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Gefangen im Zeitkorsett

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Alles läuft nach dem heutigen Tag kreuz und quer durch den Kopf, oder ist es das Herz? So genau lässt sich das nicht eingrenzen. Der endende Tag schwirrt herum. Dazwischen funkt morgen herein. Wir pendeln hin und her und vergessen, dass es nur das Jetzt gibt, die Zeit zwischen zwei Atemzügen, ganze drei Sekunden – wenn man etwas, das nicht greifbar ist, greifbar machen will. Wir wenden uns immer wieder vom Leben ab und verwehren dem Leben die Chance auf das Jetzt. Der Blick in den Rückspiegel und die Vorstellung verstellen das, was einzig gestaltbar ist – und so geben wir unbewusst unzählige Möglichkeiten aus der Hand, ja nehmen sie gar nicht in die Hand. Wir springen hin und her zwischen Erfahrung und Erwartung und geben dem, was jetzt ist, keine Chance. … Das ‚man‘ ist im Übrigen besonders gefährlich – die Unpersönlichkeit übernimmt die Verantwortung, die man selbst nicht tragen kann und vor allem nicht will. Raus aus dem Zeitkorsett – hinein ins Jetzt.

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