Читать книгу Die großen Klassiker der Antike - Aristoteles - Страница 28

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Doch ihn tröstete so der bräunliche Held Menelaos:Sei getrost, und schrecke noch nicht das Volk der Achaier.
185 Nicht zum Tod’ hat jetzo das scharfe Geschoß mich verwundet;Sondern mich schützte der Gurt von getriebener Pracht, und darunterAuch die Bind’ und das Blech, das Erzarbeiter gebildet. Ihm antwortete drauf der Herrscher des Volks Agamemnon: Möcht’ es doch also sein, du geliebtester, o Menelaos!
190 Aber es prüfe der Arzt die blutende Wund’, und legeLinderung drauf, um vielleicht die dunkele Qual zu bezähmen. Sprach’s, und rief Talthybios schnell, den göttlichen Herold: Auf, Talthybios, eil’ und rufe mir schleunig Machaon,Ihn, Asklepios Sohn, des unvergleichbaren Arztes,
195 Anzuschaun Menelaos, den streitbaren Fürsten Achaias;Diesen traf mit Geschoß ein bogenkundiger TroerOder ein Lykier jetzt, zum Ruhme sich, uns zur Betrübnis. Jener sprach’s; da gehorchte des Königes Worte der Herold; Schnell durchging er die Scharen der erzumschirmten Achaier,
200 Schauete forschend umher, und fand den Helden MachaonStehend, und rings um den Herrscher die starke geschildete HeerscharSeines Volks, das ihm folgt’ aus der rossenährenden Trikka.Nahe trat er hinan, und sprach die geflügelten Worte: Auf, Asklepios Sohn, dich ruft der Fürst Agamemnon,
205 Anzuschaun Menelaos, den streitbaren Sohn des Atreus;Diesen traf mit Geschoß ein bogenkundiger TroerOder ein Lykier jetzt, zum Ruhme sich, uns zur Betrübnis. Jener sprach’s; ihm aber das Herz im Busen erregt’ er; Schnell durchwandelten sie das Gedräng’ in den Scharen Achaias.
210 Als sie nunmehr hinkamen, wo Atreus Sohn MenelaosBlutend stand, und um jenen die Edelsten alle versammeltRings, er selbst in der Mitte, der götterähnliche Streiter;Zog er sofort das Geschoß aus dem festanliegenden Leibgurt;Und wie er auszog, bogen die spitzigen Haken sich rückwärts.
215 Hierauf löst’ er den Gurt von getriebener Pracht, und darunterAuch die Bind’, und das Blech, das Erzarbeiter gebildet.Als er die Wunde geschaut, wo das herbe Geschoß ihm hineindrang;Sog er das quellende Blut, und legt’ ihm lindernde Salb’ auf,Kundig, die einst dem Vater verliehn der gewogene Cheiron.
220 Während sie dort umeilten den Rufer im Streit Menelaos; Zogen bereits die Troer heran in geschildeten Schlachtreihn.Jen’ auch hüllten sich wieder in Wehr, und entbrannten von Streitlust. Jetzt nicht hättest du schlummern gesehn Agamemnon den Herrscher, Nicht hinab sich schmiegen, und nicht unwillig zu kämpfen;
225 Sondern gefaßt hineilen zur männerehrenden Feldschlacht.Denn dort ließ er die Ross’ und den erzumschimmerten Wagen;Und sein Genoß hielt jene, die mutig schnaubenden abwärts,Held Eurymedon, Sohn von Piräos’ Sohn Ptolemäos.Ihm gebot er mit Ernst, daß er nahete, würden ihm etwa
230 Matt die Glieder vom Gang, die Ordnungen rings zu durchwalten.Selbst dann eilt’ er zu Fuß, und umging die Scharen der Männer. Wo er nunmehr streitfertig erfand Gaultummler Achaias, Nahe trat er hinan, und sprach die ermunternden Worte: Nun, Argeier, gedenkt rastlos des stürmenden Mutes!
235 Denn nicht wird dem Betruge mit Hilf’ erscheinen Kronion;Sondern welche zuerst nun beleidigten wider den Eidschwur,Deren Leichname sollen, ein Raub der Geier, vermodern;Aber die blühenden Weiber und noch unmündigen KinderFühren wir selbst in Schiffen, nachdem die Stadt wir erobert!
