Читать книгу Ruhrpott, Venedig, Tanger - tot! 3 Krimis - Alfred Bekker - Страница 15

Оглавление

7



Nachdem Linda zusammen mit Storm und Jaffar es geschafft hatten, Patrick wieder in sein Zimmer zu bringen, bot Storm ihr an, sie zum Hotel zu fahren, um ihre Sachen zu holen.

"Macht es Ihnen wirklich nichts aus, wenn ich..."

"Im Gegenteil, Miss Jordan. Oder darf ich Sie Linda nennen?"

Linda zuckte die Achseln. "Sicher, warum nicht?"

"Dann bin ich ab jetzt Harald für Sie. In Ordnung?"

"Natürlich."

"Also, um ehrlich zu sein, ich bin froh, wenn Sie sich hier einquartieren. Vielleicht bringen Sie Ihren Verlobten ja wieder auf die Beine... Auf jeden Fall braucht er jemanden, der sich um ihn kümmert. Jetzt ist Jaffar im Haus. Es kann also nichts passieren."

Ein paar Augenblicke später bestiegen sie Haralds Landrover und fuhren über die schmalen und zudem teilweise recht steilen Straßen zum MARCO POLO.

"Ich spüre, dass Sie mehr darüber wissen, was mit Patrick los ist", sagte Linda während der Fahrt. "Bitten sagen Sie mir, was Sie noch wissen, Harald. Ich muss Klarheit haben!"

"Vielleicht..." Harald zögerte. "Vielleicht fragen Sie mal seinen Arzt. Dr. Andretti. Ich kann Ihnen nicht mehr sagen, als Sie auch gesehen haben, Linda. Es gibt Zeiten, in denen er ganz gut beieinander ist, aber diese Zeiten werden immer kürzer. Dass er viel trinkt, brauche ich ja wohl auch nicht extra zu erwähnen."

"Arzt?", echote Linda.

"Ja, einen Psychiater namens Andretti. Dr. Andretti ist Italiener und mit einer Marokannerin verheiratet, deshalb hat er sich hier niedergelassen. Ich konnte nicht tatenlos mit ansehen, wie Ihr Verlobter immer mehr in einem Sumpf hineingeriet, aus dem weder ich noch er selbst sich ohne Hilfe herausziehen konnte..."

Linda schluckte. Ein Psychiater. Das klang nicht gut.

"Meinen Sie, dass Harald geisteskrank ist?", fragte sie dann.

"Jedenfalls ist etwas nicht in Ordnung mit ihm. Was das ist, das fällt in Dr. Andrettis Gebiet." Harald machte eine kurze Pause, dann hatten sie das MARCO POLO erreicht. "Das ist ein Schrecken für Sie, nicht wahr?"

Linda atmete tief.

"Kann man wohl sagen", murmelte sie. Eigentlich war das noch völlig untertrieben. Eine Welt war für sie zuammengebrochen. Sie hatte geglaubt, Patrick zu kennen wie sonst keinen zweiten Menschen.

"Solche psychischen Veränderungen können ganz plötzlich auftreten", hörte sie Haralds Stimme. "Jedenfalls hat Dr. Andretti das gesagt. Ganz plötzlich und unvorhersehbar..."

Linda seufzte.

"Ich finde es wunderbar, wie Sie sich um ihn sorgen, obwohl Patrick für Sie doch eigentlich ein Fremder ist..."

"Oh, wir haben uns recht gut kennengelernt, in der Zeit, in der er sich hier eingemietet hat."

"Trotzdem. Ich danke Ihnen dafür."

"Ich tue, was ich kann. Und irgendwie müssen doch alle, die hier fremd sind, ein wenig zusammenhalten, oder?"

Er versuchte ein heiteres Lächeln. Linda nickte nur.

"Ich werde jetzt meine Sachen holen", sagte Linda daraufhin tonlos und öffnete die Wagentür.


Ruhrpott, Venedig, Tanger - tot! 3 Krimis

Подняться наверх