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Operation Terra 2. 0 – Von kollabierten Träumen (4)

Dozentin Kalmes ist wegen der dauerhaften Trennung von Solaras gesundheitlich angeschlagen. Ihr alter Missionskollege Gabriel eilt besorgt zu Hilfe und versucht, im Wege einer engen Arzt- Patientenbeziehung ihr Herz zu gewinnen.

Auf Terra entsteht anstelle der geplanten Reformation des Glaubenssystems, hauptsächlich mangels ideologischer Konkurrenz, schon kurz nach Beendigung der Operation Terra 2.0 eine christliche Diktatur, die alles und jeden bevormundet. Kleriker haben die Macht an sich gerissen. Kritiker und Ungehorsame werden als mysteriöse Todesfälle aufgefunden, die angeblich der Teufel selbst gemeuchelt hat.

Schnell wird klar: Die Mission verlief alles andere als erfolgreich oder nachhaltig, es muss nach Ansicht von Regent Kiloon zum Wohle der terrestrischen Menschen dringend nachgebessert werden. Schließlich sind die Tiberianer wegen ihres Eingreifens an der Misere maßgeblich schuld.

Der Regent plant den Start zu einer weiteren Mission, aber Gattin Alanna ist strikt dagegen. Schließlich strebt sie nach wie vor das Ziel an, den Mars erneut zu besiedeln und hierbei die alten Gesellschaftsstrukturen wieder einzuführen. Ein erbitterter Wettstreit entsteht zwischen den Ehegatten, an dessen Ende allerdings beide ihren Willen durchsetzen.

Auf Terra wird zunächst einen neue Weltreligion etabliert. Ein gewisser Mohammed soll es richten und mit seinen Anhängern ein Gegengewicht zur allmächtigen christlichen Kirche bilden, damit sich die widerstreitenden Lager künftig gegenseitig in Schach halten und auf diese Weise neutralisieren.

Doch auch dieser Wunschtraum kollabiert, weil die terrestrischen Menschen sich nun erst recht rücksichtslos bekriegen. Kreuzritter, Islamisten und Neonazis treiben in den folgenden Jahrhunderten ihr Unwesen; alternativloser Kapitalismus und zügelloser Konsumwahn regieren auf Terra mit eiserner Hand. Neue Grenzen entstehen, und das sogar mitten durch Europa.

In der Zwischenzeit läuft die Gesellschaft auf Tiberia ebenfalls zunehmend aus dem Ruder. Alanna, die inzwischen eine Tochter gleichen Namens geboren hat, informiert die Bevölkerung eines Tages von ihren ehrgeizigen Plänen. Dabei ist sie allerdings nicht ganz ehrlich, damit die Menschen ihr kritiklos nachfolgen. So erfindet sie beispielsweise einen zerstörerischen Asteroiden, der angeblich ungesehen auf die Erde zurast. Das Volk feiert sie begeistert, als sie voller Berechnung verspricht, die Terraner vom Mars aus vor dem sicheren Untergang retten zu wollen.

Nun ist es also beschlossene Sache: Der Mars muss schleunigst wieder bewohnbar gemacht werden. Sämtliche Wissenschaftler des Planeten arbeiten mit Hochdruck an diesem beispiellosen Langzeitprojekt.

In all dem Chaos finden Kalmes und Solaras wieder zusammen; die Liebenden planen alsbald die gemeinsame Flucht. Sie wollen als blinde Passagiere in einem Raumfrachter zum Mars fliegen und von dort aus mit einem gestohlenen Raumgleiter ins Terra des 21. Jahrhunderts entkommen.

Während man den Mars nach und nach mithilfe von Atmosphärenkraftwerken, Habitaten und allerlei sonstiger Technik hundert Jahre in der Vergangenheit posthum zu reaktivieren versucht, damit er in der tiberianischen Ist Zeit bereits besiedelt werden kann, brechen die Terraner fast zeitgleich zu ihren ersten bemannten Marsflügen auf.

Dieses Mal gewinnt die ESA den Wettlauf der Raumfahrtnationen ins All. Die Astronauten und Astrophysiker entdecken dort merkwürdige Anomalien – aber noch ahnen sie nicht, dass sie auf dem roten Planeten Gesellschaft haben werden …

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Liebe Leserinnen und Leser,

im Anhang finden Sie ein Glossar, das auch eine Kurzanleitung für das verwendete KINZeitsystem enthält. Wissenswertes über den Planeten Tiberia ist in Band 1 – Menschheit im Exil beschrieben. Jetzt wünsche ich Ihnen gute Unterhaltung beim Weiterlesen!

Ihre Autorin Andrea Ross

Operation Terra 2.0

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