Читать книгу Galgen und Revolver: Cowboy Western Doppelband 2 Romane - Alfred Bekker - Страница 15

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Die drei Wagen mit den gefangenen Papagos unter dem Kommando des Sergeanten rollten inzwischen inmitten der Black Forrest Mountains durch einen weiten Canyon. Verstaubte Kakteen wuchsen unter den Wänden steil aufragender, teilweise skurriler Felsformationen. In allen Richtungen führten die Schluchten auseinander.

Der Sergeant ritt unbeirrt nach Nordwesten. Eine schmale, schwarze Rauchsäule voraus diente ihm als Richtungsweiser und schälte sich allmählich immer deutlicher aus dem Dunst des Hochsommertages.

Bald konnte der Sergeant Pferde und dann auch Gestalten um das Feuer erkennen.

Die Männer erhoben sich bei der Annäherung der Reiter. Es handelte sich um verwildert aussehende Kerle. Die meisten von ihnen trugen zwei schwere Revolver an den Hüften. Jeder hielt ein Gewehr in der Hand. Die stoppelbärtigen Gesichter waren den heranrollenden Wagen zugewandt.

Im Schutz einer Felswand tauchten zwei größere Planwagen auf, die selbst der Sergeant erst sah, als er an dem Feuer mit der schwarzen Rauchsäule anhielt.

Einer der Stoppelbärtigen trat auf ihn zu und griff nach dem Kopfgeschirr des Pferdes. „Alles klar?“

„Ich denke schon“, erwiderte der Sergeant. „Übernehmen Sie Ihre Fracht.“

„Los. Leute!“

Die Zivilisten legten ihre Gewehre weg, ergriffen am Feuer liegende Peitschen und rollten sie aus.

Die Soldaten lenkten ihre Pferde von den Wagen weg. Die Kutscher stiegen ab und traten zur Seite, um den Kerlen Platz zu lassen.

„Los, ihr roten Halunken, abgestiegen!“, brüllte der Anführer des wilden Haufens.

Die erste Peitsche knallte. Das scharfe Geräusch hallte von den kahlen Felsen zurück. Die Pferde scheuten. Auf den Wagen begannen Kinder zu schreien.

„Abgestiegen. Und ein bisschen schneller, wenn ich darum bitten darf, Herrschaften!“, höhnte der Anführer der wilden Männer.

Gelassen sahen die Soldaten zu, wie die ersten Indianer im Staub über ihre Ketten stolperten und zusammenbrachen. Die Frauen weinten, und das Geschrei der Kinder nahm immer mehr zu.

Die Hiebe trieben die Indianer dennoch in die gewünschte Richtung zu den beiden Planwagen an der Felswand, wo zwei Mann bereits die hinteren Bordwände aushängten.

„Da hinein!“, befahl der Wortführer.

Eine Frau wollte mit ihrem kleinen Kind auf dem Arm die Flucht ergreifen. Doch ein Soldat warf ihr das Gewehr zwischen die Füße. Sie stürzte. Das Kind rollte durch den Staub und schrie noch fürchterlicher.

Die Squaw raffte das Kind auf und lief den anderen nach.

So kletterten die Indianer weiterhin von Schlägen zur Eile angetrieben in die Planwagen. Von den raubeinigen Männern wurden die hinteren Bordwände eingehängt und die rückwärtigen Planen geschlossen und sorgsam an den Spriegeln verknüpft, damit kein noch so naher Beobachter die traurige Fracht darin sehen konnte.

Inzwischen saßen die Soldaten, sofern sie als Kutscher fungierten, wieder auf den Böcken und trieben die Pferde an. Der Sergeant ritt voraus den Weg zwischen Felsen und Kakteen zurück. Die Reiter begleiteten die Wagen. Keiner drehte sich um.

Auch die Planwagen setzten sich in Bewegung, umringt von Reitern in Zivil wie vorher von Soldaten. Die Fahrt ging weiter nach Nordwesten. Aber die verstörten Papagos sahen davon nichts. Die grauen Planen entzogen ihren Blicken, wohin die Reise ging. Ihre Angst vor der Zukunft wuchs mit jeder Sekunde.

„Schlaft nicht ein, Leute!“, rief der Anführer. „Wir wollen heute noch ein paar Meilen zurücklegen!“

Die Kutscher und Begleitreiter schlugen so brutal wie vorher auf die Indianer jetzt auf die Wagenpferde ein. Holpernd sprangen die Räder durch den breiten Canyon. Die Papagos im Inneren wurden durcheinander geworfen, und das Weinen der Kinder setzte erneut ein.

„Still da drin!“ Der Anführer schlug mit der Peitsche gegen die Plane des vorderen Gefährts. „Wir brauchen keine Begleitmusik!“

Galgen und Revolver: Cowboy Western Doppelband 2 Romane

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