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DIE BESTEN DINGE
IM LEBEN

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Über ihrer Klingel prangen verblasste Kussmünder. Sie tickt wohl anders als ich. Nicht besser, nicht schlechter, nur lauter.

– What’s that?

– Sometimes I kiss the wall before I leave.

– Why?

– It’s good luck.

Ria läuft vom Flur einmal durch das Wohnzimmer, in dem nur ein gelbes Sofa steht, und dann zurück in die Küche. Dort ist alles andere. Ein Stapel Kunstmagazine jedenfalls. Und Klopapier. Vielleicht reicht das zum Leben, wenn man die Nächte in einer Bar verbringt.

– The best things in life start with S!, ruft sie.

Ihr roter Kimono flattert hinter ihr her wie ein Umhang.

Als sie das Kaffeepulver in den Kocher löffelt, löst sie auf: Sleep! Sex! Siamese cats!

Aus der Vorratskammer neben dem Fenster zum Hinterhof lugt tatsächlich der Kopf einer Katze.

– That’s Fritz. Say hello Fritz!, befiehlt sie.

Der rote Kater hebt den Kopf und sieht mich skeptisch an. Ein glückloser Straßenkater, der jede Nacht jeden Kampf verliert. Ein Ohr fehlt.

– But that’s not a siamese cat.

– I know, but he could have been. They have nine lives, no? He’s from the shelter. They also had one with one eye.

Die Herdplatte leuchtet, und Ria berichtet von einem Veganer, der am Morgen zu lange in ihrem Bad gewesen sei. Sie fragt nicht, ob ich etwas aus ihrem Leben wissen will, ich stehe schon mittendrin. Mit dem Zettel, den sie mir zugesteckt hat, war es das gleiche: Sie hat nicht gefragt, ob wir Freundinnen sein wollen, sie hat es einfach angeordnet. Auch unser erster Chat war so. Ich hatte gefragt, wie es ihr gehe.

Talked to my parents and I cried all day

Ich hakte nach, ob etwas passiert sei.

No. I just realized my lashes won’t always be that long.

Sie schien eine alte Frau im Spiegel gesehen zu haben.

And my ass will turn fat one day!

Sie rief an und wir analysierten ihren Po. Ich zählte seine Vorzüge auf, sie die Defizite. Dann berichtete sie von einer Studie, in der es hieß, kleine Mädchen, die auf dem Bauch schliefen, bekämen später kleine Brüste. Auch sie habe jahrelang auf dem Bauch geschlafen, jetzt sei es zu spät.

Sie schaltet den Herd aus und fischt einen Keks aus dem Schrank.

– I mean, he took a shit after the first night?

Vielleicht habe er sich bei ihr wohlgefühlt?

Ria reißt die Augen auf, als hätte ich die Luft im Badezimmer verpestet.

– I mean, a shit? After the first night?

Sie beißt in den Keks und schließt die Augen, lächelt.

– They are with cheese!

Sie hält mir den angebissenen Rest hin.

– And then he wanted to go for a walk with me!

– That’s nice?

– That’s stupid!

Ich esse den Keks, sie gießt Kaffee ein und Fritz springt aus dem Fenster. Wir sehen ihm beide nach.

– He’s cute, no?

Männer ohne Möbel

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