Читать книгу Ruhrpott, Venedig, Tanger - tot! 3 Krimis - Alfred Bekker - Страница 24

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Ungeduldig wartete Linda auf Patricks Rückkehr. Er schien guter Laune zu sein, als er durch die Tür trat.

Linda ging etwas zögernd auf ihn zu und er begrüße sie mit einem Kuss. Immer noch waren dunkle Ringe unter seinen Augen und sein Blick wirkte glasig. Aber lächelte, wenn auch matt.

Seine Stimmung schien geradezu euphorisch. Als er sie umarmte, roch Linda an ihm, denn sie hatte den Verdacht, dass er vielleicht betrunken war. Aber das war nicht der Fall.

Linda löste sich von ihm und zeigte ihm dann die Uhr, die Tarek zurückgelassen hatte und die dieser nach Haralds Lüge wohl offenbar nicht mehr als Beweismaterial ansah.

"Meine Uhr..."

"Weißt du, wo sie gefunden wurde?"

"Keine Ahnung."

"Hier ganz in der Nähe. Da, wo heute Nacht ein Mann namens Brian McCauly umgebracht wurde!"

Patrick nahm die Uhr an sich und runzelte die Stirn und Linda berichtete in knappen Sätzen, was geschehen war.

"Der Mörder war barfuß - und das warst du in der letzten Nacht auch, Patrick!"

"Ich kann mich nicht erinnern", erklärte Patrick. "An nichts. Auch nicht daran, dass ich überhaupt draußen gewesen bin!" Patrick fasste sich an den Kopf, fast so als hätte er Schmerzen. Sein Gesicht, das gerade noch so entspannt gewirkt hatte, verzog sich auf einmal. "Ich hatte wirre Träume heute Nacht. Deswegen bin ich auch wohl so müde."

"Was hast du geträumt?"

"Ich erinnere mich nicht." Er rieb sich die Nasenwurzel, dann sagte er: "Komm, Linda, ich möchte, dass wir etwas ausgehen..." Er fasste sie bei den Schultern.

Linda hatte zunächst etwas erwidern wollen, schwieg aber dann. Vielleicht war es wirklich keine schlechte Idee. Und möglicherweise konnte sie in einer anderen Umgebung besser mit ihm reden. Sie schmiegte sich an ihn und er nahm sie zärtlich in den Arm.

Seine Hand strich über ihr Haar und für Augenblicke war alles, wie es sein sollte.

Wie früher, bevor Patrick nach Tanger gefahren war.

"Du bist krank, Patrick", sagte sie.

"Wer sagt das?"

"Dr. Andretti sagt das. Er war hier und ich habe mich mit ihm unterhalten. Ich möchte, dass du noch heute zu ihm gehst."

"Morgen würde ich ohnehin gehen!"

"Ich möchte, dass du heute noch gehst. Wir fahren bei ihm vorbei, ja?"

Er atmete aus und sah sie an. "Wenn du es unbedingt willst!"

Harald lieh ihnen den Landrover und Linda bestand darauf, selbst zu fahren.

"Hör mal, ich glaube du übertreibst jetzt aber etwas, Liebling!", lachte er, setzte sich dann aber doch auf den Beifahrersitz.

Und wenig später steckten sie im dichten Verkehrsgewühl.

"Wo wohnt Dr. Andretti?"

"Er hat ein Haus auf der anderen Seite der Stadt. Ich führe dich hin", versprach Patrick.

Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis sie Dr. Andrettis Haus erreicht hatten. Es stellte das, welches Harald Storm gemietet hatte, um Längen in den Schatten. Die Einrichtung war von aller erster Qualität, die Teppiche, die allein den Boden der Eingangshalle erreichen, mussten ein halbes Vermögen wert sein.

Dr. Andretti begrüßte sie beide sehr freundlich.

Er deutete auf eine Sitzgruppe und bat Linda, dort Platz zu nehmen. Dann ging er mit Patrick in sein Arbeitszimmer.

Fast eine halbe Stunde musste Linda warten und sie fragte sich, was da so lange dauern konnte.

Als Patrick dann durch die Tür kam, machte er ein entspanntes Gesicht.

Dr. Andretti wandte sich an Linda. "Passen Sie gut auf Ihren Verlobten auf! Ich habe ihm Tabletten mitgegeben, die er vor dem Schlafengehen einnehmen muss..."

"Gut", sagte Linda.

"Kommen Sie morgen wieder, Mr. Allen, dann machen wir weiter..."

Sie verabschiedeten sich und gingen hinaus. Patrick legte den Arm um Linda und sagte: "Du kannst beruhigt sein, Linda. Vielleicht laufe ich des nachts durch die Gegend, ohne mich erinnern zu können, aber ich bin nicht das Phantom..."

"Wie kommst du jetzt darauf?"

Sie stiegen ein und diesmal setzte sich Patrick ans Steuer. Er lächelte.

"Dr. Andretti hat wohl dieselbe Frage gequält, und so hat er mich unter Hypnose nach der letzten Nacht befragt."

"Und?"

"Ich bin tatsächlich durch die Straßen Tangers gewandert barfuß. Aber Dr. Andretti hat keinen Hinweis darauf finden können, dass ich diesen Mann erwürgt habe!"

"Oh, Patrick! Mir fällt eine Zentnerlast vom Herzen!"

"In den meisten Fällen ist Mondsüchtigkeit völlig harmlos, hat Dr. Andretti gesagt."


Ruhrpott, Venedig, Tanger - tot! 3 Krimis

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