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3 Das Symbol der Romantik – die Blaue Blume

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„Die Blaue Blume ist aber das, was jeder sucht,

ohne es selbst zu wissen,

nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.“

Ricarda Huch

Heliotropien (ein Raublattgewächs, das auch Sonnenwende genannt wird) waren – dank Novalis alias Friedrich Freiherr von Hardenberg (1772-1801) – die Pflanzen, welche die Romantik verkörperten und immer wieder, ob in Versen oder auf Gemälden, auftauchten. Sie standen für Sehnsucht, Poesie, Schwärmerei und natürlich auch für Liebe in ihrer reinsten Form. Da sie in allen tropischen Gebieten vorkommen, entwickelten sie sich später zum Symbol für die Sehnsucht nach fremden Ländern, zum Symbol der Wanderschaft (die ebenfalls ein Zeichen der Romantik war mit ihrem Fern- und Heimweh zugleich).

In Novalis´ unvollendetem Roman „Heinrich von Ofterdingen“ träumt der Protagonist von einer blauen Blume, die in einer Höhle, deren Wasserbecken er durchschwimmt, ihren Duft verbreitet und ihn so betört, dass er sich ihr nähern will,

„(…) als sie auf einmal sich zu bewegen und zu verändern anfing;

die Blätter wurden glänzender und schmiegten sich an den wachsenden Stängel,

die Blume neigte sich nach ihm zu, und die Blütenblätter zeigten einen blauen ausgebreiteten Kragen, in welchem ein zartes Gesicht schwebte.“

Durch des Protagonisten Suche nach dieser blauen Blume gelangte er im Laufe der Zeit zur Lebens- und Liebesreife.

Im Symbol der Blauen Blume sind alle Grundbausteine der Romantik zusammengefasst: die Natur, der Mensch (das Selbst) und der Geist. Das Streben nach der Erkenntnis des Ichs durch Nachdenken und persönliche Liebe hätte in keiner schöneren Form dargestellt werden können.

Ein Herz erlischt

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