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Die ersten Naturphilosophen: Die Erhaltung des Urstoffs
ОглавлениеFragt man nach, wann denn „echtes“ wissenschaftliches Denken begonnen hat, so wird man auf die alten Griechen verwiesen. In diesem Volk gab es zum ersten Mal in der Geschichte Denker, die Welt und Mensch nicht von vornherein auf die Götter bezogen, sondern die auf andere Weise das Geheimnis des Universums durchdringen wollten. Die Ägypter und Mesopotamier hatten auf alle Fragen nach dem Ursprung von Welt und Mensch religiöse Antworten. Warum ausgerechnet die Griechen, und das um ca. 600 v. Chr., anfingen, diese Fragen neu zu beantworten, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben. Immerhin hatten die Griechen zu jener Zeit schon einen großen Teil ihrer Geschichte hinter sich, und vor dem 6. Jh. v. Chr. hingen die Griechen, ihren Nachbarn gleich, an Mythen und Göttergeschichten, wie sie etwa Homer in seinen Werken erzählt. Und – das sollte nicht vergessen werden – auch danach hatten die allermeisten Griechen immer noch ein stark religiös geprägtes Weltbild. Man versucht schon lange, eine Lösung dieses Rätsels zu finden, aber so recht überzeugend wirken diese „Lösungen“ nicht: Die Zersplitterung des alten Griechenlands in viele kleine konkurrierende Stadtstaaten sowie der intensive Handel und das damit verbundene Kennenlernen aller möglichen Denkarten kann zwar die guten Voraussetzungen klären, aber die gab es anderswo auch.