Читать книгу Zur buckligen Wildsau - Anke Niebuhr - Страница 40

You've been geblitzdingst III – Renko

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Renko saß noch immer auf dem Berg und genoss die Aussicht. Er war tiefenentspannt, nicht der kleinste Gedanke ging ihm durch den Kopf. Dann tauchten die kleinen Buddhas wieder auf und klingelten niedlich vor sich hin. Renko lächelte – und zack, stand er mitten im Dschungel. Er war überrascht. Soweit er sich erinnerte, war er gerade noch mit Borowski durch den lichten Wald spaziert.

Bevor er sich fragen konnte, was wohl passiert sein mochte, wurde er von einem überschwänglich bellenden und quiekenden Borowski angesprungen, dicht gefolgt von Josh, der Renko umriss und ihm dadurch die seltsame Antenne vom Kopf stieß.

Die drei rollten lachend und sich balgend auf dem Boden herum. Falls Renko sich über Joshs und Borowskis Verhalten wunderte, merkte man davon nichts. Amanda sah stirnrunzelnd Adasger an, der nur lächelnd mit den Schultern zuckte. „Das ist normal, fürchte ich.” Amüsiert betrachtete er das tobende Knäuel. „Ich glaube, wir sollten sie eine Weile sich selbst überlassen. Wollen wir zurück in die Wildsau gehen? Ich könnte dir ein Zimmer herbeischnipsen, wenn du möchtest.”

„Gerne. Schlafen wäre jetzt genau das Richtige”, antwortete sie dankbar.

Sie schlenderten zurück und Adasger schnipste einen leeren Raum herbei. Quasi aus Reflex erinnerte sich Amanda an ihr Bett im Konglomerat. Sie war sich dessen gar nicht bewusst und erschrak, als das Bett plötzlich im Zimmer erschien.

„Wie ich sehe, funktioniert Hivvy wieder einwandfrei”, gluckste Adasger, als er Amandas Gesichtsausdruck sah. „Es sieht ganz danach aus, als seist du jetzt ein anerkannter Teil der Wildsau, sonst würde sie nicht auf deine Gedanken reagieren. Herzlich willkommen.”

Amanda wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte, und schwieg verblüfft.

„Man muss mit den Gedanken hier ein wenig vorsichtig sein, sonst steht man ziemlich schnell knietief in allerlei Dingen”, fuhr Adasger fort. „Deswegen schnipsen wir. Das ist das Zeichen, dass wir das, woran wir denken, wirklich haben wollen. Wenn du das übernehmen möchtest, sag Hivvy einfach Bescheid. Du könntest statt des Schnipsens aber auch beispielsweise ‚so sei es‘ sagen oder ‚hex hex‘.”

„Schnipsen ist gut. Wo ist Hivvy?”, fragte Amanda.

„Sie ist immer genau da, wo sie gebraucht wird, wir können sie nur nicht sehen. Du brauchst deinen Schnipswunsch bloß einmal laut auszusprechen und kannst dich darauf verlassen, dass sie es hört und sich daran hält.”

„Hivvy, bitte erfülle meine Wünsche nur dann, wenn ich mit den Fingern schnipse”, sagte Amanda zögernd und kam sich ziemlich albern dabei vor. „Und das funktioniert?”, fragte sie skeptisch.

„Probiere es doch aus. Stell dir einen flauschigen rosa Bettvorleger vor, ohne zu schnipsen.”

Das tat sie. Nichts passierte.

„Prima. Jetzt etwas, das du haben möchtest.”

Amanda dachte an das T–Shirt, in dem sie am liebsten schlief, und schnipste. Schon hielt sie es staunend in der Hand.

„Super, es klappt. Dann lasse ich dich jetzt schlafen. Angenehme Träume, falls Cyborgs träumen können. Gute Nacht.”

„Das können wir. Danke.” Amanda lächelte. „Gute Nacht.”

Als Adasger gegangen war, schnipste Amanda noch einmal. Vor ihrem Bett lag nun doch ein flauschiger rosa Bettvorleger. Peinlich, aber seltsam befriedigend. Nachdem sie eine Weile untätig auf der Bettkante gesessen und vor sich hin gestarrt hatte, zog sie ihr Schlaf–T–Shirt an, legte sich in ihr vertrautes Bett und schlief und schlief und schlief. Als sie nach Stunden erwachte und allmählich begriff, dass sie in der Wildsau war, drehte Amanda sich lächelnd um und schlief weiter. Die Welt konnte sie mal. Sie würde ab jetzt tun und lassen, was sie wollte. Endlich Freiheit!

Zur buckligen Wildsau

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