240 Die er alsdann saumselig erfand zur traurigen Feldschlacht, Solche straft’ er mit Ernst, und rief die zürnenden Worte: Arges Volk, Pfeilkühne, Verworfene, schämt ihr euch gar nicht? Warum steht ihr dort so betäubt, wie die Jungen der Hindin,Die, nachdem sie ermattet vom Lauf durch ein weites Gefilde,
245 Dastehn, nichts im Herzen von Kraft und Stärke noch fühlend?Also steht ihr jetzo betäubt, und starrt vor der Feldschlacht!Säumt ihr, bis erst die Troer herannahn, wo wir die SchiffeStellten mit prangendem Steuer, am Strand der grauen Gewässer;Dort zu sehn, ob schirmend Kronions Hand euch bedecke?
250 So mit Herrschergebot umwandelt’ er jegliche Heerschar. Jetzo erreicht’ er die Kreter, im Gang durch der Männer Getümmel.Jen’ um Idomeneus her, den feurigen, standen gewappnet;Aber Idomeneus selber voran, in der Stärke des Ebers;Und Meriones folgte, die hinteren Reihn ihm erregend.
255 Diese sah mit Freude der Völkerfürst Agamemnon,Und zu Idomeneus schnell mit freundlicher Rede begann er: Du, Idomeneus, bist mir geehrt vor den Reisigen allen, Du im Kriege sowohl, als sonst in jedem Geschäfte,Auch am Mahl, wann festlich den edleren Helden von Argos
260 Funkelnder Ehrenwein in vollen Krügen gemischt wird.Denn obgleich die andern der hauptumlockten AchaierTrinken beschiedenes Maß; doch steht dein Becher beständigAngefüllt, wie der meine, nach Herzenswunsche zu trinken.Auf denn, gestürmt in die Schlacht, wie du immer vordem dich gerühmet!
265 Aber Idomeneus rief, der Kreter Fürst, ihm entgegen: Atreus’ Sohn, dir bleib’ ich ein treugesinnter GenosseImmerdar, wie zuerst ich angelobt und beteuert.Nur die anderen reize der hauptumlockten Achaier,Schleunig den Kampf zu beginnen; dieweil sie kränkten das Bündnis;
270 Trojas Volk! Nun möge sie Tod und Jammer in ZukunftTreffen, dieweil sie zuerst nun beleidigten wider den Eidschwur! Jener sprach’s; und vorbei ging freudiges Muts Agamemnon. Jetzo erreicht’ er die Ajas, im Gang durch der Männer Getümmel.Beide standen in Wehr, und es folgt’ ein Gewölke des Fußvolks.
275 Also schaut von der Warte die finstere Wolke der GeißhirtÜber das Meer aufziehn, von Zephyros Hauche getragen;Siehe schwärzer denn Pech dem Fernestehenden scheint sieÜber das Meer annahend, und führt unermeßlichen Sturmwind;Jener erstarrt vor dem Blick, und treibt die Herd’ in die Felskluft:
280 Also zog mit den Ajas Gewühl streitfertiger JugendDort zur blutigen Schlacht in dichtgeordneten Haufen,Schwarz einher, von Schilden umstarrt und spitzigen Lanzen.Diese sah mit Freude der Völkerfürst Agamemnon;Und er begann zu ihnen, und sprach die geflügelten Worte:
285 Ajas beid’, Heerführer der erzumschirmten Achaier, Ihr dort braucht, zu erregen das Volk, nicht meines Gebotes;Denn schon selbst ermahnt ihr die Eurigen tapfer zu kämpfen.Wenn doch, o Vater Zeus, und Pallas Athen’, und Apollon,Solch ein Mut nun allen das Herz im Busen beseelte!
290 Bald dann neigte sich uns des herrschenden Priamos Feste,Unter unseren Händen besiegt und zu Boden getrümmert! Dieses gesagt, verließ er sie dort, und eilte zu andern; Wo er den Nestor fand, den tönenden Redner von Pylos,Emsig die Freund’ anordnend, und wohl ermahnend zur Feldschlacht:
295 Jen’ um Pelagon her, und Chromios, und den Alastor,Auch um Hämon den Held, und den völkerweidenden Bias.Erst die Reisigen stellt’ er mit Rossen zugleich und Geschirren:Hinten sodann die Männer zu Fuß, die vielen und tapfern,Mauer zu sein des Gefechts; und die Feigen gedrängt in die Mitte,
300 Daß, wer sogar nicht wollte, die Not ihn zwänge zu streiten.Erst die Reisigen nun ermahnet’ er, jedem gebietend,Wohl zu hemmen die Rosse, nicht wild durcheinander zu tummeln. Keiner, auf Wagenkund’ und Männerstärke vertrauend, Wag’ allein vor andern zum Kampfe sich gegen die Troer;
305 Keiner auch weiche zurück: denn also schwächt ihr euch selber.Welcher Mann vom Geschirr hinkommt auf des anderen Wagen,Strecke die Lanze daher; denn weit heilsamer ist solches.Das war der Alten Gebrauch, die Städt’ und Mauren zertrümmert,Solchen Sinn und Mut im tapferen Herzen bewahrend.
