Читать книгу Ruhrpott, Venedig, Tanger - tot! 3 Krimis - Alfred Bekker - Страница 9
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Оглавление"Lassen Sie mich zufrieden! Warum verfolgen Sie mich?"
Angst kroch Linda den Rücken hinauf, als sie die düstere, in ein kuttenartiges Gewand gehüllte Gestalt plötzlich vor sich auftauchen sah. Sie konnte das Gesicht nicht sehen, das im Schatten der Kapuze verborgen lag. Die gespenstisch wirkende Gestalt kam näher und stieg die schmale Treppe ein paar Stufen hinab. Linda wich zurück. Der Treppengang, der hinauf an Deck des kleinen Fährschiffes führte, war eng und dunkel.
Eine der Lampen war nicht mehr in Ordnung. Die Gestalt hob die Hände. Wie ein düsterer, schemenhafter Umriss zeichnete sie sich gegen das helle Sonnenlicht ab, das von hinten einfiel. Der Kuttenträger sah wie die leibhaftige Verkörperung des Todes...
Linda schluckte. Ihr Mund öffnete sich halb, aber es kam kein Laut über ihre Lippen.
"Schreien Sie nicht", sagte eine leise, sehr sanfte männliche Stimme, die unter der Kapuze hervorzukommen schien.
Er trat ihr noch eine weitere Treppenstufe entgegen und das Licht, das von oben hereinfiel, beleuchtete für den Bruchteil einer Sekunde ein unrasiertes Kinn.
"Was wollen Sie?", fragte Linda. "Sie waren schon im Hafen von Algeciras dauernd in meiner Nähe und wenn Sie nicht..."
"Sie irren sich", sagte der Mann in der Kutte. "Und es lag niemals in meiner Absicht, Sie zu erschrecken."
Linda atmete tief durch. Es dauerte einen Moment, bis sie registrierte, dass ihr gegenüber in akzentfreiem Englisch gesprochen hatte. Britischem Englisch. Kein Zweifel, der Mann war Brite. Er ging ohne ein weiteres Wort zu sagen oder den Kopf zu wenden an ihr vorbei in Richtung der bescheidenen Cafeteria. Linda sah ihm nach und fragte sich, ob ihr ihre Nerven wohl einen Streich gespielt hatten.
Der Gedanke, dass der Kerl mich verfolgt ist absurd!, wurde ihr klar. Auch wenn ihre bisherigen Begegnungen, am Bahnhof von Algeciras und dann anschließend im Hafen dieser kleinen spanischen Stadt schon weit über das Maß hinausging, das man noch mit Zufall erklären konnte.
Vermutlich hat er einfach nur denselben Weg wie ich, ging es ihr durch den Kopf. Ja, das wird es sein... Dann ging Linda hinauf an Deck. Sie hatte nicht mehr Gepäck dabei, als in ihre leichte Sporttasche hineinpasste, die sie über der Schulter trug. Eine frische Brise wehte ihr entgegen. Linda Jordan fühlte einen Kloß in ihrer Kehle, als sie über die Reling des kleinen Fährschiffes hinaus aufs Meer blickte. Dieses Schiff würde sie nach Tanger in Marokko bringen. Es war kälter, als sie gedacht hatte und so fror sie etwas. Der Wind pfiff ihr um die Ohren und zerzauste ihr mittellanges, hellblondes Haar. Der Atlantik war frisch und in dieser Jahreszeit noch recht kalt. Sie starrte in das dunstige Nichts und dachte an Patrick, ihren Verlobten, der seit fast zwei Monaten kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben hatte. Kein Brief, kein Anruf. Es gab zwei Möglichkeiten, und beide waren gleichermaßen beunruhigend. Die eine war, dass er aus irgendeinem Grunde nicht mit Linda sprechen wollte. Die andere und das hielt Linda für wahrscheinlicher war, dass ihm etwas passiert war. Patrick Allen war ein junger, aufstrebender Anwalt und nach Marokko gekommen, um dort im Auftrag des internationalen Umweltfonds einen Prozess gegen den Chemiekonzern Scarlatti vorzubereiten. Die letzte Nachricht von ihm war eine in krakeliger Handschrift mit einem lapidaren, nichtssagenden Text beschriebene Postkarte, bei der Linda fast daran zweifelte, dass er selbst sie geschrieben hatte. Ihn telefonisch zu erreichen war nicht mehr möglich, denn im Hotel Marco Polo, in dem er zunächst abgestiegen war, wohnte er nicht mehr.
