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Im Arbeitszimmer eines hohen Verwaltungsamtes
ОглавлениеHier, im Arbeitszimmer des hohen Verwaltungsamtes, wuchs Apollon Apollonowitsch zu einem wahrhaften Zentrum heran: in eine Serie von Staatsämtern, Abteilungen und grünen Tischen. Hier war er, der Kraft aussendende Punkt, der Kreuzungspunkt der Kräfte, und der Impuls unzähliger, reich gegliederter Manipulationen. Hier war Apollon Apollonowitsch eine Kraft im Newtonschen Sinne; Kraft im Newtonschen Sinne aber ist, wie Sie sicher wissen, eine okkulte Kraft.
Hier war er die letzte Instanz.
Apollon Apollonowitsch war heute besonders genau: bei Entgegennahmen der Berichte winkte er kein einziges Mal mit dem nackten Schädel; Apollon Apollonowitsch fürchtete Schwäche zu zeigen: bei Erfüllung der amtlichen Pflichten! . . . Schwer fiel es ihm heute, sich zur logischen Klarheit zu erheben: weiß Gott wieso — doch Apollon Apollonowitsch kam zu dem Schlusse, daß sein eigener Sohn Nikolai — ein ausgemachter Schuft sei . . .
Im Begriff, vor die Schar wartender Bittsteller zu treten, lächelte Apollon Apollonowitsch; dieses Lächeln aber kaum aus Schüchternheit: was mochte nur seiner hinter der Tür harren . . .
Apollon Apollonowitsch verbrachte sein Dasein zwischen zwei Schreibtischen, zwischen dem seines eigenen Arbeitszimmers und dem des Verwaltungsamtes. Ein dritter beliebter Ort war für ihn sein Wagen.
Und nun war er — schüchtern.
Schon ging die Tür auf; der Sekretär, ein junger Mann mit einem etwas liberal über die Bruststärke hängenden Orden, flog der hohen Persönlichkeit entgegen, und dabei knisterte ehrfurchtsvoll der überstärkte Rand seiner schneeweißen Manschette. Auf seine schüchterne Frage brüllte ihn Apollon Apollonowitsch an:
»Nein, nein! . . . Machen Sie so, wie ich gesagt habe . . .«