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Der Sprung in den Weltcup Kritik ist schnell verstummt

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Im Dezember 2004 bestreitet Marcel seine ersten FIS-Rennen, also auf etwas ernsthafterem, weltweitem Niveau. Das erste in Sulden/Südtirol, das zweite in Schladming. In der darauffolgenden Saison gibt’s den ersten Sieg auf FIS-Ebene, am 17. Jänner 2006 bei einem sogenannten University Race in St. Lambrecht. Wenige Wochen später der nächste Schritt: Europacup-Debüt am 16. Februar 2006 in der Abfahrt (!) in Saalbach.

Mikes Tagebuch-Eintrag, 14. Jänner 2006

Balthasar Meisl, Trainer des Schiclubs Bischofshofen und Kollege bei der Trainerausbildung, wird einfach nicht müde, mir von diesem Jahrhunderttalent Marcel Hirscher zu erzählen. „Wirst sehen, da wird bald ein neuer Star kommen!“ Ich bin als Trainer der österreichischen Weltcup-Slalom-Herren-Mannschaft voll eingedeckt, hör nur mit einem Ohr zu und sag: „Jo, schau ma mal und träum ruhig weiter.“ Denn ich weiß, wie steinig der Weg ist, den so ein Talent noch vor sich hat.“

Die erste große Trophäe seiner Karriere staubt Marcel am 9. März 2007 ab: Riesentorlauf-Gold bei der Junioren-WM in Flachau. Einen Tag später folgt Slalom-Silber. Die Belohnung: ein Startplatz beim Weltcup-Finale in Lenzerheide. Beim Weltcup-Debüt in der Schweiz landet er am 17. März 2007 im Riesentorlauf auf Rang 24. Wer ganz genau hinsieht, bemerkt aber: Marcel fährt schon bei seinem Debüt auf allerhöchster Ebene Teilbestzeiten.

In der Saison 2007/08 ist Marcel im Europacup nicht aufzuhalten. Er fährt vor allem im Slalom außergewöhnlich und holt sich Platz eins in der Gesamt- sowie in der Slalom-Wertung.

Mikes Tagebuch-Eintrag, 2. Dezember 2007

Heute hatte ich das Vergnügen, im Rahmen der Europacup-Slaloms in Åre/Schweden Marcel erstmals persönlich kennenzulernen. Ich bin mit Reinfried Herbst und Manfred Pranger hier, weil es sinnvoll ist, Rennrhythmus aufzubauen. Marcel hat hier riesige Probleme im flachen Gelände. Deshalb fragte er mich nach Rat und wir analysierten in unserem gemütlichen Häuschen im Ortsteil Byget beim Videoschauen seine Läufe. Die Chemie zwischen uns passte sofort.

Mit starken Europacup-Ergebnissen in der Tasche, ist Marcel schon im Laufe der Saison schnell ein Thema für weitere Weltcup-Einsätze. Österreichs Cheftrainer Toni Giger lässt ihn im Dezember 2007 im Weltcup-Slalom in Bad Kleinkirchheim fahren – Platz 24 mit Startnummer 66, trotz schwerem Fehler. Eigentlich sollte sich Marcel über seine ersten Weltcup-Punkte freuen, doch er ist stattdessen sauer wegen seines Fehlers: Er wollte in die Top-Ten fahren.

Die teaminterne Kritik, wieso der „junge Hirscher“ den Vorzug vor manchem Routinier erhalten hat, ist schnell im Keim erstickt. Giger setzt weiter auf den aufstrebenden Jungstar. Wie sieht eigentlich Papa Ferdl mit etwas Abstand die Integration von Marcel und ihm selbst in die „erste Liga“ des Verbands? Verlief sie wirklich reibungslos? „Naja, dass es reibungslos funktioniert hat, wäre eine Lüge. Da gab’s schon einige Konfrontationen mit gewissen Trainern. Aber eines muss ich ganz klar sagen: Toni Giger hat uns immer, wirklich immer die Stange gehalten!“

Danach pendelt Marcel zwischen Europacup (erster Sieg im Slalom in St. Vigilio/Italien am 14. Dezember) und Weltcup und absolviert ein wahres Monsterprogramm. Höhepunkt ist ein erstes Top-Ten-Ergebnis im Weltcup: Rang neun im Adelboden-Slalom mit Startnummer 48. Der Aufstieg geht in rasendem Tempo weiter: Doppel-Gold bei der Junioren-WM Ende Februar in Formigal/Spanien in Slalom und Riesentorlauf, erster Weltcup-Podestplatz mit Rang drei im Slalom von Kranjska Gora am 9. März. Marcel steht daraufhin erstmals so richtig im Fokus der Journalisten, die allesamt die Geschichte vom Burschen von der Stuhlalm hören wollen, der gerade auszieht, um die Ski-Welt zu erobern. Beim Weltcup-Finale in Bormio, bei dem Teamkollege Reini Herbst den Slalom-Sieg holt, fährt Marcel als Dritter neuerlich aufs Stockerl.

Marcel Hirscher

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