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Mit dem Fahrrad durchs Isartal
ОглавлениеWieso aber starten wir mit den Rädern? Statt in drei Tagen zu Fuß möchten wir in einem Tag bis ins Gebirge gelangen. Schließlich ist ein Jahresurlaub nicht endlos und wir wollen uns eine Zeitreserve für ein paar erholsame Tage in Peschiera aufheben. Schnell gelangen wir vom Hauptbahnhof zur Isar. Zwar überragen die Türme des Heizkraftwerks noch die Bäume, aber es ist bereits viel Grün um uns. Gemütlich geht es am Tierpark vorbei Richtung Georgenstein. Dieser Felsblock mitten im Fluss war in alter Zeit bei den Flößern berüchtigt und gefürchtet. Heute gibt es noch einige Flöße auf der Isar – darauf bierselige Ausflügler, die fröhlich grüßen. Der Weg wird jetzt etwas rauer, für Wanderer ein schöner Abschnitt, für uns Radler etwas mühsam, wenn wir die Räder über einen umgefallenen Baum hieven müssen.
Im schattigen Biergarten beim Kloster Schäftlarn können wir uns von dieser Anstrengung erholen. Unser Weiterweg führt durch die Pupplinger Au, ein Naturschutzgebiet von besonderer Schönheit. Von Tölz dem westlichen Ufer folgend erreichen wir die Stromschnellen bei Schlegldorf. Besonders bei Hochwasser erinnert hier die Isar an den ungezähmten Alpenfluss, der sie mal war. Heute, durch die Regulierung des Sylvensteinstausees hat sie ihre Schrecken verloren. Endlich erreichen wir Lenggries. Allmählich spüren wir die zurückgelegte Strecke. Fahrradfahren fordert andere Muskeln als Bergsteigen. Nur mühsam kommen wir den steilen Radweg zur Dammkrone des Sylvensteinspeichers hinauf. Schließlich haben wir diese letzte Hürde des Tages genommen und stehen auf der Brücke über dem Stausee. Der Speichersee liegt tief zwischen den Bergen. Mit den Wolken darüber wirkt der See wie ein Fjord im hohen Norden.
An unserem Quartier wechseln wir das Gepäck und machen uns für den nächsten Tag abmarschbereit. Die Räder können wir zurücklassen. Aus dem leichten Tagesgepäck der Radtour werden für uns beide zusammen rund 45 Kilo Marschgepäck.
Olperer und Fußstein im Tuxer Hauptkamm, Zillertaler Alpen