Читать книгу Killerrache: Krimi Koffer 9 Romane - Alfred Bekker, Frank Rehfeld, Karl Plepelits - Страница 74

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Irgendwann in den nächsten Tagen fuhr ich hinaus aufs Land und übte auf einer einsamen Wiese ein bisschen mit der Automatik. Genug Munition hatte der graue Mann mir ja vorsorglich mitgeliefert.

Nicht, dass ich im Umgang mit einer solchen Waffe völlig ungeübt gewesen wäre, aber erstens war ich ein bisschen aus dem Training und zweitens war es immer ein Vorteil, sich mit seinem Gerät gut auszukennen.

Meine Schießergebnisse waren nicht schlecht. Jedenfalls ausreichend um den Schädel dieses Krylenko auf eine Entfernung von wenigen Metern zu treffen.

Ich hatte mir die Sache schon so in Umrissen überlegt. Ich würde den Russen am Flughafen ins Visier nehmen und in sein Hotel verfolgen.

Dann würde ich auf eine Gelegenheit warten, hinauf zu seinem Zimmer gehen, die Tür eintreten und zack. Der Schalldämpfer hielt immerhin, was er versprach. Das war schon mal eine gute Voraussetzung.

Schließlich packte ich die Waffe wieder ein und fuhr zurück. Für die Strecke nach Frankfurt werde ich mir einen Leihwagen nehmen, dachte ich mir.

Es musste ja nicht gleich die erste beste Spur in meine Richtung führen.

Oder noch besser: Ich konnte einen Wagen knacken. Ich hatte das eine Weile lang gewissermaßen berufsmäßig gemacht.

Seit dem Fall des eisernen Vorhangs gab es in Osteuropa ja einen fast unbegrenzten Markt für Nobelkarossen aus deutscher Wertarbeit. Vor allem, wenn man sie als Sonderangebote auf den Markt brachte. Und das Risiko, erwischt zu werden, war ziemlich gering.

Aber leider hatten das auch andere gemerkt und so war der Handel längst in den Händen organisierter Banden, die entsprechend kompromisslos gegen die Konkurrenz vorgingen.

Und ich hatte wenig Lust, mich so zurichten zu lassen, dass ich den Rest meines Lebens ein Fall fürs Pflegeheim war.

Während ich nach Hause fuhr, dachte ich an Tina.

Als ich von Rio angefangen hatte, hatte sie gedacht, es wäre eine Spinnerei. Und dann hatte ich nicht mehr den Mut gehabt, noch einmal von der Sache zu reden. Es war ja auch nicht ganz einfach, über etwas zu reden und gleichzeitig nichts zu sagen, was mit mit diesem Krylenko oder dem grauen Mann zu tun hatte.

Sie durfte nichts wissen. Und wenn ich ihr sagte, pack schon mal deine Sachen, nächste Woche geht's in den Süden?

Dann würde sie mir Löcher in Bauch fragen. Löcher von der Größe eines Gullideckels.

Nein, es war besser, die Sache durchzuziehen und ihr dann zu sagen, was Sache war.

Dann musste sie sich entscheiden.

Entweder sie kam mit mir oder unsere Wege würden sich für lange Zeit trennen.

Ich ahnte in dieser Sekunde nicht, dass es da noch jemanden gab, den ich nicht auf meiner Rechnung hatte und der für uns beide längst entschieden hatte.

Auf seine Weise.


Killerrache: Krimi Koffer 9 Romane

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