310 Also ermahnte der Greis, vorlängst wohlkundig des Krieges. Ihn auch sah mit Freude der Völkerfürst Agamemnon;Und er begann zu jenem, und sprach die geflügelten Worte: Möchten, o Greis, wie der Mut dein Herz noch füllet im Busen, So dir folgen die Knie’, und fest die Stärke dir dauern!
315 Aber dich drückt des Alters gemeinsame Last! O ihr Götter,Daß sie ein anderer trüg’, und du ein Jüngling einhergingst! Ihm antwortete drauf der gerenische reisige Nestor: Atreus Sohn, ja gerne verlangt’ ich selber noch jetzoDer zu sein, wie ich einst den Held Ereuthalion hinwarf!
320 Doch nicht alles zugleich verliehn ja die Götter den Menschen.War ich ein Jüngling vordem, so naht mir jetzo das Alter.Aber auch so begleit’ ich die Reisigen noch, und ermahneAndre mit Rat und Worten; denn das ist die Ehre der Alten.Speere laß hinschwingen die Jünglinge, welche der Jahre
325 Weniger zählen denn ich, und noch vertrauen der Stärke! Jener sprach’s; und vorbei ging freudiges Muts Agamemnon; Fand dann Peteos Sohn, den Rossetummler Menestheus,Stehn, und umher die Athener geschart, wohlkundig des Feldrufs.Aber zunächst ihm stand der erfindungsreiche Odysseus,
330 Welchem umher Kephallener in unverächtlichen SchlachtreihnStanden. Denn nicht ertönte noch beider Volke der Aufruhr,Weil nur jüngst miteinander erregt andrängten die ScharenRossebezähmender Troer und Danaer. Aber erwartendStanden sie, wann vorrückend ein anderer Zug der Achaier
335 Stürmt’ in der Troer Volk, und dort anhöbe das Treffen.Diese schalt erblickend der Völkerfürst Agamemnon;Und er begann zu ihnen, und sprach die geflügelten Worte: O du, Peteos Sohn, des gottbeseligten Herrschers! Und du, reichlich geschmückt mit Betörungen, sinnend auf Vorteil!
340 Warum also geschmiegt entfernt ihr euch, harrend der andern?Wohl euch beiden geziemt’ es, zugleich mit den ersten der KämpferDazustehn, und der flammenden Schlacht euch entgegen zu stürzen!Seid doch ihr die ersten zum Mahle mir immer gerufen,Rüsteten wir den Edlen ein Ehrenmahl wir Achaier!
345 Freud’ ist’s dann, zu schmausen gebratenes Fleisch, und zu trinkenBecher des süßen Weins, des erlabenden, weil euch gelüstet!Doch nun säht ihr mit Freude, wenn auch zehn Scharen AchaiasEuch zuvor eindrängen mit grausamem Erz in die Feldschlacht! Finster schaut’ und begann der erfindungsreiche Odysseus:
350 Welch ein Wort, o Atreid’, ist dir aus den Lippen entflohen?Wie doch nennst du zur Schlacht saumselig uns? Wann wir AchaierGegen die reisigen Troer die Wut des Ares erregen;Wirst du schaun, so du willst, und solcherlei Dinge dich kümmern,Auch Telemachos Vater gemischt in das Vordergetümmel
355 Troischer Reisigen dort! Du schwatzest da nichtige Worte! Lächelnd erwiderte drauf der Herrscher des Volks Agamemnon, Als er zürnen ihn sah, und wendete also die Rede: Edler Laertiad’, erfindungsreicher Odysseus, Weder Tadel von mir verdienest du, weder Ermahnung.
360 Denn ich weiß, wie das Herz in deinem Busen beständigMilde Gedanken mir hegt; du gleichst an Gesinnung mir selber.Komm, dies wollen hinfort wir berichtigen, wenn ja ein hartesWort entfiel; das mögen die Himmlischen alles vereiteln!
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