Читать книгу Männer ohne Möbel - Alexandra Stahl - Страница 9

DEN LETZTEN SATZ,
DIE RECHNUNG, DEN HEIMWEG

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Wie hält man das Leben aus? Gar nicht. Und in der immer gleichen Bar. Sie hat keinen Namen, aber alle nennen sie Italien. Hinter dem Tresen hängt ein Artikel über Marlon Brando. Darin heißt es, dass jeden Tag weltweit Tausende Frauen beim Masturbieren an Marlon Brando denken. Marlon Brando hat allerdings das Gesicht von Giovanni, dem Besitzer der Bar, der wohl irgendwann mal ein Foto von sich selbst auf das von Brando geklebt hat. Giovanni sieht nicht aus wie Marlon Brando, aber sein Körper hat Ähnlichkeit mit dem von Brando, mit dem des späten Brando, nicht mit dem aus Endstation Sehnsucht. Seine Frau heißt auch nicht Stella. Aber sie hat ihn verlassen. Er dagegen behauptet, sie mache Urlaub auf Sardinien.

In Italien vergessen die Menschen ihre Probleme und manchmal auch ihre Hose. Und ich den letzten Satz, die Rechnung oder den Heimweg.

Als ich das erste Mal da war, musste ich an eine Sitcom denken, bei der die Lacher aus dem Off kommen. Nur, dass auf den alten Sofas nirgends Al Bundy hockte, sondern Menschen saßen, die mit Cannabis und Vintage-Strickpullovern durchs Leben kommen. Auch heute haben einige Tastentelefone vor sich liegen und viele sehen aus, als wüssten sie ihre eigene Nummer nicht. Einer hat Zöpfchen im Haar wie ein Kind. Oder wie ein Kiffer. Dafür fehlen Erik und Bosch, zwei Stammgäste, die vor dem Tresen sitzen wie zwei Kakteen. Sie brauchen weder Licht noch Aufmerksamkeit, ein Bier reicht.

Ein Mann in einem Bugs-Bunny-T-Shirt will einen Whiskey Sour. Giovanni sieht ihn streng an und erklärt, bei ihm gelte die Cocktail-Regel.

– Und wie geht die Cocktail-Regel?, fragt der Bugs-Bunny-Mann.

– Keine Cocktails!

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