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Respekt und Toleranz

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Ich höre bislang kaum zwei Begriffe öfter als Respekt und Toleranz. Offenbar scheinen uns beide irgendwo unterwegs verloren gegangen zu sein. Warum müsste man sie ansonsten so oft herbeizitieren?!

Viele von uns sind verwöhnt und anspruchsvoll geworden. Es muss immer das Beste sein; darunter macht man es nicht. Weltklasse, häufig Neues fordern, die Veränderung herbeirufen. Doch selten wird sie tatsächlich gewagt. Die Maßstäbe sind bei diesen zahlreichen Rufen sowieso schon verloren gegangen.

Darf etwas ‚normal’ sein, alltäglich sein? Muss immer alles jenseits der Norm sein, die ich hiermit deutlich hinterfrage, denn: wer, außer ich selbst, kann für mich die Norm festlegen? Ich halte es so, dass ausschließlich ich meine Messlatte definiere. Ja, damit bin ich unbequem für viele. Ja, damit lasse ich mich vor keinen Karren spannen, wohl auch weil es mir gegeben ist, hinter den schönen Schein und die kunstvollen Fassaden zu blicken. Nicht alles, was ich hier sehe, gefällt mir. Ich orte immer wieder, dass sich hinter diesen Fassaden die persönlichen Interessen an Gier, Anerkennung, Geld und Macht verbergen.

Ich habe mich für Respekt und Toleranz entschieden. Gerne lasse ich Dinge und Ereignisse so stehen wie ich sie wahrnehme. Ich muss mich nicht über alles und jedes erregen – auch wenn mir vieles missfällt und nicht Teil meines Kosmos ist. Es ist vorhanden. Ich muss es ja nicht umarmen und gutheißen. Es reicht, es zu respektieren und tolerant zu sein.

Eine wundervolle Übung, der ich mich täglich stelle. Nicht immer leicht, zugegeben, jedoch – genau daran wachse ich.

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