Seine Post bekam er postlagernd auf das Hauptpostamt und so hatte Linda ihm mit einer Karte angekündigt, dass sie Urlaub nehmen wollte, um selbst nach Tanger zu kommen. Ob er seine Post überhaupt noch abgeholt hatte, wusste sie natürlich nicht. Sie hatte den weiten Weg hier her nach Tanger gemacht, um ihn zu finden. Und um die Wahrheit zu finden, denn sie machte sich Sorgen um Patrick, der schon seit drei Monaten in Marokko war.
Linda sah nicht, wie Europa hinter ihr verschwand. Schließlich tauchten aus dem nebeligen Nichts heraus die ersten Zipfel von Nordafrika auf. Es waren grüne Hügel. Linda war ein wenig überrascht. Nordafrika hatte sie sich immer als eine Art Wüste vorgestellt, wie die Sahara. Aber das war offenbar ein Irrtum. Der dröhnende Motor des Fährschiffes ließ das Deck vibrieren. Das Schiff musste wohl gegen Strömung und Wind ankämpfen, während es ein Stück die Küste westwärts fuhr.
"Voulez-vous acheter quelque chose?", riss plötzlich eine Stimme sie aus ihren Gedanken. Sie gehörte einem hageren, dunkelhaarigen Marokkaner, der den Ärmel seines Jacketts hochgezogen hatte. An seinem braungebrannten Unterarm befanden sich ungefähr ein Dutzend Uhren. Damen- und Herrenuhren, auch Kinderuhren. Alles durcheinander.
"Wie?", fragte Linda, etwas verwirrt.
Sie konnte kein Französisch und das begriff der Marokkaner auch gleich.
"Möchten Sie etwas kaufen? Uhren! Beste Uhren."
"Nein, danke."
"Vielleicht für Ihren Mann, Ihr Kind, Ihren Vater?"
"Nein, danke!"
Der Händler kam jetzt näher. Sie hatte ihn schon im Hafen von Algeciras beobachtet, wie er sich auf die Touristen stürzte und seine Waren von zweifelhafter Herkunft an den Mann zu bringen suchte. Er war äußerst hartnäckig.
"Es sind wirklich sehr gute Uhren. Beste Marken."
Ja, und es würde mich nicht wundern, wenn sie gestohlen sind, dachte Linda ärgerlich. Sie wandte sich ab, ging ein Stück über das Deck und ließ sich den Wind durchs Haar wehen.
Aber der Händler folgte ihr. Er pries noch immer seine Uhren an. Linda wollte nicht unhöflich sein, aber in diesem Fall ging das wohl nicht anders. Sie musste ihrem Gegenüber deutlich klarmachen, dass sie nichts kaufen würde. "Ich brauche keine Uhr", sagte sie. "Also lassen Sie mich in Ruhe."
"Ah, Madame... Sie wollen handeln! Ich verstehe!"
"Nein. Verschwinden Sie..."
Der Händler sah sie mit seinen dunklen Augen nachdenklich an. Dann beugte er sich plötzlich etwas vor und fragte in gedämpftem Tonfall: "Oder wollen Sie vielleicht Haschisch? Viele Europäer rauchen Haschisch..."
"Ich aber nicht", versetzte Linda genervt.
Man hatte sie in London vor den marokkanischen Straßenhändlern gewarnt, aber dass das bereits auf der Fähre losging, hatte man ihr nicht gesagt. Linda fragte sich, wie er es wohl schaffte die Uhren und vor allem das Haschisch durch den Zoll zu bekommen. Wahrscheinlich dadurch, dass er den Beamten eine kleine Beteiligung zukommen ließ. Der Händler machte einen erneuten Versuch und pries das Haschisch, das er bei sich trug in denselben hohen Tönen, mit denen er zuvor die Uhren gelobt hatte.
