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Den Blick »top down« statt »bottom up« richten

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Eine »neue« Medizin muss biopsychosozial ausgerichtet sein, das heißt, dass biologische, psychische und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden, wenn es um Gesundheit und Krankheit geht. Das »alte« und derzeitig vorherrschende Modell der Biomedizin ist durch eine dualistische Betrachtung des Menschen charakterisiert, d.h., man geht von einer Trennung von Körper und Seele aus. Es ist außerdem von reduktionistischen Konzepten geprägt, bei denen von weniger komplexen Einheiten auf höher komplexe Einheiten geschlossen wird (»bottom-up«): Durch das Erforschen kleinster Bestandteile unserer Existenz (z.B. Neurotransmitter) versucht man dabei höher komplexe Entitäten (z.B. psychisches Befinden) zu verstehen. Das biopsychosoziale Paradigma hingegen besagt, dass Schlüsse in erster Linie von höher komplexen Einheiten (z.B. psychisches Befinden) in Richtung nieder komplexerer Einheiten (z.B. Neurotransmitter) gezogen werden sollten (»top-down«). Ein weiteres »top-down«-Beispiel wäre, dass wir von den sozialen Beziehungen eines Menschen auf die Verbindungen innerhalb des Organismus (z.B. zwischen biochemischen Stoffen) Rückschlüsse ziehen.

Jedes Krankheitsgeschehen ist aus biopsychosozialer Sicht immer ein komplexer Vorgang, der individuell betrachtet werden muss. Der Blick muss auf das große Ganze gerichtet sein, da es bekanntlich mehr ist als die Summe der Einzelteile.

Immunsystem und Psyche – ein starkes Paar

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