Читать книгу Nachhaltig wirksame Kollaboration in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit - Annalies A. Beck - Страница 27
2.2.3.2 Beziehungen aufbauen und pflegen
ОглавлениеIn diesem Abschnitt wird erläutert, inwiefern bestimmte Social-Media-Anwendungen den Aufbau (F2) und darüber hinaus auch die Pflege von Beziehungen ermöglichen. Die zentrale Funktion von Social Media liegt darin, die strukturellen und fließenden Eigenschaften innerhalb eines Beziehungsnetzwerks zu verwalten (vgl. Kietzmann et al., 2011: 243). Diese Meinung teilen auch Preusse & Schulze (2018: 330):
„In wesentlich stärkerem Maße als es für die klassischen Medien der Fall war, steht bei der Nutzung des Web 2 .0 [...] die Motivation zum Austausch mit anderen Nutzern im Vordergrund [...] Die Beweggründe, Communities zu nutzen, liegen im Vernetzen und Kontakthalten.“
Ebenso sind Li & Bernoff (vgl. 2011) und Bruhn (vgl. 2016) der Meinung, dass Social-Media-Anwendungen dazu genutzt werden, Beziehungen virtuell einzugehen und zu pflegen.
Auf dem aktuellen Forschungsstand basierende Annahmen zu den charakteristischen Merkmalen von stark und schwach ausgeprägten Beziehungen bzw. Beziehungen mit geringem oder hohen Reziprozitätspotenzial{81} lassen sich auf Social-Media-Anwendungen übertragen. Dabei stellt sich heraus, dass von den Social-Media-Anwendungen, die für die Kommunikationsprozesse einer Organisation genutzt werden,{82} nicht alle{83} zugleich auch die Funktion erfüllen, den Aufbau und die Pflege von Beziehungen zu ermöglichen. Nach den Erkenntnissen von Kietzmann et al. (vgl. 2011), Beck (vgl. 2014); Mack & Vilberger (vgl. 2016) und Gabriel & Röhrs (vgl. 2017) trifft dies auf eine Auswahl von fünf Social-Media-Instrumenten zu, zu denen Blogs, Wikis, Video-Telefonie-Dienste, Instant Messaging und soziale Netzwerke{84} zählen.
Tabelle 4: Einfluss von Social-Media-Anwendungen auf die Beziehungsintensität
Tab. 4 zeigt einen Überblick der fünf Social-Media-Anwendungen, die die Funktion (F2) erfüllen und deshalb im Folgenden ausführlich vorgestellt werden. Dabei wird eine Einordnung hinsichtlich der unterschiedlichen Beziehungsform und -intensität bzw. bzgl. des jeweils mittels der Social-Media-Instrumente intendierten Reziprozitätspotenzials der Beziehungen zwischen Social-Media-Nutzern vorgenommen, die in den nächsten beiden Abschnitten (Kap. 2.2.3.2.1; Kap. 2.2.3.2.2) begründet wird.