Читать книгу Männer ohne Möbel - Alexandra Stahl - Страница 12

KEIN EURO,
KEIN BITTE, KEIN LÄCHELN

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Hinter dem Tresen steht nicht Giovanni, sondern eine, die ich hier noch nie gesehen habe. Und sie hat etwas an sich, das mir nicht gefällt. Wie ein Drache, der eine fremde Welt beschützt. Wobei sie nichts beschützt, sie verkauft nur Bier an Kiffer. Und sie sieht auch nicht aus wie ein Drache, überhaupt nicht.

Wie sie Gläser poliert, wie sie über ihrem Telefon hängt, wie sie ihre Locken in einen Dutt zwängt und gleich darauf wieder ausschüttelt. Keine Bewegung ist unbedacht, kein Blick beiläufig, sie ist der Star einer Show, und die Show heißt: Hotteste Barkeeperin ever.

Als sie mich endlich beachtet, bohrt sie ihre dunklen Augen in meine, wohl das Zeichen, dass ich sprechen darf.

– A red wine, please?

Sie nickt fast unmerklich und reicht mir bald ein weniger als halbvolles Glas. Bei Männern schenkt sie mehr ein, das habe ich beobachtet. Sie befiehlt, ohne aufzublicken.

– Four!

Kein Euro, kein Bitte, kein Lächeln.

Ich reiche ihr meinen Schein.

– Five, please?

Da verziehen sich ihre Lippen zu einem schiefen Strich, als hätte ich einen schlechten Witz gemacht, auf den sie aus Anstandsgründen reagieren muss, und knallt einen Euro auf den Tresen. Das macht mich so fertig, dass ich es gar nicht schaffe, noch nach Leitungswasser zu fragen.

Männer ohne Möbel

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