"Begreifen Sie es doch! Ich kaufe nichts! Gar nichts! Ich kaufe nichts und ich brauche auch nichts."
Für den Händler schien das kein Grund zum Aufgeben zu sein.
Er wollte erneut ansetzen, da verdunkelte sich auf einmal sein ansonsten von einem geschäftsmäßigen Lächeln bestimmtes Gesicht. Der seltsame Kapuzenmann war aufgetaucht und hatte sich ihnen genähert. Jetzt stand er neben Linda. Er war sehr groß. Seine Augen lagen noch immer im Schatten seiner Kapuze.
Nur das spitze, unrasierte Kinn war sichtbar und der Anfang der ausgemergelten Wangen. Er wandte sich an den Händler und schon flogen ein paar Worte auf Arabisch hin und her, die alles andere als freundlich zu sein schienen. Der Händler knurrte noch etwas vor sich hin, dann zog er schließlich davon. Linda atmete auf. Sie musterte den Mann mit der Kutte und die Gefühle, die sie dabei hatte waren durchaus zwiespältig. Einerseits war sie froh, den lästigen Händler endlich los zu sein, andererseits gefiel es ihr nicht, diesem seltsamen Mann zu Dank verpflichtet zu sein.
"Sie werden jetzt sicher erst recht glauben, dass ich Sie verfolge", sagte er, noch bevor Linda auch nur ein einziges Wort über ihre Lippen gebracht hatte.
"Nun..."
"Ich habe mehr zufällig mitbekommen, dass der Händler Sie belästigt hat", erklärte er. "Wenn man das erste Mal hier ist, dann steht man dem etwas hilflos gegenüber..."
"Ich danke Ihnen."
"Keine Ursache."
Jetzt nahm er seine Kapuze ab und Linda blickte in zwei stechende blaue Augen, die eine geradezu hypnotische Wirkung auszustrahlen schienen.
"Mein Name ist Brian", sagte er und reichte ihr eine knorrige, langfingrige Hand. "Brian McCauly..."
"Linda Jordan."
Seine Hand war kalt. Eiskalt. Linda musterte ihn, noch unschlüssig darüber, was sie von ihm halten sollte. Sie versuchte, sein Alter zu schätzen. Fünfunddreißig war das Minimum, aber es war genauso gut möglich, dass er fünfzehn Jahre älter war. Er sah ungepflegt aus.
"Sind Sie ein Mönch?" fragte Linda.
"Wieso?" Brian schien erst nicht zu begreifen, dann lachte er. Kurz und heiser. "Sie meinen, wegen meinem Gewand."
"Ja."
"Wenn Sie nach Marokko kommen, werden Sie solche Gewänder öfter sehen. Es gibt sie in allen nur erdenklichen Farben und Mustern. Man nennt sie Djellaba - und mit Mönchskutten haben sie nichts zu tun."
"Ach so."
"Wissen Sie, ich lebe schon ziemlich lange in Marokko. Da passt man sich mit den Jahren etwas an."
"Ich verstehe", sagte Linda. Und bei sich dachte sie: Er sieht aus wie einer, der am Strand oder unter Brücken schläft. Ein Herumtreiber, der von der Hand in den Mund lebte und das war hier im Süden vielleicht doch etwas angenehmer, als in den U-Bahn-Schächten von London.
"Eigentlich könnten Sie mich auf einen Milchkaffee in die Cafeteria einladen. Schließlich habe ich Sie davor bewahrt, entweder wegen Drogenbesitzes jahrelang in einem marokkanischen Kerker zu schmachten oder eine Uhr zu kaufen, die erstens nichts wert und zweitens vermutlich gestohlen ist, so dass Sie auch deswegen in Schwierigkeiten gekommen wären!"
Linda war überrascht. "Von der Seite habe ich das noch gar nicht gesehen!" erwiderte sie.
