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Beispiel für institutionalisierte Annahmen

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Viele Organisationen gehen davon aus, dass man Führungsaufgaben nicht in Teilzeit wahrnehmen könne. Führungskräfte müssten sich zu 100 % einbringen und könnten nicht ihre Arbeitszeit reduzieren, um für die Familie da zu sein. Das ist eine institutionalisierte Regel, die »schon immer so ist« und nicht hinterfragt wird. Auch Väter müssten in Führungspositionen zu 100 % arbeiten, denn Führungsaufgaben seien eben nicht teilbar.

Diese reproduzierenden Verfahren werden so lange aufrechterhalten, bis eine Störung den Reproduktionsprozess unterbricht (Walgenbach, 1999). Verhaltensweisen, die institutionalisiert sind, verändern sich langsamer als solche, die es nicht sind, da sich Individuen mögliche Alternativen zu institutionalisierten Elementen meist nicht vorstellen können (»Das wurde hier schon immer so gemacht.«). Im Extremfall bestehen Institutionen fort, obwohl sie in niemandes Interesse mehr sind (Walgenbach, 1999) und gehen als »Fakten« in das soziale Leben ein.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Population Ecology, der Evolutionary View und Institutional Theory die Eigenschaften und Umstände von Organisationen primär als Konsequenzen externer Kräfte betrachten.

In den nun folgenden Theorien werden die Eigenschaften und Umstände von Organisationen als Konsequenzen der Handlungen mächtiger menschlicher Agenten betrachtet.

Arbeits- und Organisationspsychologie

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