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Das Wunder im Dschungel

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Als Borowski von Renko abließ und anfing, an die Bäume zu pinkeln, hörte das Getobe auf. Der Dschinn und der Dämon sahen sich an, bis Renko fragte: „Sag mal, wie bin ich eigentlich in diesem Dschungel gelandet? Gerade war ich doch noch im lichten Wald.” Josh klappte die Kinnlade runter. Er starrte Renko an, unfähig ihm zu antworten.

„Was ist? Warum guckst du so komisch?”

Josh japste, verschluckte sich und lachte hustend. „Alter! Mann, das sind die ersten Worte, die ich jemals von dir zu hören gekriegt habe. Das muss ich erst mal verdauen.”

Renko runzelte die Stirn. „Ach ja, da war ja noch was … Ich rede nicht. Hatte ich ganz vergessen.” Er grinste. „Erzähle, was ist passiert?”

Josh lachte hysterisch und kriegte sich gar nicht wieder ein. Renko verdrehte die Augen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als den Lachanfall abzuwarten. Er hatte keinen Schimmer, was so lustig sein sollte. Schließlich wurde er ungeduldig und boxte Josh auf den Arm. „Ach, komm schon, lass mich hier nicht doof warten, ich bin neugierig.”

Josh wischte sich prustend die Lachtränen aus den Augenwinkeln und erzählte ihm die ganze Geschichte. Renko war fassungslos. Das war das Unglaublichste, das er je erlebt hatte, und er konnte sich an nichts davon erinnern. An nichts!

„Ich bin stinksauer”, grummelte er.

„Sauer? Weswegen?”

„Na, weil ich den ganzen Spaß verpasst habe. Ich kann mich an absolut gar nichts erinnern. So eine Sauerei! Und es gibt nicht einmal Fotos, oder? Ich könnte kotzen.”

„Stimmt. An Fotos habe ich nicht eine Sekunde gedacht. Sorry, aber ich hatte echt anderes im Kopf, Mann. Du erinnerst dich echt an gar nichts?”

„Nö. Lichter Wald – Dschungel. Mehr weiß ich nicht. Das ist doch … das ist doch … Käse.”

„Ach, sei froh. Die Gandrocks waren reine Folter, Mann. Das waren die schlimmsten Wochen meines Lebens, ungelogen. Grau–en–voll, ich schwör's.”

„Wenn du das sagst”, antwortet Renko finster. „Es wäre mir trotzdem lieber, mich im Nachhinein bei der Erinnerung schütteln zu können. Apropos schütteln, war das gerade dieser Cyborg neben Adasger? Der, von dem du erzählt hast?”

„Jepp. Sie heißt Amanda.”

„Und sie ist jetzt also die Security der Wildsau? Wozu brauchen wir denn sowas? Musstest mal wieder den Samariter spielen, was? Jungfrau in Not retten und so?”

„Was?! Nein! Damit hat das nichts zu tun, Mann.”

„Ach nee?” Renko grinste. „Wie ist sie denn so?”

Josh sah Renko stirnrunzelnd an. „Du brauchst gar nicht so zu grinsen, Mann. Ich mag sie, das ist alles. Sie ist ein bisschen unkig drauf, aber das ist bei ihrer Geschichte wohl kein Wunder. Vielleicht gibt sich das noch, sie ist ansonsten eigentlich ganz cool. Hätte ich sie etwa alleine in der Oase zurücklassen sollen?”

„Nein, schon gut. Hast du sie schon in Aktion gesehen?”

„Nö. Gab ja keinen Grund. Ich bin auch gespannt drauf, wird bestimmt lustig, wenn es mal so weit ist.” Josh sah Renko wieder staunend an. „Du sprichst. Einfach so. Ich kann's immer noch nicht glauben, Mann. Das ist absolut obergroßartig, weißte das? Und ich mag deine Stimme.” Josh grinste. „Trotzdem. Es wird dauern, bis ich mich daran gewöhnt habe, echt wahr. Das ist zu abgefahren. Sag mal, warum hast du denn nun eigentlich so lange geschwiegen?”

Renko dachte nach. „Ich wollte, dass mich die Mächte der Finsternis in Ruhe lassen. Ich habe geschwiegen und mich blöd gestellt – das hat ewig gedauert, bis es funktioniert hat. Na ja, und dann war es irgendwann normal, nicht mehr zu reden. Es gab nichts zu sagen. Worte werden völlig überbewertet.” Er zuckte die Schultern und sah Josh an. „Gewohnheit, schätze ich.” Abrupt stand er auf. „Ich hab Lust im Wald rumzulaufen, aber nicht hier. Kommst du mit?”

„Klar.”

Renko rief nach Borowski, nahm ihn auf den Arm, legte Josh eine Hand auf die Schulter und teleportierte mit den beiden in den lichten Wald.

Zur buckligen Wildsau

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