"Das sollten Sie, finde ich."
"Kann es sein, dass Sie ein Schnorrer sind?"
"Deshalb stimmt trotzdem jedes Wort von dem, was ich gesagt habe!"
Linda seufzte. Er war ein Schnorrer, aber ein charmanter.
Und außerdem lenkte sie ein bisschen Smalltalk mit ihm vielleicht auch von den trüben Gedanken ab, die sie plagten und wie ein dunkler Fluch auf Schritt und Tritt verfolgten. Linda lächelte ein wenig. "Also gut", gab sie nach. Sie gingen unter Deck in die Cafeteria.
"Ich hätte Sie ja eingeladen, aber leider habe ich im Moment keinen einzigen Dirham mehr."
"Was?"
"Dirham. So nennt man hier das Geld."
Charmante Lügen schienen seine Spezialität zu sein.
Sie setzten sich. Brian bestellte einen Milchkaffee und ein Sandwich. Linda verzichtete. Beim Anblick der ausgelegten Waren verging ihr der Appetit.
"Wovon leben Sie?", fragte sie Brian, nachdem dieser die erste Tasse Milchkaffee leergetrunken hatte und eine weitere bestellte. Er zuckte die Achseln.
"Von Leuten wie Ihnen", lachte er dann.
"Also vom Betteln", stellte sie fest.
"Vom Betteln und von Gelegenheitsarbeit. Das Leben ist hier im Süden recht billig, vorausgesetzt, man ist in seinen Ansprüchen bescheiden."
Als er satt war, erzählte er ihr dann alles mögliche. Er war in Algerien gewesen und hatte auch eine Weile in Madrid und Marseille gelebt. Aber nirgends sei es so schön wie in Tanger, obwohl auch diese Stadt ihre Schattenseiten habe.
Dann schwieg er plötzlich und sah sie nachdenklich an.
"Ganz schön mutig", sagte er dann.
"Wer?", fragte Linda.
"Na, Sie! So allein in ein islamisches Land - als Frau! Wenn man Sie fragt, dann sagen Sie ja, dass Sie verheiratet sind, auch wenn's nicht stimmt!"
"Ich werde es mir merken!"
Brians Gerede begann Linda inzwischen schon zu langweilen.
Sie glaubte ohnehin nur die Hälfte von, was er so erzählte - vor allem, wenn er über eigene Erlebnisse sprach.
"Haben Sie schon von dem Phantom gehört?", fragte er dann plötzlich.
Lindas Gesichtszüge wirkten ziemlich überrascht. Sie beugte sich etwas vor.
"Was für ein Phantom?", fragte sie.
"Ich meine das Phantom von Tanger. So nennen die Zeitungen einen offenbar wahnsinnigen Mörder, der in Vollmondnächten durch die engen Gassen der Kasbah - das ist die Altstadt schleicht und seine Opfer erwürgt..."
Seine Augen hatten einen fast fiebrigen Glanz bekommen, als er davon sprach. Er rückte näher an sie heran, was ihr unangenehm war.
"Jetzt erzählen Sie mir Märchen aus tausend und einer Nacht, was?", meinte Linda.
Sein Gesicht wirkte auf einmal todernst und er schüttelte energisch den Kopf.
"Keinesfalls. Kaufen Sie sich eine Zeitung in Tanger, sofern Sie Arabisch oder Französisch können - oder fragen Sie irgendwen. Jeder kann ihnen diese Geschichte bestätigen. Er mordet immer zu Vollmond. Seltsam, nicht..."
"Jetzt hören Sie aber auf", sagte Linda energisch. Sie hatte einfach nicht die Nerven sich jetzt von diesem dahergelaufenen Rumtreiber eine Gruselgeschichte erzählen zu lassen.
"Es ist die Wahrheit! Eigentlich habe ich immer gerne draußen übernachtet, am Strand unter dem Sternenhimmel zum Beispiel... Wer nichts hat wird auch nicht ausgeraubt. Aber seit dieser Verrückte sein Unwesen treibt, ist das gefährlicher geworden..."
