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Ich rief kurz in unserer Zentrale an.

Schließlich wollte ich wissen, was die ballistischen Tests ergeben hatten.

Nicht was unseren Fall anging, sondern was MEINEN Fall anging. Der Fall, in dem ich selbst das Opfer hätte sein sollen.

Ich hatte großes Glück gehabt.

Aber das war mir auch bewusst.

Dass es stattdessen andere erwischt hatte, lastete irgendwie auf meiner Seele.

Das Schuldgefühl des Überlebenden. Psychologisch ein bekanntes Phänomen.

Dieses abstrakte Wissen hilft einem allerdings nicht im mindesten, wenn man selbst davon betroffen ist.

Ist einfach so.

„Wisst ihr schon was?“, fragte ich den Kollegen aus dem Innendienst des Special Cases Field Office.

„Ja.“

„Und?“

Ich konnte meine Ungeduld kaum verbergen.

Ist manchmal ein Charakterfehler von mir, den ich einfach nicht gut genug zu verbergen weiß: Ungeduld.

„Es wird dich kaum überraschen, Murray.“

„Es ist also derselbe Täter, der mich schon ein paar Mal um die Ecke bringen wollte.“

„Ja.“

„Danke.“

Wusste ich es doch. Aber es war ein mieses Gefühl, dass da jemand aus dem Verborgenen heraus auf mich Jagd machte. Nein, nicht auf mich. Bis jetzt nur auf Leute in meiner Umgebung. Wenn es um mich gegangen wäre, hätte ich das unter die Rubrik Berufsrisiko gepackt. Als Cops haben wir es nunmal auch mit Menschen zu tun, die nicht nett sind. Und manche dieser Arschlöcher stehen sogar auf der anderen Seite der Grenze, die das Gesetz gezogen hat.

Aber dass jemand, der mir an die Gurgel will, andere Leute dafür büßen lässt, hatte etwas selten Perfides an sich.

Etwas, das mich rasend machte.

Und genau das sollte wohl auch der Sinn der ganzen, unappetitlichen Angelegenheit sein. Mich in den Wahnsinn treiben und dann, wenn ich vielleicht selbst nicht mehr wusste, ob ich Muslim, Christ oder einfach nur ein Idiot war, mir zuletzt dann doch noch eine Kugel in den Kopf jagen.

Oder er will mich dazu bringen, das mit ihm zu machen, ging es mir durch den Kopf. Dann sitze ich am Ende im Knast, weil ich diesen Irren zur Strecke gebracht habe und der Kerl hat auch sein Ziel erreicht...

Nichts war so pervers und verdreht, dass ich es meinem unbekannten Gegner nicht zugetraut hätte.

„Er scheint diese Waffe für dich reserviert zu haben, Murray. Außer bei den Anschlägen, bei denen du immer in der Nähe gestanden hast, wurde sie nämlich nie benutzt.“

„Zumindest nicht, dass es aktenkundig geworden wäre.“

„Ja. Mit dieser Einschränkung.“

„Bis später.“

„Vielleicht wissen wir dann schon mehr.“

Aber das hatte er bei den bisherigen Attentaten auf mich auch immer gesagt.

Es war leider nie eingetreten.

Ich hasse leere Versprechungen.

Killerland: Krimi Koffer 10 Krimis auf 1300 Seiten

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