Читать книгу Galgen und Revolver: Cowboy Western Doppelband 2 Romane - Alfred Bekker - Страница 10

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Ein halbes Dutzend Frauen liefen aus der Phoenix Street auf die Wagen zu und warfen Brotlaiber über die Soldaten weg.

Geschrei erfüllte plötzlich wieder die Stadt. Peitschen knallten. Die Reiter galoppierten an der Wagenschlange entlang, rissen die Pferde zurück und beugten sich in die Wagen.

Den heißhungrig ins Brot beißenden Indianern wurde die Nahrung entrissen.

„Das fehlte noch, dass ihr euch mästet, bis die Gäule die Wagen nicht mehr ziehen können!“, brüllte der Major.

Das Brot landete unter den Wagen und wurde vom Staub bedeckt.

„Ihr Teufel!“, rief eine junge Frau wütend.

In geschlossener Front rückten die Kavalleristen an der Straßenecke zusammen und drängten die Menschenmenge zurück.

Dennoch versuchten einige Leute, weitere Lebensmittel zu den Wagen zu werfen.

„Sir, der Widerstand nimmt zu!“, rief der Sergeant. „Das gibt Ärger, wenn wir uns noch lange aufhalten.“

Inzwischen versuchten die Menschen auf der anderen Straßenseite, an die Wagen zu gelangen. Die wenigen Bewacher dort feuerten aus ihren Gewehren in die Luft und versuchten, den Frauen und Männern den Weg zu versperren.

Eine ältere Frau gelangte mit einem Topf Milch bis an den vorletzten Wagen und reichte ihn einer Squaw, die ein Kind festhielt, das noch kein Jahr alt sein konnte.

Doch bevor die Indianerin mit der Milch etwas anfangen konnte, sprengte ein Soldat heran und schlug mit der Peitsche nach ihrem Arm. Der jähe Schmerz öffnete die Finger der Frau. Der Topf landete im stinkenden Stroh, der Inhalt lief durch die Bodenbretter und tropfte auf das Brot im Staub.

„Abmarsch!“, befahl Major Kent.

Die Wagen setzten sich in Bewegung. Unter den Rädern wurden die Brote zerquetscht.

Schmährufe begleiteten die Abfahrt der Wagen.

Chaco betrat hinter dem traurigen Zug die Straßenmitte und breitete die Arme aus, als wollte er die Fahrbahn sperren. „Lasst sie! Bleibt zurück! Ihr könnt gegen sie nichts tun und den Indianern nicht helfen!“

Nur einzelne Personen hasteten vorbei und folgten dem Elendszug. Die Menge blieb stehen und schaute entsetzt und empört hinter den Wagen her.

„Wir sind gegen die Willkür der Soldaten machtlos“, sagte Chaco. „Aber ich reite sofort ins Fort und melde das. Nicht alle Soldaten können so sein wie diese.“

Ein Murren lief durch die Menschenmauer.

„Geht nach Hause!“, verlangte Chaco. „Wenn ihr könnt, dann vergesst, was ihr gesehen habt“

Galgen und Revolver: Cowboy Western Doppelband 2 Romane

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