marcel noch einmal in Kitzbühel zwischen den Slalom-Durchgängen auf einen kurzen Plausch. „Ansonsten hat man sich über die Jahre aus den Augen verloren. Aber es war richtig schön, seine Siege mitanzusehen und einen kleinen Teil des Weges mitgegangen zu sein. Ich hab mich immer riesig für ihn und seine nette, bodenständige Familie gefreut.“

Marcel Hirscher

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