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3.6 Didaktische Implikationen

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Die vorangegangenen Teilkapitel haben die Relevanz von Input, Output und Interaktion für den Spracherwerb herausgestellt. Input wird u.a. als Induktionsbasis zur Mustererkennung benötigt, Output u.a., um bei der Sprachproduktion Lücken oder zielsprachliche Abweichungen zu bemerken, und Interaktionen, um (motivierende) Gelegenheiten für Input und Output zu bieten.

Eine gebrauchsbasierte Didaktik schafft (sich am natürlichen Erwerb orientierend) bedeutungsvolle Kontexte, in denen die Lernenden einerseits einen Input erhalten, der als Fundus taugt, um entweder Chunks in typischer Verwendung zu erleben und/oder Form-/ Funktionszusammenhänge zu erkennen bzw. Regelhaftigkeiten zu extrahieren. Andererseits müssen die Lernenden dazu gebracht werden, selbst Output zu generieren. Dies kann in einem engen, gerade Spracherwerbsanfänger:innen Sicherheit gebenden Fragekorsett geschehen (vgl. Tab. 3.1), vor allem aber im Rahmen verschiedener Aufgabentypen (siehe Kap. 4.2) – Aufgaben, die einen mehr oder weniger großen Freiraum zur sprachlichen Ausgestaltung lassen und unterschiedliche Formen der Unterstützung bieten (siehe Aufgabe 6 zum Scaffolding am Ende des Kapitels).

Tab. 3.1:

Fragen zur gezielten Output-GenerierungOutput-Generierung im HOSSHOSS1 (Bischoff & Bryant 2020: 297)

Ergänzend zu Tab. 3.1: „Mit den ElizitierungElizitierungsfragen erhalten die Lernenden die Möglichkeit, memorierte Chunks abzurufen. Lernenden, für die die (a)-Fragen noch zu schwierig sind, benötigen, obgleich sie in konzeptueller Hinsicht die Antwort kennen, für deren Versprach­lichung noch ein strukturelles Muster. Ein solches wird ihnen durch AlternativfragenAlternativfragen gegeben (siehe die (b)-Fragen). Einerseits entlastet dieser Fragetyp mit seinen zwei Vorgaben in seman­tischer Hinsicht, andererseits macht er in struktureller Hinsicht eine fehlerfreie Repro­duktion wahrscheinlicher. Der korrekte Output wirkt sich wiederum begünstigend auf das Verinner­lichen der neuen Struktur aus. Zudem erhalten durch diese FragetechnikFragetechnik alle Lernenden noch einmal den gram­matisch und phonologisch korrekten Input“ (ebd.: 297).

Die Interaktion wie auch die für den Lernerfolg mitentscheidende Motivation, sich überhaupt auf die Interaktion einzulassen, wird maßgeblich durch die Aufgabengestaltung bestimmt. Ein passender gebrauchsorientierter, methodischer Ansatz wird mit dem Task-based language teaching (TBLT) in Kap. 4.2 vorgestellt.

Wir konzentrieren uns abschließend auf die Gestaltung des InputsInputGestaltung, und zwar auf Möglichkeiten, die Aufmerksamkeit der Lernenden auf bestimmte Zielstrukturen zu lenken.

Allein die mündliche Interaktion zwischen Lehrkraft und Lernenden bietet diesbezüglich vielfältige Optionen.2

Tab. 3.2:

Proaktive Modellierungstechnikenproaktive Modellierungstechniken3 im HOSSHOSS (Bischoff & Bryant 2020: 326)

Eine Inspirationsquelle (für die Sprachtherapie wie auch für die Fremd-/ Zweitsprachendidaktik) zur Gestaltung der an die Lernenden gerichteten Sprache stellt die lehrende Sprache des Erstspracherwerbs dar (s. Kap. 3.1; im Erklär-Kasten zu ‚Anpassungen des Inputs im L1-Erwerb‘). Tab. 3.2 enthält eine Reihe proaktiver formfokussierender ModellierungstechnikenModellierungstechniken, die sich insbesondere am Anfang des Zweit-/Fremdsprachenerwerbs zur handlungsbegleitenden Sprache eignen und die den Äußerungen der Lernenden vorausgehen bzw. den Lernenden Äußerungen entlocken sollen.

Für die an die Lernenden gerichtete Sprache sollten sich Lehrkräfte sowohl proaktiver formfokussierender Techniken (Tab. 3.2) wie auch reaktiver, auf die Lernendenäußerungen unmittelbar reagierender Techniken (s. Feedbackstrategien in Tab. 3.3) bedienen.

Performative Zugänge zu Deutsch als Zweitsprache (DaZ)

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