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Bildungsmythen im Faktencheck
ОглавлениеAlte Mythen prägen die Bildungsdiskussion. Arbeitslose Akademiker*innen sind ein solcher Mythos. Die Statistik zeigt: Bei den UH-Master- und FH-Bachelor-Absolvent*innen beträgt die Erwerbslosigkeit rund 2 Prozent. Der Schweizer Schnitt liegt bei 4 Prozent. Auch bei Geisteswissenschaftler*innen liegt die Erwerbslosenquote fünf Jahre nach Studienabschluss bei 1,9 Prozent. Im Durchschnitt der UH-Master liegt sie bei 2,3 Prozent. Absolvent*innen im Bereich der exakten und Naturwissenschaften weisen eine Erwerbslosigkeit von 4,6 Prozent auf, was am hohen Spezialisierungsgrad liegt. Geisteswissenschaftler*innen sind auch nicht überqualifiziert. Die Ausbildungsniveauadäquanz ist in allen Fachbereichen hoch. Bei den Geistes- und Sozialwissenschaften beträgt sie 82 Prozent, bei den Wirtschaftswissenschaften 85 Prozent.
Obwohl oft bemüht, ist die Dropout-Quote an der Uni kein Argument gegen eine neue Bildungsoffensive. Der Studienerfolg hängt vor allem von sozio-ökonomischen Faktoren ab. Die kantonalen Maturitätsquoten spielen da eine untergeordnete Rolle. Im Vergleich zu den kantonalen Unterschieden zwischen den Maturitätsquoten sind die Unterschiede zwischen den Dropout-Quoten gering. Die historische Entwicklung zeigt: Der Studienerfolg hängt nicht von der Anzahl Studierenden ab. Ausserdem gilt es auch beim Thema Dropout, das Ganze im Auge zu behalten und die Verhältnismässigkeit zu wahren. Wichtiger als die Abbruchquote ist die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. Die Diskussion um die Dropout-Quote ist vor allem Empörungsbewirtschaftung. Die Studienerfolgsquote in der Schweiz ist hoch.