Читать книгу Lacroix und die Toten vom Pont Neuf - Alex Lépic - Страница 10

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Das Festnetztelefon stand im Wohnzimmer. Dominique hatte das Klingeln so laut gestellt, dass er es in jedem Fall im Schlafzimmer hören würde, falls es etwas Dringendes gab. Und heute im Morgengrauen gab es etwas Dringendes.

Lacroix schreckte hoch, es war noch ziemlich dunkel. Fünf Uhr vielleicht? Er sah seine Frau neben sich liegen. Sie war spät nach Hause gekommen, er hatte nur gespürt, wie sie ihm einen Kuss in den Nacken gegeben hatte. Sie schlief tief und fest. Er stand auf und ging knurrend ins Wohnzimmer.

»Lacroix?«

»Commissaire, hier ist Rio. Verzeihen Sie die frühe Störung. Es gibt noch einen Toten. Wieder ein Obdachloser.«

»Wo?«

»Ganz in der Nähe vom Pont Neuf. Ein paar Meter weiter die Seine runter.«

Er grummelte kurz, spürte, wie der Hörer in seiner Hand immer schwerer wurde. Er hatte nicht darüber nachgedacht, ob er in der Nacht die Überwachung an den Quais verstärken sollte. Doch jetzt war es nicht an der Zeit, sich über seine Verfehlungen Gedanken zu machen. Er rieb sich die Augen.

»Ich komme sofort.«

»Merci, ich hole Paganelli ab und komme dann direkt zum Pont Neuf.«

Rio legte auf. Sie hatte nicht gefragt, ob sie ihn abholen sollte, sie wusste, dass er die Zeit des Ankommens für sich brauchte.

Lacroix stieg unter die Dusche, heißer Dampf verhüllte das Badezimmer. Er zog sich an, ging auf Zehenspitzen ins Schlafzimmer und gab seiner Frau einen Kuss. Sie seufzte leise.

Er hatte sie vermisst. Es war der erste Abend seit einer Woche gewesen, den sie nicht zusammen verbracht hatten. Er hatte sich im Urlaub daran gewöhnt, stundenlang mit ihr zu reden und neben ihr einzuschlafen. Er hatte sich damit getröstet, dass sie heute Abend ihr gemeinsames Abendessen nachholen würden. Doch so, wie sich der Fall entwickelte, begann er daran zu zweifeln, dass das klappen würde.

Lacroix und die Toten vom Pont Neuf

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