Читать книгу In die Mündung geschaut: Thriller Doppel - Alfred Bekker - Страница 25

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Kambodschanisch-laotisches Grenzgebiet, unbestimmte Zeit...

Jemand schlug ihm ins Gesicht.

Er spürte es kaum.

Da waren Geräusche – wie aus weiter Ferne.

Vogelstimmen. Tierische Schreie. Das Knacken von Ästen. Der ganze Klangteppich, an dem man den Dschungel selbst bei geschlossenen Augen zu erkennen vermochte.

Wieder ein Schlag mit der flachen Hand.

„Wachen Sie auf Colonel!“, herrschte die Stimme ihn an. Colonel John Vanderikke öffnete zögernd die Augen. Grelles Licht blendete ihn. Aber innerhalb weniger Augenblicke gewöhnte er sich daran und stellte fest, dass die Lichtverhältnisse in Wahrheit alles andere als grell waren. Es gab eine Lücke im Blätterdach des Dschungels, durch die ein strahlend blauer Himmel sichtbar wurde.

„Pas dormir! Nicht wieder die Augen schließen, Sir!“, befahl ihm die Stimme – diesmal noch eindringlicher.

Sie gehörte Pierre DeLarouac.

Colonel Vanderikke versuchte sich aufzurichten. Der Kopf schmerzte. „Die Maske...“, murmelte er.

„Habe ich Ihnen abgenommen, Sir. Et excusez-moi pour... Die beiden Ohrfeigen gerade!“

Vanderikke grinste. „Tätlicher Angriff auf einen Vorgesetzten, DeLarouac! Ihre Karriere ist zu Ende.“

Der Franzose grinste ebenfalls. „Freut mich, dass Sie wieder da sind, Sir!“

Vanderikke erhob sich. Sein Blick fiel auf Gomez, die gegen einen Baumstamm gelehnt dasaß und einen ziemlich erschöpften Eindruck machte.

„Auch wenn Sie es niemals zugegeben wird, aber Sergeant Gomez ist nur wenige Minuten vor Ihnen aufgewacht“, stellte Mancuso fest. „Sie hatte einen Zusammenbruch. Genau wie Sie, Sir.“

„Wir haben sie beide hier hinauf getragen“, erklärte DeLarouac.

Vanderikke sah sich um. „Wo ist Harabok?“

„Hält Wache“, antwortete DeLarouac. Er deutete mit ausgestreckter Hand Richtung Süden. „Wir befinden uns hier auf einer Anhöhe, von deren Rand aus man hervorragend die Umgebung beobachten kann.“

Vanderikke atmete tief durch.

„Ich dachte schon, wir schaffen es nicht mehr, aus der vergifteten Zone herauszukommen“, meinte er.

DeLarouac und Mancuso wechselten einen kurzen Blick.

„Das haben wir auch nicht, Sir“, ergriff schließlich Mancuso das Wort.

Der Colonel runzelte die Stirn.

„Wollen Sie mich auf den Arm nehmen, Mancuso?“

„Nein, Sir, das würde ich mir niemals erlauben!“

„Wie schon erwähnt, ist dies eine Anhöhe“, erklärte jetzt DeLarouac. „Das Gas ist schwerer als Luft, damit es in Bodennähe bleibt und sich nicht so schnell in der Atmosphäre verflüchtigt.“

„Das heißt, die Umgebung ist immer noch verseucht.“

DeLarouac nickte. „Wir hätten es niemals schaffen können, Colonel. Nicht in den zwanzig Minuten, die uns die Filter in den Masken ließen.“

„Die zwanzig Minuten waren vorbei, als ich zusammenbrach“, gab Vanderikke zu bedenken.

DeLarouac zuckte die Achseln. „Sie wissen doch, wie das so mit Durchschnittswerten ist. Wir die letzten Kräfte mobilisiert und es hier hinauf geschafft!“

„Und Sie wissen ja, dass wir niemanden zurücklassen“, ergänzte Mancuso.

Vanderikke nickte anerkennend. „Danke! Ohne Ihren Einsatz wäre es aus gewesen.“

„Leider werden wir jetzt noch ein paar Stunden hier oben ausharren müssen, bis die Gaskonzentration in den Niederungen soweit gesunken ist, dass wir unseren Weg fortsetzen können.“

Vanderikke überprüfte die Ladung seiner MP7.

„Wenn ich etwas hasse, dann ist es warten.“


In die Mündung geschaut: Thriller Doppel

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