Linda seufzte. Sie hörte nur noch mit halbem Ohr hin.
Irgendwie konnte man diesen Kerl wohl nicht so richtig ernst nehmen. "Wahrscheinlich hat Ihnen die Sonne im Sommer zu sehr auf den Schädel gebrannt", meinte sie scherzhaft. Aber für ihn schien das kein Scherz zu sein.
Er fand das überhaupt nicht lustig.
Brian beugte sich vor und murmelte dann: "Ich habe diesen mondsüchtigen Mörder auch immer für eine der vielen Geschichten gehalten, die sich die Männer erzählen, wenn sie in den Teehäusern sitzen. Aber dann habe ich ihn mit eigenen Augen gesehen."
"Was?"
"Es war in einer mondhellen Nacht, in einer dieser engen, verwinkelten Gassen der Kasbah. Ich überraschte ihn, als er gerade sein letztes Opfer erwürgt hatte. Und für einen Augenblick sah ich sogar sein Gesicht im Mondlicht, bevor der Kerl davonrannte."
"Ich nehme an, Sie sind zur Polizei gegangen", vermutete Linda.
Über Brians Lippen kam ein heiseres Lachen. Er schüttelte energisch den Kopf. "Nein, ich bin doch nicht verrückt. Am Ende hätte man mir noch den Mord in die Schuhe geschoben oder zumindest einen Grund gefunden, um mich abzuschieben. Ausländer mag man hier sehr gerne - aber nur, solange sie Geld ins Land bringen. Und in die Kategorie falle ich nicht..."
So ein Angeber!, dachte Linda. Von der Geschichte mit dem Phantom glaubte Linda kein Wort, zumindest nicht, dass Brian diesen Geheimnisvollen gesehen hatte. Wahrscheinlich wollte er sich damit nur wichtig machen. "Ich möchte jetzt wieder an Deck gehen", sagte Linda.
"Tun Sie mir einen Gefallen und gehen Sie niemals allein in die Stadt, nachdem der Muezzin sein letztes Gebet über die Stadt gerufen hat. Und tun Sie es vor allem nicht in Vollmondnächten!"
"Ich pass schon auf mich auf!", erwiderte Linda leicht genervt. Brian folgte ihr auf Deck und langsam wurde seine Gesellschaft ihr lästig. Aber so leicht schien er sich nicht abschütteln zu lassen. So standen sie an Deck und tauschten noch etwas Smalltalk, aber Brian kam irgendwie immer wieder auf den geheimnisvollen Würger zurück, dem er in der Kasbah begegnet sein wollte. Linda strich sich die Haare zurück. In diesem Augenblick gelangte die Fähre in die Bucht von Tanger, so dass alle an Bord jetzt in Richtung der Stadt blickten, die aus der Entfernung wie ein Ameisenhaufen wirkte. Direkt hinter der Küstenlinie ging es bergauf. Die Stadt lag an einem Hang, dahinter ragten höhere Berge auf. Der Wind trug die Stimme des Muezzin zum Schiff herüber, der die Gläubigen Moslems fünfmal am Tag mit großer Inbrunst zum Gebet rief.
"Was haben Sie vor in Tanger?", fragte Brian indessen.
"Eigentlich geht Sie das kaum etwas an", erwiderte Linda, etwas unfreundlicher und abweisender, als es eigentlich ihre Absicht gewesen war.
Brian lachte. "Das ist richtig", sagte er. "Andererseits, ist es auch nicht schwer zu erraten."
Linda hob die Augenbrauen. "Ach, nein?"
"Sie werden tun, was alle tun. Sich die alten Städte ansehen und am Strand liegen."
"Und wenn schon. Kann Ihnen doch egal sein."
"Hüten Sie sich vor Halsabschneidern und Straßenhändlern, was meistens dasselbe ist", riet Brian ihr.
"Das habe ich gemerkt."
"Schauen Sie einen Händler oder Fremdenführer oder wen auch immer niemals direkt an. Blickkontakt halten die schon für ein halbes Kaufgesuch!"
"Ist es so schlimm?"
"Ja."