Читать книгу Der Beginn einer kosmischen Saga: Chronik der Sternenkrieger - Der Einstiegsband: 1200 Seiten Romanpaket - Alfred Bekker - Страница 82
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Sunfrost befand sich in ihrem Quartier, als Wong sie aufsuchte. Ihr eigentliches Büro, das sich neben der Brücke befand, musste schließlich erst noch hergerichtet werden.
Sie blickte von dem etwa handgroßen Lesemodul auf, mit dessen Hilfe sie sich in die Logbücher der STERNENKRIEGER vertieft hatte.
»Meine Nachforschungen sind leider bisher ohne Ergebnis geblieben«, berichtete Wong. »Selbst die Untersuchung des Tatorts mit dem Winston-Feld blieb ergebnislos. Es gab keinerlei Spuren, die bei der offiziellen Untersuchung übersehen wurden. Ich habe außerdem zusammen mit Lieutenant White das interne Rechnermodul der Außenschleuse unter die Lupe genommen.«
»Und?«
»Nichts. Alle Daten des Moduls sind gelöscht worden.«
»Hängt das mit dem Computercrash zusammen?«, fragte Sunfrost.
»Nein, das Modul der Außenschleuse hat einen autonomen Bereich, der mit dem Hauptcomputer keine Verbindung hat. Schließlich muss es im Notfall möglich sein, die Mannschaft aus einem havarierten Schiff zu bergen, dessen Bordrechner nicht mehr arbeitet.«
»Sie müssen schon entschuldigen, I.O. Ich bin weder Techniker noch Computerspezialist.«
Wong zeigte auf diese Bemerkung keinerlei Reaktion, sondern fuhr mit seinem Bericht fort. »Ich habe die Andockhalterungen auf chemische Rückstände untersucht. Die Substanz, die ich dabei isolieren konnte, trägt die Kennung KLM-321 und entspricht seit 2233 nicht mehr der technischen Norm für die Außenbeschichtung von Orbital-Shuttles. Daraus schließe ich, dass ein Shuttle an der STERNENKRIEGER angedockt hat, das vor 2233 hergestellt wurde. Des Weiteren muss es sich um ein privates Raumschiff handeln, denn die offiziellen Orbital-Shuttles werden nach spätestens zwanzig Jahren wegen Materialermüdung außer Dienst gestellt. Im Moment versuche ich herauszubekommen, welches Schiff, auf das diese Merkmale zutreffen, zu einem in Frage kommenden Zeitpunkt auf der Erde gestartet ist.«
»Es könnte auch von anderswo gekommen sein«, stellte Sunfrost fest.
Schließlich gab es auch auf den anderen Planeten des Sol-Systems Siedlungen und Raumhäfen. Das Hauptsiedlungsgebiet war dabei der Mars, auf dem über drei Milliarden Menschen lebten – mehr als auf der Erde des frühen zwanzigsten Jahrhunderts. Dagegen waren die Kolonien auf dem Erdmond und der Venus auf Grund der extremeren Bedingungen natürlich verschwindend klein, zumal in einem von der Menschheit beherrschten Radius von etwa 50 Lichtjahren um das Sol-System herum eine ganze Reihe vergleichsweise paradiesischer erdähnlicher Welten zur Verfügung stand.
»Ich weiß, dass das eine Sisyphus-Arbeit ist, Ma'am«, stimmte Wong zu. »Aber ich habe das Gefühl, sie Captain Reilly schuldig zu sein.«
»Ich verstehe. Ist dieses unbekannte Shuttle denn vom Stationsrechner von Spacedock 13 nicht registriert worden?«
»Der Auskunft nach, die ich erhielt – nein.«
»Seltsam...«, sagte Rena.
»Ein halbwegs geschickter Hacker kann die Daten löschen, Ma'am.«
»Wie wäre es, wenn sich Lieutenant Kronstein nach der Rekonfiguration des Kommunikationssystems den gesamten gespeicherten Datenverkehr vor der Explosion vornimmt und in Hinblick auf verdächtige Merkmale untersucht. Schließlich muss es einen Grund gegeben haben, dass Reilly an Bord kam, und vielleicht gab es vorher einen Funkspruch, eine Datentransmission – irgendetwas!«
»Den Vorschlag halte ich für gut«, sagte Wong. »Ich würde es allerdings bevorzugen, wenn Sie Lieutenant Kronstein darum bitten würden.«
»Weshalb?«
Wong hob die Schultern. »Er hält meinen Verdacht, dass Captain Reilly ermordet wurde, für unbegründet.«